FC Schalke 04 - DSC Arminia Bielefeld 0:1: S04-Negativserie geht auch unter Huub Stevens weiter

Auch Huub Stevens konnte mit Schalke 04 am Samstag gegen Arminia Bielefeld nicht gewinnen.
© getty

Die Sieglos-Serie des FC Schalke 04 geht auch unter Interimstrainer Huub Stevens weiter! S04 verlor am 13. Spieltag der Bundesliga sein Heimspiel gegen Arminia Bielefeld mit 0:1 (0:0), wartet damit seit 29 Ligaspielen auf einen Dreier und bleibt mit nun sechs Punkten Rückstand auf den vom Aufsteiger besetzten Relegationsplatz Tabellenletzter.

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Am Ende hat es nicht geklappt. Weder mit dem Ende der Sieglos-Serie, noch mit einem Punktgewinn, noch das mit dem Spaß. Den wollte Huub Stevens nämlich irgendwie zurückholen zum FC Schalke 04, denn: "Ohne Spaß geht es nicht", hatte er auf seiner neuerlichen Antritts-Pressekonferenz noch am Freitag gesagt.

Warum das mit dem Spaß oder dem Punktgewinn nicht geklappt hatte gegen die ebenfalls akut abstiegsbedrohten Bielefelder? "Das müssen Sie die Spieler fragen", sagte Stevens bei Sky: "Von außen hatte ich den Eindruck, dass die Spieler alles gegeben haben. Wir hatten nicht das Quäntchen Glück und haben Fehler gemacht, wodurch wir das Spiel verloren haben. Ich weiß um die Situation, in der wir uns befinden. Da können wir nur rauskommen, wenn wir alle am gleichen Strang ziehen."

Angesichts der beinahe ausweglosen Schalker Situation sagte der Niederländer: "Du kannst nicht aufgeben, du musst immer kämpfen. Hoffnung macht mir, dass wir das miteinander tun werden. Es geht nicht anders, es gibt keinen anderen Weg. Wenn man das nicht zusammen tut, dann schafft man es nicht. Ich wusste, wie schwierig es ist und weiß auch, dass es noch schwieriger wird."

Auch Schalkes Koordinator Lizenzbereich Sascha Riether äußerte sich nach der Partie, flüchtete sich aber in Durchhalteparolen: "Im Moment traut uns niemand mehr etwas zu, aber im Fußball ist alles möglich und man hat schon alles erlebt. Das ist die Hoffnung, die wir haben. Nach dem Pokalspiel müssen wir uns sortieren, die kleine Hinrunde analysieren und die richtigen Schlüsse daraus ziehen. Dann werden wir voller Mut und Kraft wieder angreifen."

Uwe Neuhaus, Trainer der Bielefelder, sagte nach dem Sieg: "Beide Mannschaften haben nicht zurückgesteckt, wir haben viele rassige Zweikämpfe gesehen, in der Statistik sind fast alle Werte ausgeglichen - wir hatten leichte Vorteile bei den Torchancen."

FC Schalke 04 - Arminia Bielefeld: Die Analyse

Angesichts des Tabellenstands beider Mannschaften und der Brisanz der Partie erwartbar schwache erste 45 Minuten, in denen Aufsteiger Bielefeld etwas mehr Ballbesitz hatte und leicht gefährlicher war als harmlose Knappen.

Diese mussten eine frühe Hiobsbotschaft verdauen, nach 15 Minuten ging Kapitän Mascarell verletzungsbedingt runter. Stambouli rückte dafür auf dessen Position ins Mittelfeld, der eingewechselte Thiaw spielte Rechtsverteidiger.

Die Begegnung war sehr vom Kampf geprägt, spielerische Akzente konnte keines der Teams setzen. Das Geschehen spielte sich meist zwischen den Strafräumen ab, einzig die Gäste kamen nach langen Schlägen gegen hoch stehende Schalke zu ernsthaften Torchancen. Gebauer (19.), Cordovas zu Recht abgepfiffenes Abseitstor (30.) und der Pfostenschuss des Stürmers kurz vor der Pause hätten eine Bielefelder Führung durchaus gerechtfertigt.

Unmittelbar nach der Pause wäre S04 um ein Haar das 1:0 gelungen, doch Keeper Ortega entschärfte erst einen Boujellab-Distanzschuss und kratzte dann Brunners missglückte Kopfball-Rückgabe von der Linie (47.). Sechs Minuten später fiel schließlich der erste Treffer, nachdem de Medina viel Platz zum Flanken hatte, Klos von Sane und Oczipka nicht bewacht wurde und der Arminia-Kapitän einköpfte,.

Die Hausherren auch nach dem Rückstand spielerisch weiterhin viel zu bieder, zu umständlich und ohne funktionierendes Zusammenspiel. Gegen den Ball hatte Schalke mit den hohen Bällen, die Bielefeld in steter Regelmäßigkeit Richtung der physisch starken Cordova und Klos spielte, durchgängig Probleme.,

Stevens wechselte mit Harit, Skrzybski und Kutucu zwar offensiv, brachte nach dem Gegentor aber keinen Schuss aufs Tor zustande. Einzig Kutucus geblockte Gelegenheit strahlte Gefahr aus (83.), die kämpferischen Ostwestfalen verteidigten jedoch souverän und brachten den Vorsprung verdient über die Zeit.

FC Schalke 04 - Arminia Bielefeld: Die Aufstellungen

Schalke: Fährmann - Stambouli, Kabak, Salif Sane, Oczipka - Mascarell (15. Thiaw), Serdar - Schöpf (70. Kutucu), Boujellab (55. Harit), Mendyl (70. Skrzybski) - Raman.

Bielefeld: Ortega - Brunner (81. Soukou), Pieper, van der Hoorn, de Medina - Prietl, Hartel (81. Kunze) - Doan, Gebauer - Klos (71. Schipplock), Cordova (88. Seufert).

Die Daten des Spiels FC Schalke 04 gegen Arminia Bielefeld

Tor: 0:1 Klos (53.)

  • Schalke kann auch im 25. Bundesligaspiel in Folge nicht zu Null spielen.
  • Bielefeld dagegen beendete eine Serie von zuvor 291 Minuten ohne Treffer.

  • Schalke wartet somit seit nun 29 Bundesligaspielen auf einen Sieg.
  • Bielefeld konnte zuvor nur ein einziges Mal auf Schalke gewinnen: Beim allerersten Gastspiel bei S04 (1-0 am 17. April 1971).
  • S04 ist der fünfte Klub, der vier oder weniger Punkte in den ersten 13 BL-Spielen holt. Keines der vier Teams zuvor schaffte den Klassenerhalt.

Der Star des Spiels: Sergio Cordova (Arminia Bielefeld)

Am Siegtor zwar nicht beteiligt, dennoch der mit Abstand gefährlichste Spieler auf dem Platz. Beschäftigte die Schalker Abwehr mit seiner körperlichen Präsenz am Boden wie in der Luft ständig und war schnell auf den Füßen. Wenn Bielefeld gefährlich wurde, dann meist über ihn. Hatte bei seinem Pfostenknaller kurz vor der Pause Pech.

Der Flop des Spiels: Alessandro Schöpf (FC Schalke 04)

Auf dem rechten Flügel ohne wirkungsvolle Aktion, mit wenigen Ballaktionen und in so gut wie jedem Zweikampf zweiter Sieger. Dazu viel zu zögerlich bei de Medinas Flanke zum 0:1.

Der Schiedsrichter: Bastian Dankert

Souveräne Spielleitung und gute Körpersprache. Leistete sich keinen groben Fehler und lag bei seinen persönlichen Strafen richtig. Cordovas Abseitstor abzupfeifen, war unstrittig (30.). Auch korrekt war es, Serdars hartes Einsteigen gegen Doan nur mit Gelb zu bestrafen (57.).