BVB - VfL Wolfsburg 6:1: Fünf Tore in 14 Minuten! Borussia Dortmund mit Kantersieg beim Bundesligadebüt von Tom Rothe

Tom Rothe feierte beim BVB sein Bundesligadebüt und schoss die Führung gegen Wolfsburg.
© Getty

Borussia Dortmund hat vor 79.200 Zuschauern ein Schützenfest gefeiert und sich so gut wie sicher für die Champions League qualifiziert. Der BVB gewann sein Heimspiel am 30. Spieltag der Bundesliga gegen den VfL Wolfsburg mit 6:1 (5:0).

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Der BVB schoss in Halbzeit eins innerhalb von 14 Minuten fünf Tore und ging durch den 17-jährigen Tom Rothe in Führung (24.), der überraschend sein Bundesligadebüt feierte. Die weiteren Treffer erzielten Axel Witsel (26.), Manuel Akanji (28.), Emre Can (35.) und zweimal Erling Haaland (38., 54.). Das Ehrentor für den VfL schoss Ridle Baku (82.).

Dortmund kann nun mit der Königsklasse in der kommenden Saison planen - bei noch vier ausstehenden Spielen und einem Vorsprung von zwölf Punkten sowie 18 mehr geschossenen Toren auf den Fünftplatzierten SC Freiburg ist der Borussia die CL-Teilnahme nur noch rechnerisch zu nehmen.

"Wir haben sehr dominant gespielt, waren griffig, spielfreudig und haben schöne Tore geschossen. Das Tor von Tom Rothe passt auch in den Tag. Insgesamt haben wir den Fans einen schönen Karsamstag beschert", sagte BVB-Trainer Marco Rose.

Debütant Rothe sagte bei Sky: "Unbeschreiblich, besser kann es nicht laufen. Ich musste die Nachricht, dass ich spiele, erst einmal verarbeiten. Das kam nach dem Abschlusstraining sehr spontan. Ich hatte aber auch nicht viel Zeit zum Nachdenken und einen freien Kopf."

Auf Wolfsburger Seite herrschte große Ernüchterung: "Es gibt nicht viel zu sagen. In der ersten Halbzeit war es eine desolate Leistung in allen Belangen, die ein Fußballspiel erfordert. Diese Wellentäler müssen enden. Es war ein ganz schlechter Auftritt von uns", sagte Coach Florian Kohfeldt.

"Wir sind ganz ordentlich reingekommen und hatten auch eine riesige Chance, aber alles, was nach dem 0:1 passiert ist, war nicht bundesligawürdig und eine unterirdische Leistung. Das muss man ganz klar sagen, wir müssen auch ehrlich zu uns selbst sein. So können wir nicht auftreten, das ist eines VfL Wolfsburg nicht würdig", echauffierte sich Sportdirektor Marcel Schäfer nach der Partie bei Sky.

BVB gegen VfL Wolfsburg: Die Analyse

Beide Teams begannen in Ballbesitz mit einer Dreierkette. Wolfsburg spielte Mittelfeldpressing und hätte durch Nmechas Großchance schnell in Führung gehen müssen, doch BVB-Keeper Kobel vereitelte sensationell (3.). Dortmund in der Folge jedoch überlegen, allerdings ohne vor dem Kasten zwingend zu werden.

Das änderte sich nach dem Führungstreffer schlagartig, als sich der BVB in einen Rausch spielte, gerade über die Außen immer wieder in den Rücken der VfL-Abwehr kam und beinahe ohne Gegenwehr Angriff um Angriff fahren konnte. Wolfsburg in dieser Phase völlig von der Rolle, mit vielen schnellen Ballverlusten, körperlosem Zweikampfverhalten und ohne jede Ordnung.

VfL-Trainer Kohfeldt stellte kurz vor der Pause auf ein 4-5-1 um und war auf Schadensbegrenzung aus. Das gestaltete sich gegen den passsicheren, vor Spielfreude strotzenden und gegen den Ball gierigen Gastgeber schwierig. Dortmund verwaltete die Führung nicht, erst in den finalen 20 Minuten ging der BVB merklich vom Gas.

Wolfsburg kam bis auf eine Chance von Wind kurz nach der Pause und Vranckx' Lattenschuss (70.) kaum einmal geordnet und nennenswert vor das gegnerische Tor. Stattdessen offenbarten die Niedersachsen weiterhin eklatante Mängel im Defensivverhalten, wenngleich sie die großen Lücken aus der ersten Halbzeit schließen konnten.

BVB - VfL Wolfsburg: Die Stimmen der Trainer

Marco Rose (Trainer Borussia Dortmund): "Wir haben sehr dominant gespielt, waren griffig, spielfreudig, und wir haben schöne Tore geschossen. Das Tor von Tom Rothe passt auch in den Tag. Insgesamt haben wir den Fans einen schönen Karsamstag beschert."

Florian Kohfeldt (Trainer VfL Wolfsburg): "Es gibt nicht viel zu sagen. In der ersten Halbzeit war es eine desolate Leistung in allen Belangen, die ein Fußballspiel erfordert. Diese Wellentäler müssen enden. Es war ein ganz schlechter Auftritt von uns."

BVB gegen VfL Wolfsburg: Die Aufstellungen

Dortmund: Kobel - Can, Akanji (65. Pongracic), Zagadou - Witsel (78. Reinier), Bellingham - Wolf (88. Semic), Brandt (65. Moukoko), Reus, Rothe (88. Bynoe-Gittens) - Haaland.

Wolfsburg: Casteels - Lacroix (45. Mbabu), Bornauw, Brooks - Baku, Schlager (62. Vranckx), Arnold, Gerhardt - Wind (83. Bialek), L. Nmecha (62. F. Nmecha), Kruse (46. Roussillon).

BVB gegen VfL Wolfsburg: Die Daten des Spiels

Tore: 1:0 Rothe (24.), 2:0 Witsel (26.), 3:0 Akanji (28.), 4:0 Can (35.), 5:0, 6:0 Haaland (38., 54.), 6:1 Baku (82.)

  • Tom Rothe ist mit 17 Jahren und 169 Tagen der jüngste Spieler in der Geschichte, der bei seinem Debüt in der Bundesliga ein Tor erzielte.
  • Auch der 18-jährige Lion Semic sowie der 17-jährige Jamie Bynoe-Gittens standen erstmals für Dortmunder Profis auf dem Feld.
  • Das 5:0 war die höchste Dortmunder Halbzeitführung seit dem 13. April 2013, als der BVB mit 6:1 bei Greuther Fürth gewann.
  • Seit dem Sieg im DFB-Pokal-Finale 2015 gewann Wolfsburg keines der 14 Bundesliga-Spiele gegen Dortmund - bei 13 Niederlagen und nur einem Remis.
  • Erling Haaland beendete nach zuvor fünf Partien ohne Tor seine Durststrecke.

Der Star des Spiels: Marco Reus (BVB)

Der Kapitän hatte einen großen Aktionsradius und war an fast allen Offensivszenen entscheidend beteiligt. Legte die Treffer zum 3:0 und 5:0 auf - es waren seine Assists Nummer 100 und 101 in der Bundesliga. Auch beim 6:0 hatte er die Füße im Spiel.

Der Flop des Spiels: Koen Casteels (VfL Wolfsburg)

Der Torhüter der Gäste sah gleich bei mehreren Gegentreffern nicht gut aus. Witsels Schuss zum 0:2 muss er genauso halten wie jenen von Can beim 0:4. Machte auch beim 0:1 keine allzu gute Figur, als er nach einem Eckball auf den kurzen Pfosten auf der Linie klebte.

Der Schiedsrichter: Robert Schröder

In einer fairen und leicht zu leitenden Partie ohne Auffälligkeiten.