Slavia Prag - Borussia Dortmund 0:2: Dank Bürki und Hakimi! Enttäuschender BVB holt wichtigen Dreier

SID
Achraf Hakimi traf doppelt gegen Slavia Prag.
© getty

Drecksarbeit vor Schönheit: Borussia Dortmund hat auf der Suche nach der verlorenen Klasse neue Tugenden entdeckt. Dank eines Doppelpacks des überragenden Achraf Hakimi (35./89.) gelang dem BVB in der Champions League ein 2:0 (1:0)-Arbeitssieg bei Slavia Prag, der den Westfalen eine Atempause verschafft und vor weiterem Krisengerede bewahrt. Nach dem Bonuspunkt gegen Barcelona (0:0) hat das Team von Trainer Lucien Favre nun eine glänzende Ausgangsposition.

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Doppelpacker Achraf Hakimi hüpfte mit einer schwarzen Daunenjacke um die Schultern vor den Fans auf und ab, der Matchwinner von Borussia Dortmund strahlte mit dem ebenfalls glückseligen Marco Reus um die Wette: Nach dem 2:0 bei Slavia Prag war den zuletzt arg gescholtenen BVB-Profis bei der Spontan-Party auf dem Rasen die Erleichterung anzusehen. "Das hat sehr viel Vertrauen zurückgegeben", sagte Kapitän Reus nach dem ersehnten ersten Sieg in der Champions League.

Bis dahin war es jedoch ein hartes Stück Arbeit, den Unterschied machte letztlich der überragende Hakimi mit seinen Toren (35./89.) jeweils nach Kontern. "Hakimi hat heute auf der rechten Außenbahn ein überragendes Spiel gemacht und für uns die Partie entschieden. Er hat die Räume genutzt, der Plan des Trainers ist voll aufgegangen. Er ist extrem wichtig für uns", sagte Sportdirektor Michael Zorc.

BVB holt Sieg im 250. Europapokalspiel

Hakimi hatte in dieser Saison zuvor nur beim 3:1-Sieg gegen Köln getroffen, nun gelang ihm der erste Doppelpack eines Marokkaners in der Königsklasse. "Wir sind sehr glücklich und natürlich auch erleichtert, weil wir die letzten drei Spiele nicht gewonnen haben. Heute haben wir gut dagegengehalten", sagte Zorc nach dem Sieg im 250. Europapokalspiel der Vereinsgeschichte, der den Westfalen eine Atempause verschafft und sie vor weiterem Krisengerede bewahrt.

Wie von Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke gefordert stellte sich der BVB von Beginn an dem Kampf. Nach einer Gedenkminute für den verstorbenen Schlagersänger Karel Gott, der 1996 mit Norbert Dickel auch die Hymne "Schwarzgelb - wie Biene Maja" aufgenommen hatte, nahm der BVB zunächst das Heft in die Hand. Die Stadion-Regie hatte das Anschauungsmaterial geliefert: Auf der Leinwand wurden vor Anpfiff Bayern Münchens sieben Tore aus dem Spiel bei Tottenham gezeigt.

BVB bleibt ohne frühes Gegentor - dank Roman Bürki

Das schien Inspiration zu sein. Mit Rückkehrer Julian Brandt und dem genesenen Mats Hummels kam die Favre-Elf nach wenigen Sekunden zur ersten Ecke, kurz darauf bot sich Jadon Sancho (2.) die erste große Chance. Mario Götze saß derweil trotz des Ausfalls von Torjäger Paco Alcacer nur auf der Bank, ganz vorne stürmte Brandt als Spitze vor Marco Reus.

Immerhin: Dortmund blieb anders als zuletzt ohne frühes Gegentor. Das war vor allem der Verdienst von Torhüter Roman Bürki, der in höchster Not mit dem Fuß gegen Lukas Masopust (21.) rettete. Dem Bundesliga-Achten ging in dieser Phase gegen die laufstarken Tschechen die Ordnung verloren, auch bei Standards stand die Defensive erneut nicht sattelfest. Weil Alcacer als Zielspieler fehlte, klappte in der Vorwärtsbewegung nicht viel.

BVB nutzt ersten starken Angriff zur Führung

Der erste starke Angriff brachte dennoch die Führung. Der pfeilschnelle Hakimi leitete einen Konter über rechts ein, kam über Brandt wieder an den Ball, spielte im Strafraum zwei Gegner und den Torwart aus und vollendete eiskalt unter die Latte.

Nach der Pause ging es dann hin und her. Erst legte sich Sancho nach langem Solo den Ball zu weit vor (47.), dann traf Slavia-Sturmspitze Stanislav Tecl das Außennetz (53.). Dortmund wehrte sich nun mit Leidenschaft gegen die nicht aufsteckenden Tschechen, Torszenen waren Mangelware. Hakimi machte kurz vor Schluss alles klar.

 

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