Champions League - Power Ranking: Weiße-Ballett-Vibes - BVB immerhin noch vor Barca

Real Madrid
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Platz 10 (war 20): Real Madrid

Real hat ein bisschen gebraucht, um auf Betriebstemperatur zu kommen (und profitierte auch ein wenig von Sergiy Kryvtsovs Korkenziehereigentor Ende der ersten Halbzeit), aber eine neuerliche Blamage wie zuletzt gegen die Sheriffs aus Tiraspol drohte Carlettos Jungs bei Schachtjor Donezk nie. Und als Karim Benzema und Vinicius Jr vorm Treffer zum 3:0 aus dem Kiewer Olympiastadion einen Slalomparcours machten, waberten sogar leichte Weiße-Ballett-Vibes durchs Rund.

Platz 9 (war 17.): FC Chelsea

137 Spiele musste Andreas Christensen für den FC Chelsea absolvieren, ehe er sein erstes Tor feiern durfte, aber gegen die überforderten Spieler Malmös geht eben einiges. Chelsea hat sich mit dem ebenso klaren wie überzeugenden 4:0 gegen die Schweden für das 0:1 gegen Juve am zweiten Spieltag rehabilitiert, der amtierende CL-Sieger befindet sich in der eher schwachen Gruppe auch klar auf Achtelfinalkurs. Und vor allem Spielmacher und Doppelelfmetertorschütze Jorginho befindet sich schon wieder im Gott-der-Kleinen-Dinge-Modus aus der EM. 82 Pässe, darunter zehn ins letzte Drittel und sechs in den Strafraum können sich sehen lassen, zwölf Balleroberungen und drei abgefangene Bälle erst recht.

Platz 8 (war 15.): Juventus

Tatsache: Neben Bayern, Ajax und Liverpool hat Juve nach drei Spielen neun Punkte auf dem Konto. Tatsache auch: Das 1:0 gegen Zenit fand sogar Trainer Massimiliano Allegri, der im Fußball noch nie einen Schönheitspreis gewinnen wollte, unansehnlich und ziemlich schwach. Allerdings: Gibt es eine Mannschaft auf diesem Planeten, die zynischen Ergebnisfußball mehr zum Geschäftsmodell gemacht hat als die Alte Dame?

Platz 7 (war 9.): Manchester United

Schon klar, nach der ersten Halbzeit gegen Atalanta konnte Trainer Ole Gunnar Solskjaer sich schon mal mental auf ein ernstes Gespräch mit den Bossen einstellen. Aber wer aus einem 0:2 gegen die stabil wilde Truppe aus Bergamo kurz vor Schluss noch ein 3:2 macht, kann das eben nicht nur auf den im entscheidenden Moment ins Tor einnickenden CR7 schieben. Auch wenn es natürlich nicht schadet, wenn CR7 im entscheidenden Moment den Siegtreffer macht, hatte er ja auch schon gegen Villarreal am 2. Spieltag.

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Platz 6 (war 10.): Manchester City

Das 0:2 am zweiten Spieltag gegen PSG war ernüchternd, aber hat sich spätestens jetzt als Ausrutscher entpuppt. Beim 5:1 gegen die bisher durchaus überzeugenden Belgier von Club Brügge spielten die Cityzens standesgemäß. Doppeltorschütze Riyad Mahrez fehlt noch ein Treffer, um seine Bestmarke von vier Toren in einer Königsklassensaison zu egalisieren.

Platz 5 (war 4.): PSG

Schon klar, PSG hat Lionel Messi gekauft, weil PSG Lionel Messi kaufen konnte und weil der Emir sich endlich den Henkelpott zu Hause in Doha wohin auch immer stellen möchte. Doch langsam drängt sich irgendwie auch der Verdacht auf: Kann es sein, dass Messi eine spezielle CL-Leistungs-Klausel in seinem Vertrag hat? Oder wieso liefert er nur in der Königsklasse ab? Und wieso wirkte Paris beim 3:2 gegen zugegeben starke Leipziger ansonsten eher anämisch? Wie auch immer: Drei Spiele, drei Messi-Tore, sieben Punkte, Platz 1 in der Todesgruppe. Dem Emir gefällt das.

Platz 4 (war 6.): Red Bull Salzburg

Gar nicht mal so steile These: Red Bull Salzburg in dieser Form hätte auch in der Todeshammergruppe A nach drei Spielen mehr Punkte eingefahren als der sächsische Schwesterklub. RB Leipzig muss zudem langsam aufpassen, dass Erling Haalands Verhalten bald vielleicht eher die Regel wird. Wenn das Farmteam von Trainer Matthias Jaissle besser performt als der Eliteklub, wieso sollten Karim Adeyemi oder Noah Okafor und Company dann noch nach Leipzig?

Platz 3 (war 2.): FC Liverpool

Ganz ehrlich: Mir ist es völlig egal, ob Mo Salah oder doch Robert Lewandowski oder Kylian Mbappe gerade der beste Stürmer des Planeten ist. Was dagegen zählt: Junge, Junge, ist Salah grad drauf! Das 1:0 gegen Atletico Madrid hatte Tor-des-Monats-Potenzial. Und auch wenn die Reds ihre Fans beim 3:2 gegen Atletico nach einer fast perfekten ersten Halbzeit dann doch noch ein bisschen zittern ließen: Mehr Werbung für die Champions League als dieser irre Ritt geht nicht.

Platz 2 (war 5.): Ajax Amsterdam

Schnell umschalten wollen fast alle, auch hoch und aggressiv zu pressen und direkt zu spielen hat Erik ten Hag jetzt nicht erfunden. Aber der Unterschied zwischen Können und Wollen war bei diesem fantastischen 4:0 am Dienstag eben Ajax Amsterdam gegen Borussia Dortmund. Wie Remko Pasveer dann noch drei Torschüsse von Erling Haaland abzuwehren, schadet auch nicht. Zu behaupten, diesem Ajax beim Kicken zuzuschauen würde Spaß machen, wäre maßlos untertrieben. Lang wird es nicht mehr dauern bis zum neuen Ausverkauf. Aber dann bauen sie bei Ajax eben die nächste spaßbringende Mannschaft.

Platz 1 (war 1.): FC Bayern München

Gegen Benfica mussten die Münchner nicht nur auf ihren kranken Trainer Julian Nagelsmann an der Seitenlinie verzichten, sondern mussten sich gegen einen starken Gegner auch in Geduld üben. Das 4:0 war am Ende richtig standesgemäß und sicher auch konsequent, spiegelte den Spielverlauf nicht ganz wider, bis zur 70. Minute waren die Portugiesen beinahe gleichwertig und stellten die Münchner mit ihrem hohen und konsequenten Anrennen vor allem im Angriffsdrittel vor Probleme. Bayern bleibt nach dem besten Start in die Königsklasse in der Klubgeschichte aber ein Team, das auch hier kaum schlagbar scheint.