SV Werder Bremen - FC Schalke 04 2:1: Füllkrug verschärft S04-Krise - muss nach WM-Bewerbung aber vom Platz

SID
SV Werder Bremen, FC Schalke 04
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Schalke 04 verliert zum siebten Mal in Folge. Beim 1:2 (0:1) bei Werder Bremen fehlt ein Torjäger wie Niclas Füllkrug, der sein zehntes Saisontor erzielt.

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In einer dicken schwarzen Jacke schritt Niclas Füllkrug über den Platz, umarmte seine Kollegen von Werder Bremen, fasste sich aber immer wieder an den Rücken. Mit seinem zehnten Saisontor hatte der Torjäger bei Bundestrainer Hansi Flick die nächste WM-Bewerbung eingereicht und Schalke 04 im Duell der ungleichen Aufsteiger noch tiefer in die Krise geschossen.

"Es ist eine gute Kommunikation in alle Richtungen", sagte Füllkrug nach dem 2:1 (1:0) bei Sky über seinen Kontakt zu Flick und ergänzte mit Blick auf die WM-Nominierung am kommenden Donnerstag: "Wir können uns alle noch fünf Tage entspannen."

Füllkrug (30.) nutzte eine der wenigen Werder-Chancen - und musste dann in der 60. Minute ausgewechselt werden. Der 29-Jährige hatte sich zuvor immer wieder an den unteren Rücken gefasst, fand aber noch die Kraft, empört auch den Vierten Offiziellen Harm Osmers einzureden.

"Ich habe ein Knie in den Rücken bekommen", berichtete Füllkrug, "und mir wurde ein bisschen schwummrig. Dann bin ich raus." Er hoffe, er sei schnell wieder fit, "aber heute sieht es nicht so top aus".

Die Knappen unterlagen im zweiten Spiel unter dem neuen Trainer Thomas Reis unglücklich und kassierten damit die siebte Bundesliga-Pleite in Serie - negativer Vereinsrekord. "Heute stehe ich hier und bin stolz", sagte Kapitän Simon Terodde, "wir haben ein gutes Spiel abgeliefert, weil wir uns gewehrt und sehr gute Torchancen hatten. Wir müssen das Positive mitnehmen."

Inmitten einer Schalker Druckphase hatte Marvin Ducksch (76.) auf 2:0 erhöht, dem eingewechselten Dominick Drexler (89.) gelang nur noch der Anschlusstreffer.

Werder setzt sich durch den sechsten Saisonsieg allmählich oben fest, ist mit 21 Punkten nun Tabellensiebter. Schalke bleibt Letzter, der Abstand auf Rang 15 beträgt bereits fünf Zähler. Und die Königsblauen haben zudem eine unschöne Bundesliga-Bestmarke eingestellt: 35 Auswärtsspiele in Folge ohne Sieg schaffte zuvor nur der Karlsruher SC.

Trotz all der Rückschläge zuletzt sowie der sechs Verletzten - darunter nun auch Linksverteidiger Thomas Ouwejan - machte Schalke erst einmal viel Druck, erzwang mit Pressing Ballverluste bei Werder. Die vermeintliche Führung durch Alex Kral (16.), die alles andere als unverdient gewesen wäre, wurde nach Videobeweis allerdings nicht gegeben.

Werder Bremen: Füllkrug trifft aus dem Nichts

Bremen jubelte vor 42.100 Zuschauern dann plötzlich aus dem Nichts: Und wieder traf Füllkrug. Der WM-Kandidat schloss einen Werder-Konter zu seinem zehnten Saisontor eiskalt aus kurzer Distanz ab, Mitchell Weiser und Ilia Gruev hatten den Treffer wunderbar vorbereitet. Flick dürfte Füllkrugs Abschlussstärke gefallen haben. Vorher hatten sich die Grün-Weißen kaum einmal dem Tor genähert.

Trotz des Dämpfers brach Schalke nicht auseinander, Kral (37.) und Simon Terodde (38.) hatten nur kurz danach gute Gelegenheiten zum Ausgleich. Werder tat sich auch weiterhin schwer, hatte keine richtige Struktur im Spiel. Die Gäste hatten weiter die besseren Chancen, wie etwa erneut Kral (66.).

Werder Bremen - Schalke 04: Die Stimmen

Ole Werner (Trainer Werder Bremen): "Wir sind froh über die Punkte, die sind extrem wichtig für uns. Wir haben das Ergebnis mit viel Leidenschaft und Willen ins Ziel gebracht."

Thomas Reis (Trainer Schalke 04): "Das Ergebnis ist sehr, sehr bitter für uns. Ich glaube, nicht die bessere, sondern etwas glücklichere Mannschaft hat gewonnen."

Werder Bremen - Schalke 04: Die Daten zum Spiel

Bremen: Pavlenka - Pieper, Veljkovic, Stark - Grujew (67. Groß) - Weiser, Friedl (68. Jung) - Schmid, Bittencourt (76. Stage) - Füllkrug (59. Burke), Ducksch. - Trainer: Werner

Schalke: Schwolow - Brunner, Yoshida, Matriciani, Mohr - Kral, Krauß (76. Drexler) - Karaman, Mollet (84. Polter), Bülter (64. Larsson) - Terodde. - Trainer: Reis

Schiedsrichter: Felix Brych (München)

Tore: 1:0 Füllkrug (29.), 2:0 Ducksch (76.), 2:1 Drexler (89.)

Zuschauer: 42.100 (ausverkauft)

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