FC Bayern München - SC Freiburg 5:0: Choupo-Moting und Gnabry und Co. führen FCB auf Platz zwei

Von Maximilian Lotz
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Der FC Bayern hat sich mit einem Ausrufezeichen im Titelrennen zurückgemeldet. Das Team von Trainer Julian Nagelsmann fertigte im Spitzenspiel zum Abschluss des 10. Spieltags den seit zwei Monaten ungeschlagenen SC Freiburg mit 5:0 (2:0) ab und kletterte in der Bundesliga-Tabelle auf Platz zwei.

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  • Serge Gnabry (13.) brachte die Bayern in der ausverkauften Allianz Arena per Kopfball-Abstauber in Führung. Eric Maxim Choupo-Moting (33.) baute diese noch vor der Pause aus. Nach dem Seitenwechsel sorgten Leroy Sané (52.), Sadio Mané (55.) und der eingewechselte Marcel Sabitzer (80.) für klare Verhältnisse.
  • Die Bayern dürfen sich durch den Sieg als ein Gewinner des Spieltags fühlen, verdrängten den SC Freiburg von Platz zwei und sind mit nun vier Punkten Rückstand erster Verfolger von Tabellenführer Union Berlin, der zuvor mit einem 2:0-Sieg gegen den BVB seine Position gefestigt hatte.
  • FCB-Sportvorstand Hasan Salihamidzic appellierte anschließend an die Mannschaft, dass die Leistung gegen Freiburg der Maßstab sein müsse. Zur ausführlichen News
  • Für die Bayern geht es am Mittwoch in der 2. Runde im DFB-Pokal beim FC Augsburg weiter, in der Bundesliga steht am kommenden Samstag die Partie bei der TSG Hoffenheim auf dem Programm.

FC Bayern München - SC Freiburg: Die Analyse

Die zuletzt angespannte Personalsituation bei den Bayern hatte sich bereits im Vorfeld deutlich entspannt. Im Vergleich zum 4:2 bei Viktoria Pilsen in der Champions League brachte Bayern-Trainer Julian Nagelsmann vier Neue: Matthijs de Ligt, Alphonso Davies und Serge Gnabry kehrten nach Blessuren zurück in die Startelf, im Angriff gab Eric Maxim Choupo-Moting sein Startelf-Debüt in dieser Saison, da es Thomas Müller aufgrund seiner Rückenprobleme nicht in den Kader schaffte. Jamal Musiala saß nach überstandener Corona-Infektion zunächst auf der Bank.

Freiburgs Trainer Christian Streich rotierte nach dem Europa-League-Auftritt in Nantes (4:0) wieder zurück. Kevin Schade feierte dabei sein Startelf-Debüt als Vertreter des angeschlagen fehlenden Daniel-Kofi Kyereh. Zudem kehrten die Stammspieler Michael Gregoritsch, Kiliann Sildillia und Maximilian Eggestein in die Anfangself zurück.

Die taktische Grundordnung gestaltete sich bei Bayern zunächst als ein variables 4-1-4-1, wobei Leon Goretzka etwas offensiver als Achter agierte und Kapitän Joshua Kimmich den alleinigen Sechser gab. Nach anfänglichen Problemen versuchten die Münchner mit schnellen Vertikalpässen durchs Zentrum zum Erfolg zu kommen, doch die Freiburger Defensive verhinderte dies zunächst mit gutem Stellungsspiel. Eine erste gute Verlagerung auf den linken Flügel über Sadio Mané führte schließlich zum Führungstor durch Serge Gnabry (13.).

Über "Messenger" Ulreich gab Nagelsmann nach knapp einer halben Stunde das Kommando zu höherem Pressing. Sané rückte im Zentrum noch weiter vor, die Bayern standen insgesamt sehr hoch und versuchten mit dominantem Spiel die Schlinge enger zu ziehen - mit Erfolg. Nach feinem Steckpass per Außenrist von Sané war Choupo-Moting aus spitzem Winkel erfolgreich (33.). Die Freiburger brachen zwar vereinzelt über den linken Flügel durch, wussten die unverhofften Freiräume durch eigene Ungenauigkeiten aber nicht zu nutzen. Torhüter Mark Flekken bewahrte den SC mit einer Fußabwehr (40.) vor dem vermeintlichen K.o. noch vor der Pause.

Die Anfangsminuten des zweiten Durchgangs gehörten den Freiburgern, doch die Bayern beendeten die zaghaften Hoffnungen auf eine Aufholjagd mit einem Doppelschlag: Nach einem Doppelpass mit Choupo-Moting vollendete zunächst Sané (52.) platziert ins linke Eck. Dann lupfte Mané (55.) den Ball sehenswert über Flekken hinweg ins Netz. SC-Trainer Christian Streich reagierte mit einem Dreifach-Wechsel, die Bayern schalteten derweil in den Verwaltungsmodus. Jamal Musiala gab in der 66. Minute sein Comeback, Choupo-Moting räumte seinen Platz und wurde mit Standing Ovations verabschiedet.

FC Bayern München - SC Freiburg: Die Daten zum Spiel

FC Bayern München: Ulreich - Mazraoui (79. Stanisic), Upamecano, de Ligt (76. Pavard), Davies - Kimmich - Gnabry, Sané (76. Tel), Goretzka (76. Sabitzer), Mané - Choupo-Moting (65. Musiala)

SC Freiburg: Flekken - Sildillia, Ginter, Lienhart, Günter - Eggestein, Höfler (64. Keitel) - Doan (76. Höler), Schade (56. Jeong), Grifo (56. Weißhaupt) - Gregoritsch (56. Petersen)

Tore: Gnabry (13.), Choupo-Moting (33.), Sané (52.), Mané (55.), Sabitzer (80.)

Bayern München - SC Freiburg: Die Stimmen

Julian Nagelsmann (Trainer Bayern München): "Ich bin sehr zufrieden mit dem Ergebnis und den drei Punkten. Wir waren schon unter Druck vor dem Spiel. Wir waren gefordert. Die Jungs haben das sehr gut umgesetzt. Wir haben sehr gut verteidigt, auch schönen Fußball gespielt. Und wir haben natürlich verdient gewonnen."

Christian Streich (Trainer SC Freiburg): "Herzlichen Glückwunsch an Julian und die Bayern. Wir wollten heute mutig sein, wir wollten in die Zweikämpfe vorne kommen, aber es ist uns nicht gelungen. Wir waren immer einen Schritt langsamer als die Bayern, wir waren nicht aggressiv genug. Wir waren wahnsinng brav. Aber die Jungs sind halt auch anständig bei uns. Wir waren heute einfach körperlich und mental nicht in der Lage, den Bayern Paroli zu bieten."

Der Star des Spiels: Eric Maxim Choupo-Moting

Der Vertreter des angeschlagenen Thomas Müller war als klassischer Neuner der Zielspieler in Bayerns Offensive, ließ sich dabei aber auch immer wieder fallen und war so Mitinitiator vieler Angriffe. Mit seinem Tor in Lewandowski-Manier aus spitzem Winkel kurz vor der Pause krönte Choupo-Moting seine Leistung, zudem legte er Sanés Treffer sehenswert per Hacke vor.

Der Flop des Spiels: Michael Gregoritsch

Freiburgs bester Torjäger stand sinnbildlich für die harmlose Offensive der Breisgauer, die im ersten Durchgang keinen einzigen Torschuss abgab. Im Zuge eines Dreierwechsels hatte Gregoritsch kurz nach der Pause vorzeitig Feierabend, seine nur 13 Ballaktionen zeugten davon, dass das Spiel weitgehend an ihm vorbeilief.

Der Schiedsrichter: Sascha Stegemann

Der 37-Jährige aus Niederkassel hatte die weitgehend faire Partie ohne Probleme im Griff, erst kurz nach der Pause zückte er für zwei Fouls im Mittelfeld erstmals korrekterweise Gelb gegen zwei Freiburger. In der Schlussphase wurde es dann kurzzeitig noch etwas hitziger, Stegemann zückte daher auch Gelb gegen den vehement protestierenden SC-Trainer Streich.

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