Power Ranking zum irren Transfersommer - mit dem Wissen von heute: Dieser Klub hat am besten verhandelt

SPOX hat ein Power Ranking zum irren Transfersommer aufgestellt.
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Platz 6 (war 7.): Manchester City

  • Zugänge im Sommer: Jack Grealish (OM, 117,5 Millionen Euro von Aston Villa - 20 Spiele, 3 Tore), Kayky (RA, 10 Millionen Euro von Fluminense - keine Spielberechtigung), Scott Carson (TW, ablösefrei von Derby County - 0 Spiele, 0 Tore).

  • Abgänge im Sommer: Angelino (LV, 18 Millionen Euro zu RB Leipzig, war bereits verliehen), Jack Harrison (LA, 12,8 Millionen Euro zu Leeds United), Lukas Nmecha (MS, 8 Millionen Euro zum VfL Wolfsburg), Sergio Aguero (MS, ablösefrei zum FC Barcelona), Eric Garcia (IV, ablösefrei zum FC Barcelona),

Die Citizens sind in allen Wettbewerben auf Kurs, Pep Guardiolas Wunsch-Zugang Jack Grealish ist, wenn es sowas bei Guardiola überhaupt gibt, Stammspieler und spielte oft auch recht ordentlich. Aber: Drei Tore und drei Vorlagen sind jetzt nichts, worauf man stolz sein kann, letzte Saison bei Aston Villa war Grealish auf sechs Tore und 15 Assists gekommen. Und: City hat Grealish eben auch geholt, weil er so schön dribbeln kann.

Doch in einer Mannschaft mit Kevin de Bruyne, Bernardo Silva, Raheem Sterling und Riyad Mahrez muss eben auch ein Grealish sich richtig anstrengen, um im Dribbling zu glänzen.

Platz 5 (war 1.): PSG

  • Zugänge im Sommer: Achraf Hakimi (RV, 60 Millionen Euro von Inter Mailand - 24 Spiele, 3 Tore), Gianluigi Donnarumma (TW, ablösefrei von AC Milan - 11 Spiele, 0 Tore), Lionel Messi (RA, ablösefrei vom FC Barcelona - 15 Spiele, 6 Tore), Danilo Pereira (DM, 16 Millionen Euro von FC Porto - 18 Spiele, 1 Tor), Georgino Wijnaldum (ZM, ablösefrei vom FC Liverpool, 21 Spiele, 3 Tore), Sergio Ramos (IV, ablösefrei von Real Madrid - 1 Spiel, 0 Tore).

  • Abgänge im Sommer: Mitchel Bakker (LV, 7 Millionen Euro zu Bayer Leverkusen), Alphonse Areola (TW, verliehen an West Ham United), Thimothee Pembele (IV, verliehen an Girondins Bordeaux), Marcin Builka (TW, verliehen an OGC Nizza).

Auch wenn Achraf Hakimi von Beginn überperformte und Lionel Messi zuletzt wieder eher so spielte wie Lionel Messi und nicht wie seine ebenfalls kickenden Cousins: So richtig begeistern konnte in der Hinrunde weder PSG, noch die Einkaufspolitik. Georgino Wijnaldum könnte sich gefragt haben, wieso er Liverpool eigentlich verlassen hat und Gianluigi Donnarumma, wieso er zwar Spieler der EM, aber nicht Stammkeeper bei PSG werden konnte. Dass Sergio Ramos fast die gesamte Vorrunde verletzt war, komplettiert das Bild nur. Aber ok, französischer Meister wird PSG schon wieder werden.

Platz 4 (war 10.): FC Liverpool

  • Zugang im Sommer: Ibrahima Konate (IV, 40 Millionen Euro von RB Leipzig).

  • Abgänge im Sommer: Harry Wilson (RA, 14 Millionen Euro zum FC Fulham), Taiwo Awoniyi (MS, 6,5 Millionen Euro zu Union Berlin - war bereits ausgeliehen), Xherdan Shaqiri (RA, 6 Millionen Euro zu Olympique Lyon), Georgino Wijnaldum (ZM, ablösefrei zu PSG), Marko Grujic (DM, verliehen an FC Porto).

Ibrahima Konate als einzigen Neuzugang für die Saison 2021/2022 zu präsentieren, schien am 1. September ein bisschen dünn und scheint auch am 20. Dezember dünn - zumal der von RB Leipzig gekommene Verteidiger nur neun Spiele absolvierte.

Aber: Jürgen Klopp und die Seinen haben es praktisch ohne Neuzugänge geschafft, sich als Team weiterzuentwickeln und in gewisser Weise sogar neu zu erfinden.

Liverpool profitierte natürlich davon, dass die Leistungsträger Virgil van Dijk, Trent Alexander-Arnold, Mo Salah (ohnehin in der Form seines Lebens) und Sadio Mane verletzungs- und nationalitätsbedingt nicht an der EM im Sommer teilnahmen und dass Thiago in seinem zweiten Jahr in England in der Premier League angekommen ist.

In dieser Form sind die Reds in allen Wettbewerben titeltauglich. Kleiner Stolperstein womöglich: Der am 9. Januar beginnende Africa Cup of Nations, an dem Salah (Ägypten), Mane (Senegal) und Naby Keita (Guinea) teilnehmen werden.

salah
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Platz 3 (war 6.): FC Bayern München

  • Zugänge im Sommer: Dayot Upamecano (IV, 42,5 Millionen Euro Ablöse von RB Leipzig - 22 Spiele, 1 Tor), Marcel Sabitzer (MF, 15 Millionen Euro Ablöse von RB Leipzig - 13 Spiele, 0 Tore), Omar Richards (LV, ablösefrei vom FC Reading - 11 Spiele, 0 Tore), Sven Ulreich (Torwart, ablösefrei vom HSV - 1 Spiel, 0 Tore)

  • Abgänge im Sommer: David Alaba (IV, ablösefrei zu Real Madrid), Javi Martinez (IV, ablösefrei zu Katar SC), Alexander Nübel (TW, verliehen an AS Monaco), Lars Lukas Mai (IV, verliehen an Werder Bremen), Joshua Zirkzee (MS, verliehen an RSC Anderlecht), Adrian Fein (DM, verliehen an Greuther Fürth), Chris Richards (IV, verliehen an TSG Hoffenheim), Jerome Boateng (IV, ablösefrei zu Olympique Lyon)

Bayern München hyperdominiert die Bundesliga und flog auch durch Europa, doch an den Neuzugängen auf dem Rasen lag das nicht. Marcel Sabitzer war in der Hinrunde nach den Durschschnittsnoten der Bewertungen von SPOX und GOAL schlechtester Bayer, Omar Richards durfte immerhin zwei Spiele über 90 Minuten machen und Sven Ulreich ist der erwartet loyale Ersatzkeeper.

Dass Bayern trotzdem aufs Treppchen klettert, hat der Klub einzig und allein Julian Nagelsmann und seinem Staff zu verdanken.

Sie waren die wahren Königstransfers, drückten Mannschaft und Klub sofort ihren Stempel auf, moderierten jede Krise weg und kaschierten sogar gewisse Schwächen der Mannschaft im Gegenpressing und Spielaufbau. Der Chefcoach agierte nolens volens zwischenzeitlich sogar als eine Art Außenminister.

Platz 2 (war 8.): Real Madrid

  • Zugänge im Sommer: Eduardo Camavinga (ZM, 31 Millionen Euro von Stade Rennes - 16 Spiele, 1 Tor), David Alaba (IV, ablösefrei vom FC Bayern München - 22 Spiele, 2 Tore)

  • Abgänge im Sommer: Raphael Varane (IV, 40 Millionen Euro zu Manchester United), Martin Ödegaard (RM; 35 Millionen Euro zum FC Arsenal), Sergio Ramos (IV, ablösefrei zu PSG), Alvaro Odriozola (RV, verliehen an Fiorentina), Brahim Diaz (OM, verliehen an AC Milan)

Sergio Ramos' Abschied von Real Madrid war einigermaßen würdelos, aber sportlich vermisst den Wikinger rund um das Bernabeu eher niemand. Was auch an David Alaba liegt, der genau das macht, was von ihm erwartet wurde.

Dass Eduardo Camavinga noch nicht über den Status des Edel-Rollenspielers hinauskommt, liegt zum einen an der enormen Konkurrenz im Real-Mittelfeld. Dass Carlo Ancelotti in diesem Leben nicht mehr zum Jugendförderer werden wird, sollte hoffentlich auch den Zugang von Stade Rennes nicht überrascht haben.

Aber Camavingas Zeit könnte noch kommen, Real scheint geduldiger zu sein mit seinen Talenten als früher - frag nach bei Vinicius Junior, der in dieser Hinrunde richtig durchstartete.

Real, auf dem besten Weg zur 35. spanischen Meisterschaft, hat richtig Geld gespart letzten Sommer, doch ob man im nächsten wirklich Kylian Mbappe UND Erling Haaland holen wird?

Real Madrid: Ausgaben/Einnahmen auf dem Transfermarkt

SaisonAusgabenEinnahmenSaldo
2021/202231 Millionen78 Millionen47 Millionen
2020/20210103,5 Millionen103,5 Millionen
2019/2020355,5 Millionen135,5 Millionen- 220 Millionen
2018/2019162,75 Millionen136,10 Millionen-26,65 Millionen
2017/201840,5 Millionen132,5 Millionen92 Millionen


Platz 1: (war 11.): Inter Mailand

  • Zugänge im Sommer: Zinho Vanheusden (IV, 16 Millionen Euro von Standard Lüttich - weiterverleihen an FC Genua), Denzel Dumfries (RM, 16 Millionen Euro von PSV Eindhoven - 20 Spiele, 2 Tore), Joaquin Correa (Stürmer, ausgeliehen von Lazio Rom - 16 Spiele, 4 Tore), Matteo Darmian (RV, 2,5 Millionen von Parma - 15 Spiele, 1 Tor), Hakan Calhanoglu (OM; ablösefrei von AC Milan - 20 Spiele, 6 Tore), Edin Dzeko (MS, ablösefrei von AS Rom - 23 Spiele, 11 Tore), Alex Cordaz (TW, ablösefrei von FC Crotone - 0 Spiele, 0 Tore)

  • Abgänge im Sommer: Romelu Lukaku (MS, 115 Millionen zu FC Chelsea), Achraf Hakimi (RV, 60 Millionen zu PSG), Matteo Politano (RA, 16 Millionen zu SSC Neapel), Antonio Candreva (RM, 2,5 Millionen Euro zu Sampdoria Genua), Rigoberto Rivas (OM, 550.000 Euro Ablöse an Delfino Pescara).

Die bipolare Störung, die ich Inter-Boss Beppe Marotta und seinen chinesischen Geldgebern im September fernattestierte, könnte ich mit Blick auf den Riesensprung, den Inter in diesem Ranking gemacht hat, getrost auch mir bescheinigen.

Aber es war ja schon krass: Den 35-jährigen Edin Dzeko für den personifizierten Scudetto-Holer Romelu Lukaku zu verpflichten? Den Abgang von Achraf Hakimi mit Matteo Darmian, der mal vor zehn Jahren bei Bayern München gehandelt wurde, ehe er bei Manchester United bewies, dass er für die absolute Beletage vielleicht doch etwas zu blass ist, kompensieren zu wollen? Das muss man sich erst mal trauen.

Aber: Marotta knows! Nach ein paar Anfangsschwierigkeiten grüßt Inter auch mit dem neuen Trainer Simone Inzaghi wieder von der Tabellenspitze. Und Dzeko hat mit seinen elf Toren dazu beigetragen, dass Inter mit 103 Ligatoren im Kalenderjahr 2021 nach dem FC Bayern (116 Ligatore) die torhungrigste Mannschaft Europas war. Lukaku hat bei Chelsea jedenfalls weniger begeistert als der frühere Wolfsburger bei Inter. Und Lautaro Martinez scheint, solange er glücklich ist, ohnehin egal zu sein, an wessen Seite er bei Inter stürmt.

Und: 161 Millionen Euro Gewinn in einer Transferperiode bleiben 161 Millionen Euro Gewinn. Da kennt man von Inter Mailand durchaus auch andere Zeiten.

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