Power Ranking zum 6. Spieltag der Champions League: Der FC Bayern bleibt ein Monster - PSG bläst zum Angriff

Der FC Bayern dominiert die Champions League.
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Die Top 10 spricht vor allem Englisch, und doch lief es in der Gruppenphase der Champions League trotz zweier Ausnahmen am Ende auch nicht anders als in der Bundesliga. Ein Team marschiert seit Wochen vorneweg, vermeintliche Rivalen scheitern an sich selbst. Das Power Ranking zur Champions League.

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Platz 32 (war 31.): Besiktas

Mag ja sein, dass Besiktas schon mal klangvollere Namen im Kader hatte und nicht alle sechs Spiele in der Champions League konstant schlecht waren. Aber die Gruppenphase mit null Punkten abzuschließen und sich zum Abschluss noch mal vom BVB auf die Schlachtbank führen zu lassen, qualifiziert eben zu nichts anderem als zu Platz 32. Besiktas wurde im Laufe des Wettbewerbs immer schwächer, ein Schüsschen gegen den BVB spricht Bände.

Platz 31 (war 32.): FC Brügge

Ok, Mats Rits beim Fußballspielen zuzuschauen, bereitet durchaus Freude. Auch die Abwehrspieler von PSG hatten mit dem Mittelfeldspieler vom FC Brügge ihre liebe Not, Torwart Gigio Donnarumma musste sogar zwei seiner besseren Reflexe auspacken, beim Gegentor war er dann machtlos. Aber: Rits' Treffer war eben nur das Tor zum zwischenzeitlichen 1:3 während des 1:4. Brügge schließt die Gruppe A als Letzter ab. Dass es in dieser Rangliste noch für Platz 31 reicht, liegt allein daran, dass Besiktas noch unterirdischer ist. Dass die Belgier sich zu Beginn des Wettbewerbs vier Punkte erspielten, wirkt wie eine Episode aus einem anderen Universum.

Platz 30 (war 30.): Malmö FF

Am Samstag tütete Malmö den 22. schwedischen Meistertitel ein, eventuell waren die Spieler am Ende einer langen Saison etwas müde gegen Juve, zumal es für sie um nichts mehr ging. Den Ehrenpunkt im Wettbewerb hatten die Schweden schon zuvor eingefahren, gegen die Alte Dame beschränkten sie sich aufs Spiel zerstören. Es blieb oft beim Versuch, dass es am Ende nur 0:1 stand, lag neben einer gewissen Uninspiriertheit vor allem an der Abschlussschwäche Juves.

Platz 29 (war 24.): VfL Wolfsburg

Wenn du eh schon mit dem Rücken zur Wand stehst und nach elf Minuten 0:1 hinten liegst, dann kannst du den besten Matchplan der Welt haben und musst dir trotzdem was Neues einfallen lassen. Wolfsburgs Problem beim 1:3 gegen Lille: Ein Matchplan war wie zuletzt schon beim 0:3 gegen Mainz in der Bundesliga nicht wirklich zu erkennen. Die Mannschaft hat irgendwie ihr Gesicht verloren. Erschreckend, wenn man sich kurz an die Leistungen der vergangenen Saison zurückerinnert. Zugegeben, Florian Kohfeldt ist noch nicht so lange im Amt, aber nach drei Siegen zu Beginn folgten jetzt vier Niederlagen in fünf Partien.

Florian Kohfeldt vom VfL Wolfsburg.
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Florian Kohfeldt vom VfL Wolfsburg.

Platz 28 (war 29.): Schachtar Donezk

Sieglos verabschiedet sich Donezk aus Europa. Was angesichts der anständigen Leistung beim 1:1 im letzten Gruppenspiel gegen die Sheriffs aus Tiraspol fast ein bisschen schade ist. Angesichts des Tiraspoler Gegentreffers in der dritten Minute der Nachspielzeit sogar etwas tragisch. Aber am vierten Platz hätte auch ein Sieg nichts geändert. So bleibt die Erkenntnis, dass ein Team wie Schachtar kaum was in der Champions League verloren hat, ein Sieg aus den letzten elf Spielen sind mal eine Aussage.

Platz 27 (war 27.): Dynamo Kiew

Nach sechs Spielen holte der ukrainische Hauptstadtklub sogar noch einen Zähler weniger als der Rivale aus dem Donbass. Und der resultierte aus einem 0:0 am ersten Spieltag gegen Benfica. Zum Abschluss setzte es gegen die Portugiesen nun ein 0:2 - das aber dem Spielverlauf kaum gerecht wurde. Als ob die selbst längst ausgeschiedenen Kiewer ein Weiterkommen Barcas bevorzugen würden, rannten sie in Lissabon an. Leider eben auch etwas kopflos. Nachdem Kiew es in den ersten 15 Minuten mit seinen wilden Angriffen nicht schaffte in Führung zu gehen, traf ihr ehemaliger Stürmer Roman Jaremtschuk zum 1:0. Benfica erhöhte bald darauf und zog sich - dank Münchner Schützenhilfe direkt qualifiziert - zurück. Die zweite Halbzeit hätten sich die Kiewer dann einrahmen können - wenn sie vor dem Tor zielstrebiger gewesen wären und mehr als Halbchancen kreiert hätten.

Platz 26 (war 26.): Sheriff Tiraspol

In der allerersten CL-Saison der Klubgeschichte sieben Punkte in einer Gruppe mit Real Madrid, Inter Mailand und Donezk zu holen, ist aller Ehren wert. Vor allem, wenn drei der Zähler nicht gegen Donezk gewonnen wurden. Aber: Mit zehn Wochen Abstand wirkt das nicht mal total glückliche 2:1 bei Real Madrid geradezu surreal. Wie auch immer: Torjäger Sebastien Till und Co. können nun in der Europa League zeigen, was wirklich in ihnen steckt.

Platz 25 (war 18.): AC Milan

Irgendwie hatte Milan es ja doch noch geschafft, vor dem letzten Spieltag eine Chance aufs Achtelfinale zu haben. Dass Zlatan und Co. letztlich gescheitert sind und donnerstags weiter TV schauen dürfen, ist in der Gesamtbetrachtung der Gruppenphase nur gerechtfertigt. Gegen Liverpool zeigte Milan zwar ganz gute Ansätze und ging durch ein Abstaubertor von Fikayo Tomori auch in Führung. Aber der katastrophale Fehlpass Tomoris vor dem entscheidenden 2:1 war eben auch beispielhaft für die Leistungen der Rossoneri in der Gruppenphase: Wer so oft unkonzentriert ist, der hat im Achtelfinale nichts verloren und verpasst mit ein bisschen Pech eben auch die Europa League.

Platz 24 (war 19.): FC Porto

Ich zitiere mich ja ungern, aber in Wahrheit hat das Spiel des FC Porto gegen Atletico Madrid meine düstersten Erwartungen sogar übertroffen. Die Partie war nicht nur zäh, sondern hatte so wenig Spielfluss, dass sogar der gnadenlose Computer Mitleid bekommen könnte, müsste er die Nettospielzeit ausrechnen. Der FC Porto versuchte beim 1:3 Atleti mit ihren ureigensten klischeebehaftetsten Mitteln zu schlagen - und verlor recht eindeutig, obgleich nicht in allen Disziplinen: In Sachen Platzverweisen hieß es am Ende: Porto 2, Atletico 1.

Platz 23 (war 28.): Zenit St. Petersburg

Zweimal gegen den Titelverteidiger hinten zu liegen und zweimal zurückzukommen und am Ende mit einem durchaus verdienten 3:3 nach Hause zu fahren: Kann man mal so machen als Zenit St. Petersburg. Nötig wäre der Punkt wegen der Niederlage Malmös gegen Juventus am Ende ohnehin nicht gewesen, aber mit so einer Leistung unterstreicht man seine Ambitionen. Und gegen eine Tuchel-Mannschaft im Mittelfeld die Pressing-Hoheit zu haben, muss man auch erst mal schaffen.

Platz 22 (war 15.): FC Barcelona

Wenn die Metapher treffend ist, kann man hin und wieder auch die Bild zitieren: "Bayern frisst Barca auf", schreiben die Kolleg:innen nach dem 3:0 der Münchner zum Abschluss der Gruppenphase. Was als Kompliment an die Bayern gemeint war, sollte natürlich in erster Linie Barca zu denken geben. Klar, die Münchner sind derzeit auch in der Königsklasse das Maß der Dinge, aber ein bisschen mehr als ein paar gute Umschaltmomente muss man auch von einem verunsicherten und in der Krise feststeckenden Barca verlangen. Xavis Team fehlten geistige wie körperliche Leichtigkeit, dazu Tempo und - vielleicht das Schlimmste bei einem Verein, der dem Weltfußball so viel gegeben hat - taktisches Verständnis, Viel Erfolg beim Wiederaufbau.

Platz 21 (war 21.): Atalanta Bergamo

Ergebnistechnisch ist sich Atalanta auch im letzten Gruppenspiel treugeblieben, mit dem negativen Trend der vergangenen Wochen zumal. Doch diesmal mussten die Spieler im entscheidenden Spiel gegen Villarreal bald einem 0:3 hinterherrennen. Atalanta musste ja gewinnen, um weiterzukommen, also machten die Spieler das, was von Atalanta-Spielern erwartet wird: sie rannten an, sehr engagiert, hübsch anzuschauen, aber eben auch recht kopflos. 19:9 Torschüsse und 69 Prozent Ballbesitz standen am Ende auf der Atalanta-Bilanz und immerhin noch zwei Anschlusstreffer, die aber etwas zu spät kamen. So steht ein völlig vermeidbares Aus in der Gruppenphase, das aber vor allem auf die Spielweise des Teams zurückzuführen ist.

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