SV Werder Bremen - FC Bayern München 1:2: Arbeitssieg in Bremen! FCB müht sich - und legt im Titelkampf vor

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Der FC Bayern München hat im Titelkampf der Bundesliga vorgelegt und den Vorsprung auf Verfolger Borussia Dortmund zumindest zwischenzeitlich auf vier Punkte erhöht. Am 31. Spieltag der Bundesliga mühte sich die Mannschaft von Trainer Thomas Tuchel zu einem 2:1 (0:0) bei Werder Bremen.

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  • Die Tore für den FC Bayern erzielten Serge Gnabry (62.) und der eingewechselte Leroy Sané (72.). Niklas Schmidt verkürzte in der 86. für Werder.
  • Der FC Bayern musste stark ersatzgeschwächt angetreten: Tuchel musste verletzungsbedingt auf sieben Spieler verzichten, darüber hinaus fehlte Leon Goretzka gesperrt. Trotzdem verzichtete der Trainer in seiner Startelf wie schon beim 2:0-Sieg gegen Hertha BSC vor einer Woche auf Thomas Müller. Warum? Hier geht es zu Tuchels Begründung.
  • Nur einer sticht aus dem Mittelmaß heraus: Die Noten der Bayern-Stars.
  • Dortmund kann im Titelkampf am Sonntag mit einem Sieg gegen den VfL Wolfsburg (17.30 Uhr) nachziehen. "Jetzt mit vier Punkten Vorsprung liegt es wieder an ihnen, heranzukommen", sagte Torschütze Gnabry: "Morgen gegen Wolfsburg wird sicherlich kein leichtes Spiel. Wir haben unseren Job erledigt, uns ein bisschen Polster verschafft und nächste Woche gegen Schalke wollen wir wieder siegen."

SV Werder Bremen - FC Bayern München: Die Analyse

Tuchel änderte seine Startelf im Vergleich zum Sieg gegen die Hertha gezwungenermaßen auf einer Position: Im defensiven Mittelfeld ersetzte Ryan Gravenberch den gesperrten Leon Goretzka. Bei gegnerischem Ballbesitz formierte sich der junge Niederländer neben Joshua Kimmich, bei eigenem rückte er zumeist auf eine Höhe mit Jamal Musiala vor. Taktisch ergab sich dann ein 4-3-3-System. Im Aufbau schoben die beiden Außenverteidiger Joao Cancelo und Noussair Mazraoui regelmäßig in die Mitte.

Der FC Bayern dominierte die Partie zwar mit viel Ballbesitz von Beginn an, ließ dabei aber Kreativität vermissen und erspielte sich keine zwingenden Torchancen. Werder machte im 3-5-2-System das Zentrum dicht, weshalb die Münchner viel auf die Flügel auswichen - vor allem auf Kingsley Comans rechte Seite. Zum Erfolg führte dieses Konzept mit vielen Hereingaben aber auch deshalb nicht, weil im Zentrum meist ein Zielspieler fehlte. Der nominelle Mittelstürmer Serge Gnabry hielt seine Position nicht konsequent und war generell kaum eingebunden.

Zwischen etlichen schwachen Ecken kam der FC Bayern durch einen Halbfeld-Freistoß von Joshua Kimmich zur einzigen gefährlichen Torchance der ersten Halbzeit. Werder-Keeper Jiri Pavlenka parierte Benjamins Pavards Kopfball aber stark (20.). Nach einer halben Stunde wurde Werder - ohne den angeschlagenen Torjäger Niclas Füllkrug - immerhin etwas mutiger und kam zu vereinzelten Torannäherungen.

Nach dem Seitenwechsel verbesserte sich die Zielstrebigkeit im Spiel des FC Bayern nicht, die Führung durch Gnabry hatte sich nicht unbedingt angedeutet. Kurz darauf brachte Tuchel Thomas Müller und Leroy Sané für Ryan Gravenberch und Coman. Ein Aufbäumen von Werder blieb in der Folge aus, stattdessen erhöhte Joker Sané auf 2:0. Interessant: Vorausgegangen war dem Treffer eine Kombination der beiden Außenverteidiger Cancelo und Mazraoui im Mittelfeldzentrum.

Niklas Schmidts Anschlusstor aus der Distanz machte es zwar noch einmal spannend, kam aber zu spät. Kurz darauf feierte Bouna Sarr per Einwechslung für Mané sein Pflichtspieldebüt in dieser Saison.

Werder Bremen - Bayern München: Die Stimmen

Ole Werner (Trainer Werder Bremen): "Wir müssen jetzt nicht mit gesenktem Kopf durch die Gegend laufen. Wir waren als Mannschaft sichtbar. Um einen Punkt mitzunehmen, hätten wir bei unseren guten Situationen mehr Effektivität zeigen müssen. Einigen merkt man die lange und anstrengende Saison ein bisschen an."

Thomas Tuchel (Trainer Bayern München): "Wir sind auf einem guten Weg, die Mannschaft fühlt auch, dass wieder mehr Stabilität besteht. Es geht zurzeit nur noch um Vertrauen und Zuspruch. Ein bisschen fehlt es im Moment an Durchschlagskraft. Wir müssen es über die Ziellinie bringen."

Werder Bremen - FC Bayern München: Die Aufstellungen

Bremen: Pavlenka - Pieper (55. Veljkovic), Stark, Friedl - Groß (77. Gruev) - Weiser, Jung (77. Buchanan) - Bittencourt (82. Schmidt), Stage - Schmid, Ducksch (77. Philipp).

FC Bayern: Sommer - Mazraoui, Pavard, de Ligt, Joao Cancelo - Gravenberch (64. Thomas Müller), Kimmich - Coman (64. Leroy Sane), Musiala, Mane (88. Sarr) - Gnabry.

SV Werder Bremen - FC Bayern München: Die Daten zum Spiel

Tore: 0:1 Gnabry (62.), 0:2 Sané (72.), 1:2 Schmidt (86.)

Der Star des Spiels: Matthijs de Ligt (FC Bayern München)

Ein weiterer sehr souveräner Auftritt des Münchner Abwehrchefs. Robustheit, Körpersprache, Dynamik: Matthijs de Ligt sticht alleine schon durch diese Eigenschaften aus einer mittelmäßigen Mannschaft heraus.

Der Flop des Spiels: Marvin Ducksch (Werder Bremen)

Die große Bühne, das Topspiel, der bestmögliche Gegner und vier Tore in den vergangenen beiden Spielen: Die perfekte Gelegenheit für Marvin Ducksch, noch mehr auf sich aufmerksam zu machen. Doch Benjamin Pavard und de Ligt meldeten Werders Mittelstürmer komplett ab. Marvin Ducksch strahlte keine Torgefahr aus und musste in der 77. Minute runter.

Der Schiedsrichter: Christian Dingert

Christian Dingert hatte mit der fair geführten Partie keine Probleme.

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