Hertha BSC - Eintracht Frankfurt 1:3: Bärenstarke Adler schockieren Hertha und übernehmen Tabellenspitze

SID
Nach der 1:3-Heimpleite gegen Eintracht Frankfurt restlos bedient: Hertha-Keeper Alexander Schwolow.
© imago images / Matthias Koch

Eintracht Frankfurt ist mit einem bärenstarken Auftritt und dem ersten Saisonsieg für eine Nacht an die Tabellenspitze der Bundesliga gestürmt. Die äußerst disziplinierte Elf von Trainer Adi Hütter gewann bei Hertha BSC völlig verdient mit 3:1 (2:0).

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Andre Silva (30./Foulelfmeter), Bas Dost (36.) und Sebastian Rode (71.) trafen für die Gäste, Martin Hintereggers Eigentor (77.) ließ Hertha nochmals hoffen.

"Wir haben die Zweikämpfe gewonnen und sehr ordentlich nach vorne gespielt", sagte Rode bei DAZN zufrieden. "Ein Kompliment an das ganze Team. Wie alle zusammengearbeitet haben, hat den Sieg ermöglicht. Mein Tor hatte nur gefühlte 20 km/h, aber egal."

Derjenige, der auch Rodes "Gewaltschuss" hatte passieren lassen müssen, war hingegen not amused über den Auftritt seiner Mannschaft. "Wir waren fast wie eine Schülermannschaft in der ersten Halbzeit, das muss man so hart sagen", sagte Berlins Torhüter Alexander Schwolow und kritisierte, dass die Körperlichkeit im Spiel der Hertha gefehlt habe. Daher schlussfolgerte er: "Es lag komplett an uns und da müssen wir uns auch an die eigene Nase fassen."

Die Berliner bleiben eine Wundertüte. Nach einer Niederlage im DFB-Pokal beim Zweitligisten Eintracht Braunschweig (1:4) und dem starken Liga-Auftakt bei Werder Bremen (4:1) folgte wieder ein Rückschlag. Erstmals seit 202 Tagen bestritt Hertha wieder ein Heimspiel vor Zuschauern, 4000 Personen sorgten für viel Stimmung im Olympiastadion.

Hertha begann im Vergleich zum Sieg in Bremen mit unveränderter Startelf, tat sich aber im Aufbau schwer. Frankfurt verzichtete auf ein frühes Pressing, zog sich bei Ballbesitz des Gegners ganz in die eigene Hälfte zurück und machte die Räume eng. Damit zog die Eintracht den Gästen den Nerv. Herthas gefürchtete Offensive kam nicht auf Touren.

Pech für die Eintracht war, dass Filip Kostic nach einem Zusammenprall mit Jordan Torunarigha nach einer Viertelstunde verletzt raus musste, er wurde durch Steven Zuber ersetzt. Frankfurt blieb jedoch defensiv höchst konzentriert und erarbeitete sich vor allem über die rechte Seite Chancen, weil Almamy Toure Herthas Maxi Mittelstädt einige Male enteilte.

Hertha - Eintracht: Glücklicher Elfmeter bringt Gäste in Führung

Nicht unverdient fiel die Führung der Gäste. Silva ging nach einem Zweikampf mit Herthas neuem Kapitän Dedryck Boyata zu Boden, Schiedsrichter Bastian Dankert (Rostock) entschied - etwas glücklich für die Eintracht - auf Strafstoß. Silva trat selbst an und verwandelte sicher zum 1:0.

Kurz darauf schlugen die Gäste erneut zu, wieder nach einem Angriff über die rechte Seite. Nach einem Freistoß von Daichi Kamada wuchtete Dost den Ball ungehindert ins Tor. Boyata stand zu passiv daneben.

Herthas Trainer Bruno Labbadia reagierte zur zweiten Halbzeit mit drei Wechseln, im Sturm musste der unglückliche Krzysztof Piatek für Neuzugang Jhon Cordoba vom Feld. Der Druck wurde größer, doch die Eintracht-Spieler gaben keinen Ball verloren.

Hertha - Eintracht: Sturmlauf der Berliner wird nicht belohnt

Lange Zeit nicht ganz so auffällig wie sonst agierte Herthas Matheus Cunha, der eigentlich beste Laune gehabt haben müsste. Vor dem Spiel wurde bekannt, dass der 21-Jährige als Nachrücker erstmals in die brasilianische Nationalmannschaft berufen wurde.

Mehr und mehr entwickelte sich ein Spiel auf ein Tor, Frankfurt kam kaum noch zu Entlastungsangriffen. Herthas Jung-Star Arne Maier humpelte in der 66. Minute vom Platz, nachdem er erst zur zweiten Halbzeit eingewechselt wurde. Kurz darauf machte der starke Rode mit einem Schlenzer alles klar.

Nach dem Spiel gab die Eintracht leichte Entwarnung bei Kostic: Es sollen keine Bänder in Mitleidenschaft gezogen worden sein.

Hertha BSC - Eintracht Frankfurt: Die Aufstellungen

Berlin: Schwolow - Pekarik (46. Zeefuik), Boyata, Torunarigha, Mittelstädt - Stark - Darida (46. Arne Maier, 66. Plattenhardt), Tousart - Cunha - Lukebakio (82. Redan), Piatek (46. Cordoba). - Trainer: Labbadia

Frankfurt: Trapp - Abraham, Hasebe, Hinteregger - Toure (66. Ache), Rode (85. Sow), Ilsanker, Kostic (15. Zuber) - Kamada - Silva, Dost (66. da Costa). - Trainer: Hütter