FC Schalke 04 - SC Freiburg 0:2: Pleite im Malocher-Pulli - auch Reis kann Schalker Absturz nicht stoppen

Von SID
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Auch unter Neu-Trainer Thomas Reis geht Schalkes freier Fall weiter. Das 0:2 gegen Freiburg ist die siebten Pleite in Folge.

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Thomas Reis klatschte im grauen Malocher-Pulli seine enttäuschten Spieler ab, dann liefen die Dauerverlierer von Schalke 04 zögernd in Richtung Nordkurve. "Auf geht's, Schalke, kämpfen und siegen", sangen die Fans aufmunternd nach dem 0:2 (0:1) gegen den SC Freiburg. Der Rest der Arena war da schon halbleer, die siebte Pflichtspielpleite in Folge und der letzte Tabellenplatz hatten Spuren hinterlassen.

Das galt auch für Trainer Reis, der bei seinem Debüt einen Hoodie mit dem Aufdruck "Kumpel- und Malocherklub Schalke 04" trug. "Da muss mit Sicherheit mehr kommen. Wir werden den Kopf nicht in den Sand stecken, aber es wird auf jeden Fall sehr schwer", sagte der Hoffnungsträger bei DAZN. Wohl wahr: Auch mit dem Ex-Bochumer herrscht rund um die Arena größte Abstiegsnot.

Kurios: Reis verlor zwei Spiele in Folge in der Veltins-Arena - vor sieben Wochen sein letztes mit dem VfL Bochum, jetzt sein Debüt mit den Gelsenkirchenern. Vincenzo Grifo traf doppelt (45.+1 und 61., Foulelfmeter nach Videobeweis) für die Freiburger, die mit 24 Punkten den dritten Tabellenplatz behaupteten - noch nie standen sie in ihrer Bundesligageschichte nach zwölf Spieltagen so gut da.

Schalke-Angreifer Sebastian Polter fand aber auch positive Punkte. "Der Trainer hat einen guten Input reingebracht. Wir müssen jetzt zuhören, was das Trainerteam von uns möchte. Jeder einzelne muss sich in die Pflicht nehmen", sagte der Stürmer: "Die Saison ist noch lange, um Punkte zu sammeln. Nur irgendwann müssen wir anfangen."

Schalke - Freiburg: Grifo glänzt mit Doppelpack

Gegen Freiburg gelang das nicht. 50 Tage nach einem 1:3 im Straßenbahnderby, nach dem er von Bochum beurlaubt worden war, stellte Reis bei seinem neuen Arbeitgeber auf sein bevorzugtes 4-3-3-System um und setzte im Sturmzentrum anstelle des Zweitliga-Rekordtorjägers Simon Terodde auf Polter. Der Angreifer hatte in Bochum in der vergangenen Saison zehn Bundesliga-Treffer erzielt, seit dem Transfer zu Schalke hat er aber lediglich einmal gegen seinen Ex-Klub getroffen.

Auf dem Rasen blieb Schalke glücklos: Gerade als die Gastgeber ihre Verunsicherung etwas abgelegt und das Spiel ausgeglichener gestaltet hatten, fiel die Freiburger Führung, Grifo schlenzte den Ball ins lange Eck. "Sie haben mir Platz gegeben. Und wenn ich den Platz habe, versuche ich den auch zu nutzen", sagte Grifo nach dem Spiel.

Nach der Pause drängten die Gäste auf das 2:0. Schalke hatte zunächst mehrmals Glück, dass der Ball nicht im Tor landete. Dann brachte Reis Terodde für Polter - doch das Tor fiel für Freiburg. Nach einem Foul von Calhanoglu an Woo-Yeong Jeong ließ Schiedsrichter Christian Dingert zunächst weiterlaufen, auf Intervention des Kölner Kellers entschied er aber doch auch Elfmeter.

Schalke 04 - SC Freiburg: Die Stimmen

Thomas Reis (Trainer Schalke 04): "Wir konnten Freiburg zu vielen langen Bällen zwingen, haben ganz ordentlich verteidigt, aber unsere Umschaltmomente unsauber ausgespielt. Dann bekommst du mit Halbzeitpfiff das Gegentor, weil du fahrlässig verteidigst. In der zweiten Halbzeit hat Freiburg uns schon beschäftigt, der Knackpunkt war der Elfmeter, damit war das Spiel fast vorbei. Aber ich habe eine Mannschaft gesehen, die zumindest alles investiert hat."

Christian Streich (Trainer SC Freiburg): "Wir haben vor dem Spiel über Mentalität und Haltung gesprochen. Diese Mentalität und Haltung hat die Mannschaft von der ersten Minute an gezeigt, insgesamt was es eine gute Leistung und ein verdienter Sieg."

Schalke 04 - SC Freiburg: Die Daten zum Spiel

Schalke: Schwolow - Brunner, Yoshida, Matriciani, Ouwejan (34. Calhanoglu) - Krauß (81. Latza), Kral - Mollet - Karaman (56. Mohr), Polter (56. Terodde), Bülter. - Trainer: Reis

Freiburg: Flekken - Kübler (85. Sildillia), Ginter, Lienhart, Günter - Maximilian Eggestein, Höfler - Doan (76. Schade), Grifo (76. Weißhaupt) - Gregoritsch (69. Höler), Jeong (69. Kyereh). - Trainer: Streich

Schiedsrichter: Christian Dingert (Lebecksmühle)

Tore: 0:1 Grifo (45.+1), 0:2 Grifo (61., Foulelfmeter)

Zuschauer: 61.115

Gelbe Karten: Polter (2), Krauß (2), Yoshida (2) - Ginter (2), Günter (3)

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