VfL Wolfsburg - Borussia Dortmund 2:0: BVB beißt sich an der Wölfe-Abwehr die Zähne aus

Von Stefan Petri
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© imago images

Borussia Dortmund hat zum Auftakt der englischen Woche am frühen Dienstagabend beim VfL Wolfsburg mit 0:2 (0:1) verloren. Durch die erste Pleite nach drei Siegen in Folge droht der BVB, an Boden auf Tabellenführer Bayern München zu verlieren.

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  • Die frühe Führung für die Wölfe besorgte Micky van de Ven nach einer Ecke (6.). Lukas Nmecha setzte den Schlusspunkt (90.+1).
  • Für den BVB war es nach acht Siegen in Folge gegen Wolfsburg die erste Niederlage. Zuletzt hatte man gegen die Wölfe im Mai 2015 verloren.
  • Beim BVB musste Kapitän Marco Reus nach seinem Einsatz als Joker gegen den VfL Bochum mit Schmerzen im Sprunggelenk passen - kein gutes Vorzeichen, was seine Chancen auf den WM-Kader angeht?
  • Das letzte Spiel vor der WM-Pause bestreitet Dortmund am Freitagabend daheim gegen Borussia Mönchengladbach, Wolfsburg reist am Samstag zur TSG Hoffenheim.

VfL Wolfsburg - Borussia Dortmund: Die Analyse

Zum Auftakt der englischen Woche baut BVB-Trainer Edin Terzic seine Elf nur auf einer Position um, Karim Adeyemi rückte für Giovanni Reyna in die Startelf. Auf der Gegenseite begannen Omar Marmoush und Angreifer Jonas Wind für Patrick Wimmer und Lukas Nmecha - Niko Kovac setzte voll auf Geschwindigkeit.

Das machte sich früh bezahlt: Über die linke BVB-Abwehrseite brach der VfL in der Anfangsphase mehrfach durch und erspielte sich gute Chancen, das Tor resultierte aus einer anschließenden Ecke. Dortmund fand in den ersten Minuten gar nicht statt und übernahm erst nach rund 15 Minuten das Kommando.

Gegen den Ball standen die Wölfe sehr tief und extrem kompakt vor dem eigenen Sechzehner, Dortmund tat sich weitestgehend schwer, dieses Bollwerk zu bespielen. Lediglich der agile Malen sorgte Mitte der ersten Halbzeit für Gefahr. Wolfsburg versteckte sich aber keineswegs und sorgte mit schnellen Gegenstößen und im Eins-gegen-eins für Gefahr. Zum Ende der ersten und zu Beginn der zweiten Hälfte ließen beide Teams dann mehrere gute Chancen aus - Niklas Süle traf den Pfosten, Gregor Kobel konnte sich seinerseits auszeichnen.

Terzic brachte mit Reyna, Hazard und Modeste frische Offensivkräfte, für die Hausherren gab es kaum noch Entlastung. Das Zentrum machte die Kovac-Elf aber weiterhin erfolgreich dicht, den BVB-Hereingaben fehlte die Genauigkeit. Jakub Kaminski (74.) vergab für die Wölfe einen aussichtsreichen Konter, Youssoufa Moukokos Abschluss (82.) fehlte die Genauigkeit. In der Nachspielzeit rutschte Julian Brandt weg, die Wölfe machten den Deckel drauf.

VfL Wolfsburg - Borussia Dortmund: Die Stimmen zum Spiel

Niko Kovac (Trainer VfL Wolfsburg): "Wir waren von der ersten Minute da. Die Vielzahl der Chancen, die wir hatten, die hätten wir sicherlich etwas eher schon nutzen können. Aber ich muss trotzdem sagen, es war ein fast perfektes Spiel von uns. So kann es weitergehen."

Edin Terzic (Trainer Borussia Dortmund): "Wir haben den deutlich schlechteren Start erwischt und in den ersten Minuten zwei klare Chancen zugelassen. Erst nach dem ersten Gegentor haben wir den Faden wiedergefunden und die Kontrolle übernommen. Wir hätten uns gewünscht mit einem Punkt nach Hause zu fahren, können uns wegen der schlechten Startphase aber nicht beschweren, dass wir als Verlierer vom Platz gehen."

VfL Wolfsburg - Borussia Dortmund: Die Aufstellungen

VfL Wolfsburg: Casteels - Baku, Bornauw, van de Ven, Paulo Otavio - Arnold - Nmecha (88. Svanberg), Gerhardt - Kaminski (88. Roussillon), Marmoush (58. Wimmer) - Wind (75. Nmecha). - Trainer: Kovac

Borussia Dortmund: Kobel - Süle (71. Hazard), Hummels, Schlotterbeck, Guerreiro - Bellingham, Salih Özcan (80. Pasalic) - Adeyemi (61. Reyna), Brandt, Malen (70. Modeste) - Moukoko. - Trainer: Terzic

VfL Wolfsburg - Borussia Dortmund: Die Daten zum Spiel

Tore: 1:0 van de Ven (6.), L. Nmecha (90.+1)

Gelbe Karten: Nmecha, Marmoush, Otávio, Nmecha - Hummels, Modeste

Der Star des Spiels: Micky van de Ven (Wolfsburg)

Erzielte das Führungstor per Kopf und hielt hinten den Laden zusammen. Passquote von 97 Prozent, dazu eine gute Zweikampfquote. Stellte mit 34,89 km/h zudem einen neuen Schnelligkeits-Saisonrekord für den VfL auf.

Der Flop des Spiels: Raphaël Guerreiro (BVB):

Verhinderte das 0:2 auf der Linie (32.), als er angeschossen wurde, ansonsten defensiv meist wacklig. Fast alle Wolfsburger Angriffe liefen über seine Seite. Unsauber im Passspiel und offensiv selten präsent.

Der Schiedsrichter: Christian Dingert

Hatte mit der Partie insgesamt keine Probleme. Vertretbar, bei Salih Özcans rustikalem Körpereinsatz gegen Yannick Gerhardt in Halbzeit eins nicht auf Foul zu entscheiden.

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