VfL Wolfsburg - BVB 0:2: Big Points für Borussia Dortmund im Champions-League-Kampf dank Erling Haaland

Erling Haaland war für den BVB der Matchwinner beim Sieg gegen Wolfsburg.
© Getty

Big Point für Borussia Dortmund im Kampf um die Champions-League-Qualifikation - und das in Unterzahl! Der BVB gewann am 31. Spieltag der Bundesliga beim VfL Wolfsburg mit 2:0 (1:0) und liegt nun nur noch zwei Punkte hinter den drittplatzierten Wölfen.

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"Wir haben mit zehn Mann super als Mannschaft verteidigt und in der Offensive zwei Tore gemacht. Das war eine gute Mannschaftsleistung von allen", sagte der starke Manuel Akanji bei Sky.

Die Chancen auf die Champions League sieht der Dortmunder nun wieder deutlich positiver: "Wir waren glaube ich vor drei Wochen elf Punkte hinter Wolfsburg, jetzt sind es nur noch zwei. Wir machen Druck und geben nicht auf. Wir wollen jedes Spiel gewinnen und dann glaube ich, dass das auch reicht."

Auch BVB-Kapitän Marco Reus ist zuversichtlich, dass der BVB am Saisonende in die Königsklasse einziehen wird: "Es war eine spezielle Konstellation, denn wir waren zum Siegen verdammt. Wir haben jetzt eine gute Phase. Wir haben gesagt, dass wir eine Serie brauchen und alle sieben Spiele gewinnen müssen. Jetzt haben wir vier gewonnen, es bleiben noch drei. Wir sind psychologisch im Vorteil. Wir müssen die Situation ausnutzen, dass wir gut im Flow sind und weiter hart arbeiten. Dann bin ich mir ziemlich sicher, dass wir es schaffen werden."

Auf der Gegenseite herrschte Frust. "Wir sind natürlich alle sehr enttäuscht, wir müssen uns die Niederlage ein Stück weit selbst ankreiden. In den Sphären, in denen wir spielen, wird die Luft dünn - da entscheiden Details. Wir stehen mit leeren Händen da, aber es ist nicht so, dass die Welt untergeht. Es fehlen Kleinigkeiten", sagte Wolfsburgs Trainer Oliver Glasner.

VfL Wolfsburg gegen BVB: Die Analyse

Dortmund ging mit einer glücklichen Führung in die Pause, die dem BVB nach einem fatalen Fehlpass von Baku geschenkt wurde. Die Gäste in der Anfangsphase noch mit rund 70 Prozent Ballbesitz, doch schon kurz nach dem Tor übernahm Wolfsburg immer deutlicher die Spielkontrolle und glich diesen Wert beinahe aus.

Der VfL besonders stark bei seinem hohen Pressing mit weit nach vorne gerückten Außenverteidigern. Dadurch schafften es die Hausherren, Dortmund den Ball frühzeitig in gefährlichen Zonen abzujagen und dann schnell in Abschlusssituationen zu kommen, die meist über Hereingaben von außen entstanden. In den ersten 45 Minuten kam Wolfsburg so zu neun Torschüssen, Haalands Tor blieb der einzige Schuss aufs Tor des BVB.

Der war nämlich dann, wenn er die erste Pressinglinie des VfL überspielen konnte und mit viel Dynamik Richtung Tor marschierte, nur im Ansatz gefährlich. Dortmund rund um den Wölfe-Strafraum im Passspiel meist viel zu verkünstelt und fehlerbehaftet, anstatt schnörkellos abzuschließen.

Ganz anders Weghorst auf der Gegenseite in der ersten Minute der zweiten Hälfte, nachdem der Torjäger zuvor nur zehn Ballaktionen hatte - sein Versuch aus der Drehung frei vor Hitz ging aber drüber. Kurz darauf weitere Torszenen, doch weder Haaland (50.) noch Akanjis Kopfball (53.), den Arnold auf der Linie klärte, fanden den Weg in den Kasten.

Mit Bellinghams berechtigtem Platzverweis veränderte sich die zuvor eher hektische Statik des Spiels. Dortmund verteidigte in einem 4-4-1 tief und suchte den schnellen Gegenangriff, Wolfsburg rannte an. Doch ehe die Niedersachsen gefährlich werden konnten, schlug Haaland nach einem starken Sprint zum zweiten Mal zu.

Wolfsburg gelang es auch in der Folge nicht, gegen die mit viel Leidenschaft verteidigenden Dortmunder zu hochkarätigen Gelegenheiten zu kommen. Dafür waren Timing und Entscheidungsfindung rund um den Sechzehner des BVB zu schwach. Dortmund verzichtete im Spielaufbau auch auf kleinteiliges Spiel, so dass sich nicht mehr so viele frühe Ballgewinne für den VfL ergaben wie noch in Halbzeit eins.

VfL Wolfsburg gegen BVB: Die Aufstellungen

Wolfsburg: Casteels - Mbabu (65. Bialek), Lacroix, Brooks, Paulo Otavio - Schlager, Arnold - Baku, Philipp (65. Brekalo), Gerhardt (81. Mehmedi) - Weghorst.

Dortmund: Hitz - Piszczek, Akanji, Can, Guerreiro - Bellingham, Dahoud - Reyna (69. Hazard), Reus (81. Meunier), Sancho (60. Delaney) - Haaland.

VfL Wolfsburg gegen BVB: Die Daten des Spiels

Tore: 0:1 Haaland (12.), 0:2 Haaland (68.)

Gelb-Rot: Bellingham (58./Dortmund)

  • Sancho stand erstmals seit dem 27. Februar 2021 (3:0 gegen Bielefeld) wieder in der Bundesliga-Startelf des BVB.
  • Haaland traf zum 16. Mal in dieser BL-Saison auf fremden Platz - neuer BVB-Rekord!
  • Mit jetzt 38 Treffern bricht Haaland den Rekord von Sancho und hat nun die meisten BL-Tore vor seinem 21. Geburtstag erzielt.
  • Damit traf Haaland in den letzten 5 BL-Spielen, in denen er traf, immer doppelt.

  • Bellingham ist mit 17 Jahren und 299 Tagen der zweitjüngste Spieler, der in der BL einen Platzverweis kassiert - nur Maurizio Gaudino war im September 1984 jünger (17 Jahre, 271 Tage).

Der Star des Spiels: Erling Haaland (BVB)

Dortmunds Matchwinner und Lebensversicherung zugleich! Eiskalt vor dem Kasten in den beiden Szenen vor seinen Treffern, Tor Nummer zwei folgte freilich zum bestmöglichen Zeitpunkt für den BVB. Dazu mit starker Zweikampfquote.

Der Flop des Spiels: Ridle Baku (VfL Wolfsburg)

Ist derzeit von seiner guten Form entfernt, die er in dieser Saison meist hatte. Sein schlimmer Rückpass schenkte Dortmund die Führung. Verlor 17 Mal den Ball und kam auf eine höchstens durchschnittliche Passquote von unter 80 Prozent.

Der Schiedsrichter: Tobias Stieler

Ohne Fehl und Tadel. Beim Duell zwischen Philipp und Bellingham im Dortmunder Strafraum war es richtig, keinen Elfmeter zu geben, da das Drücken des Engländers zu wenig für einen Pfiff war (25.). Bellinghams Platzverweis war unstrittig.