0:3! Bayern rennt ins Verderben

Edinson Cavani erzielte das zwischenzeitliche 2:0 für PSG
© getty

Der FC Bayern München hat am 2. Spieltag der Champions League eine bittere Niederlage hinnehmen müssen. Bei Paris St.-Germain verlor das Team von Trainer Carlo Ancelotti mit 0:3 (0:2).

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Die erste Überraschung war die Aufstellung der Bayern. Carlo Ancelotti verzichtete auf Robben, Ribery, Hummels und Boateng, der gar nicht im Kader stand. Die zweite das schnelle Gegentor. PSG traf mit dem ersten Angriff und bestimmte die Anfangsminuten.

Die Bayern, die gegen den Ball in einem 4-4-2 agierten und bei Ballbesitz auf 4-3-3 schoben, hatten zu Beginn Probleme mit dem einrückenden Neymar und Mbappe sowie den aufrückenden Außenverteidigern. Nach einigen Minuten beruhigten sie die Partie und erspielten sich über lange Ballbesitzphasen durchaus gefährliche Szenen im Pariser Strafraum (9:5 Torschüsse und 10:1 Ecken zur Halbzeit).

Die Münchner aber bei Weitem nicht so kaltschnäuzig und effektiv wie die Gastgeber, die mit ihren Umschaltmomenten über die schnellen Offensivspieler ständig Gefahr ausstrahlten. Wobei die Bayern diese Konter auch zu oft schlecht absicherten, in letzter Linie Eins-gegen-eins-Situationen hatten und das Mittelfeld zu weit aufrückte.

Ancelotti reagierte zur Halbzeit mit einem Doppelwechsel (Rudy und Coman für Tolisso und James). Die Bayern jetzt mit einem klaren Linksaußen, Müller als hängender Spitze und Rudy zur besseren Absicherung im Zentrum vor der Abwehr. Das gelang anfangs ganz gut, spätestens mit dem dritten Gegentor war die Partie aber gelaufen.

Dennoch rannten die Bayern weiter an und auch ins Verderben, weil PSG weiter gefährlich kontern dürfte. Am Ende hatten die Bayern Glück, dass die Franzosen ihre Möglichkeiten nicht besser ausspielten und die Münchner eher vorführen wollten.

Die Daten zum Spiel

Tore: 1:0 Alves (2.), 2:0 Cavani (31.), 3:0 Neymar (63.)

  • Es war das 9. CL-Auswärtsspiel in Folge, in dem die Bayern ein Gegentor kassieren - so lange mussten sie zuletzt 1999/2000 auf eine Weiße Weste in der Fremde warten (13 Auswärtsspiele).
  • Die Bayern beim vierten Auftritt in Paris mit der vierten Niederlage. Das Torverhältnis 1:9.
  • Die Bayern gewannen nur zwei der letzten neun Auswärtsspiele in der Champions League (2 Remis, 5 Niederlagen) und blieben dabei nie ohne Gegentor (18 Gegentore in 9 Spielen).
  • Neymar mit seinem 17. Asssist in der CL. Seit Neymar in der Champions League debütierte (September 2013) legte kein Spieler mehr Tore auf als der Brasilianer.

Der Star des Spiels: Neymar

Teuer, aber auch gut. War der Leader in der Offensive, immer gefährlich und kaum vom Ball zu trennen. Die Bayern mussten immer wieder zu Fouls greifen. Bereitete das 1:0 vor und erzielte das 3:0 selbst.

Der Flop des Spiels: Sven Ulreich

Der nächste schwache Auftritt des Neuer-Ersatzes. Leistete sich zwar keinen derart kapitalen Fehler wie noch gegen Wolfsburg, aber sah bei beiden Gegentreffern nicht glücklich aus. Hätte beim ersten beim Herauslaufen nicht zögern dürfen und muss beim zweiten mit seiner Auftaktbewegung besser auf den Schuss vorbereitet sein. Verlor den Vergleich mit Areola deutlich, der einen sehr souveränen Auftritt hinlegte. Auch schwach: Bayerns Mittelfeldduo Thiago und Vidal.

Der Schiedsrichter: Antonio Mateu Lahoz (Spanien)

Hatte die Partie sehr gut im Griff und lag auch bei den persönlichen Strafen richtig. Vidals Treffer zum 1:3 wegen Abseits nicht zu geben, war wohl korrekt.

Die Reaktionen der Trainer:

Carlo Ancelotti (Bayern München): "Wir hatten eine gute Kontrolle, viel Ballbesitz. Aber wir waren nicht gefährlich genug. Uns hat die Balance gefehlt. Ich denke nicht, dass die Aufstellung zu riskant war. Für mich war es die beste Aufstellung. Letztlich werde ich dafür kritisiert, aber das ist okay."

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