Arminia Bielefeld - FC Bayern München 0:3: Zwei VAR-Tore! FCB-Sieg auf der Alm macht Matchball-Spiel gegen BVB perfekt

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Der FC Bayern München hat nach dem überraschenden Aus im Champions-League-Viertelfinale gegen den FC Villarreal in der Bundesliga in die Erfolgsspur zurückgefunden. Am 30. Spieltag gewann die Mannschaft von Trainer Julian Nagelsmann mit 3:0 (2:0) bei Arminia Bielefeld.

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Jacob Laursen brachte die Münchner per Eigentor in Führung (10.), ehe Serge Gnabry kurz vor der Pause verdoppelte (45.+7). Fünf Minuten vor Schluss traf der eingewechselte Jamal Musiala zum Endstand.

Bielefelds Fabian Kunze wurde mit einer Kopfverletzung ausgewechselt und zu weiteren Untersuchungen ins Krankenhaus gebracht. Bei DAZN sagte Bielefeld-Trainer Frank Kramer, dass der Mittelfeldspieler "stabil" sei. Vorausgegangen war ein Ellenbogenschlag von Tanguy Nianzou, für den er "nur" Gelb sah. Nagelsmann selbst bekräftigte anschließend, dass eine Rote Karte angebracht gewesen wäre.

Gabriel Vidovic feierte unterdessen sein Pflichtspieldebüt für den FC Bayern. Der 18-jährige wurde in der 88. Minute für Gnabry eingewechselt.

Vier Spieltage vor Schluss beträgt der Vorsprung des FC Bayern auf Verfolger Borussia Dortmund weiterhin neun Punkte. Am kommenden Samstag steigt das direkte Duell in München, mit einem Sieg gegen den BVB kann der FC Bayern die zehnte Meisterschaft in Folge klarmachen.

Das ist auch das Ziel der Münchener. "Nach dem Villarreal-Spiel waren wir enttäuscht über unsere Leistung, wollen aber nun gegen Dortmund die Meisterschaft klarmachen", sagte Trainer Julian Nagelsmann und beklagte die mangelnde Chancenauswertung in der Anfangsphase: "Wir hätten nach 15 Minuten schon 4:0 führen müssen. Dann wurde es klassisch, aber es ist auch okay, dass wir dann auf Spielkontrolle gegangen sind."

Vor dem Auftritt der Münchner in Bielefeld hatte der Vorstandsvorsitzende Oliver Kahn beim Sport1-Doppelpass umfassend Stellung bezogen. Hier geht es zu den wichtigsten Aussagen.

Arminia Bielefeld - FC Bayern München: Die Aufstellungen

Bielefeld: Ortega - Ramos, Pieper, Nilsson, Laursen (39. Bello) - Prietl, Kunze (45.+4 Vasiliadis) - Wimmer, Schöpf (74. Castro), Okugawa - Serra (74. Robin Hack).

München: Neuer - Pavard, Nianzou (46. Stanisic), Upamecano - Kimmich, Goretzka - Gnabry (88. Vidovic), Sabitzer (61. Sane), Davies - Thomas Müller (61. Musiala), Lewandowski (89. Choupo-Moting).

Arminia Bielefeld - FC Bayern München: Die Analyse

Nagelsmann setzte wie schon beim 1:1 gegen Villarreal auf ein ungewöhnliches 3-2-3-2-System, jedoch mit einer auf vier Positionen veränderten Startelf. Auf der Zehn begann überraschend Sabitzer hinter Müller und Lewandowski; auf der linken Seite stürmte statt des angeschlagenen Coman Davies, der von Beginn an für Tempo und Zielstrebigkeit im Spiel seiner Mannschaft sorgte.

Davies war es auch, der die frühe Führung des FC Bayern durch den Eigentorschützen Laursen vorbereitete. Es war nur eine von zahlreichen guten Torchancen der Gäste in der Anfangsphase, kurz zuvor war etwa Lewandowski an der Latte gescheitert (8.). Generell traten die Gäste strukturierter auf als gegen Villarreal. Statt nur reihenweise Flanken in den Strafraum zu schlagen, zeigte der FC Bayern kreative Kombinationen.

Aber auch Bielefeld setzte vereinzelte Akzente, vor allem durch den quirligen Rechtsaußen Wimmer. Mit zunehmender Spieldauer wurden die befreienden Konter jedoch weniger, ehe die Gastgeber Ende der ersten Halbzeit plötzlich gefährlicher wurden. Just in dieser Phase erhöhte Gnabry auf 2:0.

Zur Pause ersetzte Nagelsmann den lange stabilen, aber kurz vor der Pause überforderten Innenverteidiger Nianzou durch Stanisic, Upamecano übernahm daraufhin den zentralen Posten in der Dreierkette. Die spielerische Überlegenheit weiter Teile der ersten Halbzeit kam dadurch aber nicht zurück.

Bielefeld war nun phasenweise sogar die aktivere Mannschaft, der FC Bayern präsentierte sich eher ideenlos und zu ungenau in den Aktionen. Daran änderten auch Einwechslungen von Sane und Musiala Mitte der zweiten Halbzeit nichts, obwohl Musiala noch zum 3:0 traf.

Arminia Bielefeld gegen FC Bayern: Die Daten des Spiels

Tore: 0:1 Laursen (10., Eigentor), 0:2 Gnabry (45.+7), 0:3 Musiala (86.)

Der Star des Spiels: Alphonso Davies (FC Bayern)

Der nach einer Herzmuskelentzündung wieder genesene linke Außenbahnspieler verlieh dem Spiel seiner Mannschaft Tempo und Zielstrebigkeit. Immer wieder setzte sich Davies im Dribbling durch und sorgte so für Raumgewinne. Das 1:0 leitete er stark ein.

Der Flop des Spiels: Jacob Laursen (Arminia Bielefeld)

Ganz unglücklicher Auftritt des Bielefelder Linksverteidigers. Zunächst traf Laursen zum 0:1 ins eigene Tor, dann musste er mit Oberschenkelproblemen verletzt runter. Bis zu seiner Auswechslung in der 39. Minute brachte er nur einen Pass an den Mann.

Der Schiedsrichter: Matthias Jöllenbeck

Jöllenbeck hatte etliche knifflige Szenen zu lösen, für die Beurteilung brauchte er meist Hilfe von Technik und VAR. Bei Lewandowskis Lattentreffer entschied er nach Blick auf die Uhr zurecht auf kein Tor (8.). Dessen regelkonformen Treffer zwei Minuten später gab er nach einer ursprünglichen Abseitsentscheidung erst nach Rücksprache mit dem VAR. Knapper war es bei Okugawas vermeintlichem 1:1, das wegen einer hauchdünnen Abseitsstellung nicht zählte (43.). Wenige Sekunden später verzichtete Jöllenbeck bei Nianzous Ellenbogenschlag gegen den anschließend verletzt ausgewechselten Kunze auf eine Rote Karte, auch das eine zumindest strittige Entscheidung. Die Rechtmäßigkeit von Gnabrys Treffer zum 2:0 erkannte der Schiedsrichter erst nach Rücksprache mit dem VAR.