FC Barcelona - Borussia Dortmund 3:1: Nächster Nackenschlag! BVB verliert gegen Barca und bangt ums Achtelfinale

BVB-Kapitän Marco Reus schlich nach der Niederlage betreten vom Platz.
© getty

Borussia Dortmund muss um den Einzug ins Achtelfinale der Champions League bangen. In Spiel eins der "Schicksalswoche" für Trainer Lucien Favre unterlagen die Schwarz-Gelben dem FC Barcelona mit 1:3 (0:2).

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Parallel setzte sich Inter Mailand mit 3:1 (1:1) gegen Slavia Prag durch und eroberte einen Spieltag vor dem Ende der Gruppenphase den zweiten Platz in Gruppe F. Am letzten Spieltag empfängt der deutsche Vizemeister Prag im Signal Iduna Park, während das bereits qualifizierte Barca auswärts bei Inter antritt.

"Wir haben es nicht in der eigenen Hand. Das ist schade, das hätten wir uns gewünscht", sagte Hummels. "Jetzt müssen wir unbedingt gegen Prag gewinnen und hoffen, dass sie Lionel gegen Inter vielleicht aufstellen, auch wenn sie schon Erster sind."

Der ähnlich wie Favre in der Kritik stehende Barca-Trainer Valverde überraschte mit zwei personellen Entscheidungen: Rakitic rückte ins Dreier-Mittelfeld neben Busquets und de Jong, während der Ex-Dortmunder Dembele den Vorzug vor Griezmann an der Seite von Messi und Suarez im Sturm erhielt.

Valverdes Gegenüber entschied sich für eine defensive Aufstellung - und damit auch zunächst gegen Sancho (Favre: "Wir brauchen elf Spieler auf dem Platz, die fokussiert und bereit sind"). Der Tabellensechste der Bundesliga agierte in einer Art 4-2-3-1, in dem Brandt in Abwesenheit des angeschlagenen Alcacers am offensivsten agierte und vier gelernte Außenverteidiger die beiden Flügel beackerten: Piszczek und Hakimi spielten rechts, Guerrero und Schulz links.

Der Plan von Favre war klar: Bei Ballbesitz Barca sollten Messi und Dembele konsequent gedoppelt werden. Das funktionierte 20 Minuten lang gut, zumal sich der BVB in Person von Schulz sogar selbst zwei gute Gelegenheiten (2., 23.) gegen die ohne den gesperrten Pique alles andere als eingespielte Barca-Defensive erarbeitete.

Barca spielt sich gegen BVB in einen Rausch

Danach entfachte die Offensivabteilung der Katalanen aber immer mehr Druck und bestrafte die sich häufenden individuellen Nachlässigkeiten der Gäste eiskalt. Suarez (29.) und Messi (33.) sorgten binnen 240 Sekunden für klare Verhältnisse im Camp Nou.

Der BVB bekam spätestens ab diesem Doppelschlag das von Witsel und Weigl besetzte Zentrum nicht mehr dicht. Barcas Offensive spielte sich in dieser Phase geradezu in einen Rausch, was auch daran lag, dass die Mannschaft von Valverde es schaffte, den nach 25 Minuten für den verletzten Dembele eingewechselten Griezmann einzubinden.

Bürki verhinderte eine höhere Pausenführung für den spanischen Meister, hatte gut 20 Minuten danach aber gegen den motivierten Griezmann das Nachsehen, der nach einer perfekten Messi-Vorlage die endgültige Entscheidung herbeiführte (67.).

Der Borussia konnte man immerhin zugute halten, dass sie sich nicht gänzlich ihrem Schicksal ergab, sondern immer wieder versuchte, mitzuspielen. Die Belohnung war der ansehnliche Ehrentreffer des eingewechselten Sancho zum 3:1, der aber auch nichts an der Tatsache änderte, dass Messi und Co. an diesem Abend eine Klasse besser waren.

Daten des Spiels FC Barcelona - Borussia Dortmund

Tore: 1:0 Suarez (29.), 2:0 Messi (33.), 3:0 Griezmann (67.), 3:1 Sancho (77.)

  • Der BVB kassierte im vierten Pflichtspiel in Folge mindestens zwei Gegentore, das gab es zuletzt im November 2017 in der Endphase unter Bosz.
  • Piszczek stand zum 43. Mal in der Champions League für den BVB in der Startelf, so oft wie zuvor nur Stefan Reuter - keiner öfter.
  • Griezmann saß erstmals seit fast fünf Jahren bei einem Champions-League-Spiel beim Anpfiff auf der Bank (Dezember 2014 bei einem 0:0 von Atletico Madrid bei Juventus). Seitdem stand er 47-mal in Folge in der Königsklasse in der Startelf.

Der Star des Spiels: Lionel Messi (FC Barcelona)

"La Pulga" war einmal mehr der entscheidende Faktor bei den Hausherren. Bereitete zwei Treffer vor, erzielte ein Tor selbst. Spielte Katz und Maus mit der Defensive des BVB, allen voran Hummels.

Der Flop des Spiels: Mats Hummels (Borussia Dortmund)

Ausgerechnet der zuletzt noch halbwegs souveräne Abwehrchef des BVB erwischte einen gebrauchten Tag. Verlor Suarez beim 0:1 aus den Augen und leitete das 0:2 völlig unbedrängt mit einem fatalen Fehlpass ein. Ebenfalls schwach: Witsel, der seiner Rolle als Strukturgeber im Mittelfeld überhaupt nicht gerecht wurde und viele Fehlpässe spielte.

Der Schiedsrichter: Clement Turpin (Frankreich)

Starke Vorstellung des französischen Unparteiischen. Annullierte ein Suarez-Tor zurecht wegen einer klaren Abseitsstellung (21.). Zog sich kurz vor der Pause den Unmut des Heimpublikums zu, weil er einen vielversprechenden Barca-Angriff unterbrach, nachdem Suarez ihm versehentlich gegen den Kopf geschossen hatte. Und danach nochmal, weil er Messi Gelb wegen einer Schwalbe im Strafraum zeigte - auch diese Entscheidung war korrekt (51.).