1. FC Köln - Borussia Mönchengladbach 1:3: Gladbach stürzt Köln noch tiefer in die Krise

Borussia Mönchengladbach feiert den Derbysieg beim 1. FC Köln.
© imago images / Beautiful Sports

Borussia Mönchengladbach hat am 3. Spieltag der Bundesliga das rheinische Derby beim 1. FC Köln mit 3:1 (2:0) gewonnen, somit den ersten Saisonsieg gefeiert - und den Lokalrivalen noch tiefer in die Krise gestürzt.

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"Wir haben das Spiel ziemlich klar dominiert und auch frühzeitig entschieden", sagte Jonas Hofmann, der die ersten beiden Gladbacher Tore vorbereitete, nach dem Spiel bei Sky.

Für die Mannschaft von Trainer Markus Gisdol war es die dritte Niederlage im dritten Saisonspiel und das 13. Bundesligaspiel in Folge ohne Sieg. Eine längere derartige Serie hatte Köln in der Bundesliga in den vergangenen 14 Jahren einzig in der Hinrunde 2017/18 (damals 16), als am Saisonende der Abstieg stand. In dieser Saison ist Köln gemeinsam mit Schalke und Mainz die einzige noch punktlose Mannschaft der Bundesliga.

1. FC Köln - Borussia Mönchengladbach: Die Analyse

Gladbach, mit der gleichen Startelf wie beim 1:1 gegen Union, begann äußerst druckvoll und dominierte die Anfangsphase komplett. Die Mannschaft von Trainer Rose presste stark, spielte nach Ballgewinn zielstrebig und vertikal nach vorne und kam so früh zu ersten Chancen.

Hofmann und Stindl vergaben, ehe Plea in der 14. Minute die überfällige Führung erzielte. Kurz darauf traf Lainer nach einer Ecke von Hofmann, der bereits das 1:0 vorbereitete hatte, zum 2:0 (16.). Der zuletzt wacklige Köln-Keeper Horn sah dabei erneut nicht gut aus.

Köln bekam im neuen 5-3-2-System zunächst überhaupt keinen Zugriff. Nach zwei Niederlagen im 4-2-3-1 hatte Gisdol umgestellt, um die Defensive zu stärken, was jedoch gründlich misslang. Das Aufbauspiel war im neuen System unkoordiniert und von vielen frühen Ballverlusten geprägt.

Weil sich Gladbach nach dem 2:0 etwas zurückzog und so mehr Räume bot, kam Köln zumindest etwas besser ins Spiel - ohne jedoch gefährlich zu werden. Abgesehen von einem Pfosten-Schuss von Andersson (17.) nach einem riskanten Rückpass von Kramer auf Sommer erarbeitete sich Köln keine guten Chancen. Gladbach verteidigte konzentriert.

Nach der Pause zog Gladbach zunächst wieder an, agierte ähnlich dominant wie in der Anfangsphase der ersten Halbzeit und wurde für die Bemühungen erneut belohnt: Stindl verwandelte einen berechtigten Foulelfmeter zum 3:0 (56.). Dank der deutlich höheren individuellen Klasse bestimmte Gladbach weiterhin das Spieltempo. Rexhbecajs Treffer zum 1:3 (84.) kam zu spät, eine Kölner Schlussoffensive blieb aus.

1. FC Köln - Borussia Mönchengladbach: Die Stimmen

Markus Gisdol (Köln): "Wir haben gegen einen starken Gegner gespielt, der heute vielleicht sogar überraschend stark war, vor allem in den ersten 20 Minuten. Aber auch in der Summe war Gladbach zu konsequent, zu geradlinig, hatte zu viel Klasse. Wir konnten nicht dagegen halten, der Gegner hat uns nicht erlaubt, wieder ins Spiel zu kommen."

Marco Rose (Trainer Gladbach): "Das war ein wichtiger Sieg, vor allem, weil es das Derby ist. Es tut gut, endlich richtig in der Saison anzukommen. Die ersten 20 Minuten waren richtig stark. Danach hat mir ein bisschen die Konsequenz gefehlt, das Spiel komplett über 90 Minuten zu Ende zu spielen, dem Gegner keinen Strohhalm mehr hinzuhalten. Das sind Dinge, an denen wir jetzt noch arbeiten wollen."

1. FC Köln - Borussia Mönchengladbach: Die Aufstellungen

Köln: Horn - Sörensen, Bornauw, Czichos (46. Wolf) - Ehizibue (66. Limnios), Skhiri (86. Höger), Jannes Horn - Duda (77. Thielmann), Rexhbecaj - Andersson, Drexler (77. Arokodare).

Gladbach: Sommer - Lainer, Ginter, Elvedi, Bensebaini - Kramer, Neuhaus - Hofmann (88. Traore), Stindl (77. Wolf), Thuram (69. Herrmann) - Plea (88. Embolo).

Die Daten des Spiels 1. FC Köln gegen Borussia Mönchengladbach

  • Tore: 0:1 Plea (14.), 0:2 Lainer (16.), 0:3 Stindl (56., Foulelfmeter), 1:3 Rexhbecaj (84.)
  • Stindl erzielte seine letzten zehn Bundesligatore allesamt in der zweiten Halbzeit.
  • Köln kassierte die 200. Heimniederlage seiner Bundesliga-Geschichte. Die meisten Heimpleiten gegen einen Klub im Oberhaus gab es gegen das heute gastierende Gladbach (25).

Der Star des Spiels: Jonas Hofmann (Borussia Mönchengladbach)

Der Neu-Nationalspieler harmonierte auf der rechten Seite hervorragend mit seinem Hintermann Lainer und bereitete die Treffer zum 1:0 und 2:0 vor. Zunächst behauptete er den Ball gut und servierte ihn Plea, dann schlug er eine Ecke auf den ersten Pfosten zum klug eingelaufenen Lainer. Im guten Gladbacher Pressing spielte er eine wichtige Rolle, seine fünf Torschussvorlagen waren Bestwert bei Gladbach.

Der Flop des Spiels: Kingsley Ehizibue (1. FC Köln)

Der Unglücklichste in einer generell schwachen Kölner Mannschaft: Ehizibue verschuldete den Elfmeter, den Stindl zum 3:0 verwandelte, und wurde in der 67. akut Gelb-Rot-gefährdet ausgewechselt. Über seine rechte Außenbahn hatte er bis dahin für kaum Offensivdrang gesorgt.

Der Schiedsrichter: Marco Fritz

Fritz behielt das beizeiten hitzige Derby gut unter Kontrolle. Bei einer Rudelbildung in der ersten Halbzeit zeigte er Bensebaini und Ehizibue zurecht Gelbe Karten. Beim Zweikampf zwischen Ehizibue und Thuram auf Elfmeter für Gladbach zu entscheiden, war richtig.

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