Eintracht Frankfurt - Hertha BSC 3:1: Berlin verliert auch bei Dardai-Rückkehr

SID
Andre Silva erzielte zwei Treffer gegen Hertha BSC.
© getty

Der Einstand von Rückkehrer Pal Dardai als Chefcoach bei Hertha BSC ist misslungen. Die Berliner unterlagen bei Eintracht Frankfurt 1:3 (hier im Video).

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Pal Dardai nahm fast jeden seiner Profis fast väterlich in den Arm. Auch wenn der Rückkehrer auf die Trainerbank von Hertha BSC bei seinem Einstand ein 1:3 (0:0) bei Eintracht Frankfurt hinnehmen musste, fand er positive Ansätze vor dem kommenden Duell gegen Tabellenführer und Champions-League-Sieger Bayern München.

"Wir waren in der ersten Halbzeit sehr viel unterwegs. Die Mannschaft hat gut und mit Herz gearbeitet, war im Pressing aber oft zu spät. In der zweiten Halbzeit haben wir es schon besser gemacht", sagte das Hertha-Urgestein bei Sky, allerdings konstatierte er auch: "Nach der Führung musst du cleverer sein, um einen Punkt mitnehmen zu können."

Immerhin habe seine Mannschaft seine taktischen Änderungen in der zweiten Halbzeit beherzigt und einen besseren Eindruck hinterlassen. Krzysztof Piatek (66.) hatte zwischenzeitlich sogar zur Führung für die Berliner getroffen, doch die Hoffnung auf drei Punkte war nur kurz. Andre Silva (67./90.+5, Foulelfmeter) und Martin Hinteregger (84.) konnten das Abwehrbollwerk der Gäste doch knacken.

Andre Silva erzielt Doppelpack gegen Hertha BSC

Hertha ist damit nun schon fünf Spiele ohne Sieg, vier der Partien gingen verloren. Als "vogelwild" bezeichnete der Nachfolger von Bruno Labbadia seine "junge Mannschaft". Dennoch zeigte sein Team mehr Stabilität im Defensivverbund: "Die zweite Halbzeit hat gut ausgesehen."

Trotzdem hat Dardai, der nach 623 Tagen Pause wieder als Chefcoach bei der Alten Dame amtierte, viel Arbeit vor der Brust, blickte aber positiv gestimmt auf das Duell mit den Bayern: "Natürlich sind die Favorit, aber man kann immer etwas machen."

Die zeitweise drückend überlegene Eintracht untermauerte mit dem sechsten Sieg in den vergangenen sieben Partien eindrucksvoll ihre Europacup-Ambitionen. Der erste Heimsieg gegen die Hertha seit sieben Jahren lässt auch den kühnen Traum von der Champions League leben.

Nach der Chaoswoche mit den Entlassungen von Manager Michael Preetz und Labbadia wollte der eigentlich als Defensiv-Freund bekannte Dardai die Eintracht überraschen. Dafür schickte er eine runderneuerte Startelf aufs Feld, Keeper Rune Jarstein und Angreifer Dodi Lukebakio waren nur zwei von insgesamt sechs Neuen in der Anfangsformation. Und der angekündigte Offensivwirbel war im winterlichen Frankfurter Flockenwirbel in den ersten Minuten tatsächlich zu sehen.

Die Hertha spielte gegen das Team der Stunde zunächst munter mit. Doch die Berliner gerieten im weiteren Verlauf immer mehr unter Druck. Jarstein rettete gegen Amin Younes (17.), Evan Ndicka (21.), Daichi Kamada (28.) und Silva (43.) glänzend. Dardai reagierte zur Pause und brachte Maximilian Mittelstädt als Stabilisator.

Hertha wurde mutiger und setzte in der Offensive Nadelstiche. Matheus Cunha scheiterte noch an Kevin Trapp (65.), ehe Piatek aus 18 Metern traf. Aber danach schaltete die Eintracht einen Gang höher und erzwang nach dem raschen Ausgleich noch die Wende im Spiel.

Eintracht Frankfurt - Hertha BSC: Die Stimmen

Adi Hütter (Trainer Eintracht Frankfurt): "Ich bin sehr, sehr zufrieden und happy. Wir wussten, dass es ein Geduldsspiel werden kann. Kompliment an die Mannschaft, in der ersten Halbzeit hat sie phasenweise echt guten Fußball gezeigt. Man sieht, dass die Mannschaft in einer guten Verfassung ist. Aktuell sind wir eine Spitzenmannschaft. Sieben Siege aus acht Spielen sind ein Ausrufezeichen."

Pal Dardai (Trainer Hertha BSC): "Wir waren in der ersten Halbzeit viel unterwegs, hatten dennoch kaum Ballbesitz. Für die Pressingelemente waren die Jungs nicht mutig genug, das war schwierig. Man hat in dieser Phase aber gesehen, das die Mannschaft will, die Gier ist da. In der Halbzeit haben wir etwas umgestellt, dann war es ausgeglichener. Nach der Führung fehlt Erfahrung, das war zu einfach. Für vier Trainingseinheiten war alles ok, nur das Ergebnis nicht."

Eintracht Frankfurt - Hertha BSC: Die Aufstellungen

Frankfurt: Trapp - Tuta, Hinteregger, Ndicka - Barkok (61. Jovic), Sow, Hasebe (76. Rode), Kostic - Kamada (82. Hrustic), Younes (61. Toure) - Silva. - Trainer: Hütter

Berlin: Jarstein - Klünter, Stark, Torunarigha, Netz (46. Mittelstädt) - Ascacibar (89. Darida), Tousart (89. Löwen) - Lukebakio (77. Leckie), Guendouzi (89. Ngankam), Cunha - Piatek. - Trainer: Dardai

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