Champions League, Achtelfinale: Ferreyra und Fred! Donezk dreht Rückstand gegen Roma

Von Pascal De Marco
Fred erzielte ein Traumtor.
© getty

Shachtjor Donezk hat das Hinspiel im Champions-League-Achtelfinale gegen den AS Rom mit 2:1 (0:1) gewonnen. Die Ukrainer verschafften sich damit eine vorteilhafte Ausgangslage für das Rückspiel in Italien.

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Gegen bitterkalte minus 8 Grad versuchten sich beide Teams von Beginn an mit viel Tempo in der Offensive. Die Hausherren konnten gegen die Temperaturen länger standhalten und so sah sich die Roma ab der 15. Minute einer enorm hohen Belastung im Defensivverbund ausgesetzt. Bernard, Marlon und Co. konnten aus den schnellen Angriffen und ihrer Überlegenheit in den offensiven Eins-gegen-eins-Duellen mit Florenzi und Kolarov im ersten Durchgang aber lediglich einen Abschluss aufs gegnerische Tor kreieren.

Als die Drangperiode der Ukrainer nach gut einer halben Stande nachließ, kapitalisierten die Gäste mit ihrem Mann der Stunde. Donezks Ismaily fokussierte sich zu lange auf den Ball, als Ünder in seinem Rücken in das Zentrum zog und Dzekos technisch nicht ganz einwandfreies Zuspiel verwertete. Der Türke bescherte der Roma somit bei seinem Champions-League-Debüt die Pausenführung.

Der zweite Durchgang begann mit einem Paukenschlag, als sich die Abwehrreihe der Roma auf Höhe der Mittellinie postiert von einem langen Ball aus der Innenverteidigung überwinden ließ und der bislang vollkommen teilnahmslose Ferreyra nach gewonnenem Duell gegen Manolas zum Ausglich einnetzte. Der Treffer läutete ein kleines Offensivfeuerwerk ein, in dem Roma-Keeper Becker all seine Klasse unter Beweis stellen musste.

Becker zeigte zwei überragende Paraden, gegen den Freistoß von Fred allerdings war er dann machtlos. Den Ukrainern gehörte die zweite Halbzeit und verdienten sich so den Erfolg im ersten Aufeinandertreffen. Die Giallorossi können sich zumindest über einen Auswärtstreffer und die Reise in die warme Heimat freuen.

Die Daten zum Spiel

Tore: 0:1 Ünder (41.), 1:1 Ferreyra (52.), 2:1 Fred (71.)

  • Cengiz Ünder traf in jedem seiner vier Pflichtspiele im Februar 2018. Davor erzielte er kein einziges Tor für die Roma. Ünder wird mit seinen 20 Jahren, sieben Monaten und sieben Tagen ußerdem zum jüngsten türkischen Torschützen in der Champions League und löst damit Hakan Calhanoglu (20 Jahren, sieben Monaten und 20 Tage) ab.
  • Auch Fred traf zum ersten Mal in der Königsklasse. Er ist der 14. Brasilianer, der für Donezk in der CL trifft. Aus der Ukraine trafen nur elf Spieler in der CL für Schachtjor.
  • Donezk gewinnt zum dritten Mal ein K.o.-Spiel in der CL - alle gegen die Roma (zuvor beide im CL-Achtelfinale 2011). Außerdem trafen sie in jedem der letzten sechs CL-Heimspiele mindestens doppelt. Ganze 16 Tore erzielte Donezk in diesen sechs Spielen und damit 2.7 im Schnitt. Die Roma hingegen gewann nur eines der letzten 13 CL-Auswärtsspiele (Sieben Niederlagen, fünf Remis).

Der Star des Spiels: Taras Stepanenko

Viel wurde unter der Woche über den möglicherweise bevorstehenden Wechsel von Fred zu Manchester City geredet. Mittelfeldkollege Stepanenko aber war es, der ein vollkommen souveränes Spiel absolvierte. Der Ukrainer war der zweikampfstärkste Mann am Platz und konnte stets mit seinem Stellungsspiel überzeugen.

Der Flop des Spiels: Alessandro Florenzi

Eusebio Di Francesco entschied sich für den Einsatz des Nationalspielers, obwohl dieser den Vortag krank im Bett verbrachte. Auf der Rechtsverteidigerposition sah sich Florenzi einem Duell mit Bernard konfrontiert. Der wendige Brasilianer bereitete Florenzi ein ums andere Mal gehörige Probleme. Vor ein großes Problem stellte Florenzi Mitspieler Manolas, als er einen langen Ball von Rakitsky auf Höhe der Mittellinie abfangen wollte. Mit seiner Flugeinlage verschätzte er sich aber komplett und leitete so den zwischenzeitlichen Ausgleich ein.

Der Schiedsrichter: William Collum (Schottland)

Es gab nahezu überhaupt keine strittigen Entscheidungen für den Referee zu lösen. Beide Teams gingen enorm fair zu Werke und so gab es den ersten Karton erst zur 80. Spielminute. Auch die Freistoßentscheidung vor dem 2:1 von Fred war keine Fehlentscheidung. In der Nachspielzeit klärte Collum eine Rudelbildung souverän auf.

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