Barcas Varianten gegen den FC Bayern: Der X-Faktor in Lionel Messis Schatten

Von Daniel Nutz
Muss auch im Champions-League-Viertelfinale gegen den FC Bayern München wieder beim FC Barcelona vorangehen: Superstar Lionel Messi.
© imago images / Maurice van Steen / VI Images
Cookie-Einstellungen

Variante 2: Barca bleibt beim 4-3-3 - mit Fati statt Griezmann?

Bleibt Barca bei der 4-3-3-Grundordnung, wird es neben de Jongs spielerischer Qualität und den offensiv agierenden Außenverteidigern vor allem auf Messis Gegenpart auf dem Flügel ankommen. Die Saison hat deutlich gezeigt, dass sich Weltmeister Griezmann auf dem linken Flügel nicht wohlfühlt, da er - ähnlich wie Messi - als Linksfuß lieber von der rechten Seite kommt, sich gerne in den Zwischenräumen aufhält und gewisse Freiheiten in seinem Spiel braucht, um sich komplett entfalten zu können. Statistisch gesehen hat der Franzose mit 15 Toren und vier Vorlagen keine schlechte Saison gespielt, doch ihm fehlte in vielen Partien die Bindung zu seinen Nebenleuten.

Die bessere Option für Linksaußen wäre eigentlich Ansu Fati. Der 17-Jährige war einer der wenigen Lichtblicke dieser Spielzeit und sticht vor allem durch seine Unbekümmertheit und seine Qualitäten im Eins-gegen-Eins heraus. Sieben Treffer in 24 Ligaeinsätzen sprechen außerdem für eine gewisse Torgefährlichkeit.

Beim Achtelfinal-Rückspiel gegen Neapel (3:1) schmorte Fati jedoch 90 Minuten lang auf der Bank, während Griezmann vor allem im Spiel mit dem Ball erneut eher einem Fremdkörper ähnelte. Es bleibt also abzuwarten, ob Setien mutig genug ist, in diesem bedeutenden Spiel den sündhaft teuren Neuzugang für einen unerfahrenen Youngster auf die Bank zu setzen.

Pünktlich vor dem Abflug zum Finalturnier nach Lissabon gab es für Barca Grund zur Freude und zudem eine weitere Option für die Flügelpositionen: Der ehemalige Dortmunder Ousmane Dembele, der aufgrund mehrerer Muskelverletzungen seit Ende November kein Spiel mehr bestreiten konnte, gehört in der Königsklasse zumindest wieder zum Aufgebot. Für mehr als einen Kurzeinsatz dürfte es beim Franzosen aber (noch) nicht reichen.

Fazit: Barca braucht mehrere Weltklasse-Leistungen - nicht nur Messi

Für Außenstehende geht der FC Bayern als Favorit in das Duell gegen Barcelona, lediglich der Faktor Messi wird immer wieder als Argument für die Katalanen genannt. In eine ähnliche Kerbe schlug auch Schuster, der davon sprach, dass es für die Mannschaft in dieser Saison nur zwei Möglichkeiten gebe: "Dass Messi das Tor trifft oder dass Barcelona im Spiel ohne Ball einen Weltklasse-Tag erwischt."

Um gegen den deutschen Rekordmeister weiterzukommen, braucht es vermutlich mehr als Messi, zu gefestigt schienen die Münchner im Saisonendspurt. Spieler wie Suarez, de Jong oder auch Griezmann, sollte er erneut den Vorzug vor Fati bekommen, haben zweifellos Weltklasse-Qualität, nur konnten sie das in dieser Saison zu wenig zeigen. Aus Barca-Sicht besteht allerdings die Hoffnung, dass große Spieler in den großen Momenten zur Stelle sind - und durch den Wegfall des Rückspiels ist in einem einzelnen K.-o.-Duell sowieso alles möglich.

Champions League: Die Viertelfinalspiele im Überblick

DatumHeimAuswärtsErgebnis|Anstoß
13.08.2020Atalanta BergamoParis Saint-Germain1:2
14.08.2020RB LeipzigAtletico Madrid2:1
15.08.2020FC BarcelonaFC Bayern München21 Uhr
16.08.2020Manchester CityOlympique Lyon21 Uhr
Inhalt:
Artikel und Videos zum Thema