SV Werder Bremen - Hertha BSC 1:4: Traumstart! Hertha zerlegt enttäuschende Bremer

Herthas Lukebakio traf zum zwischenzeitlichen 2:0 für die Gäste.
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Der ambitionierte Hauptstadtklub Hertha BSC hat einen Start nach Maß in die neue Bundesliga-Saison hingelegt. Die Berliner setzten sich mit 4:1 (2:0) im Auswärtsspiel bei Werder Bremen durch. Auch ein Neuzugang traf.

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Die Hausherren hingegen enttäuschten. "Auch wenn es sich bescheuert anhört: Wir haben heute ein paar Punkte gesehen, auf die wir aufbauen können", sagte Bremens einziger Torschütze Davie Selke nach der Partie bei Sky.

Kritischer äußerte sich Trainer Florian Kohfeldt, der zu wenig Aggressivität im Spiel der Grün-Weißen sah. "Wir haben verdient verloren. Der letzte Funken, sich reinzuschmeißen, hat gefehlt. Wir können in der Bundesliga nicht alles spielerisch lösen, wir müssen über den Kampf in die Saison kommen", erklärte er.

Besonders ärgerte sich Kohfeldt über die zwei schnellen Gegentore vor der Pause. "Das war dumm", sagte der 37-Jährige mit Blick auf das Abwehrverhalten seiner Mannschaft.

Werder Bremen - Hertha BSC: Die Analyse

Bremen - ohne den von Knieschmerzen geplagten Rashica, aber mit Manchester-United-Neuzugang Chong in der Startelf - legte vor 8500 Zuschauern einen beherzten Auftakt im Weserstadion hin.

Die Gäste aus Berlin taten sich über weite Strecken der ersten Hälfte schwer, die erste Pressinglinie der Kohfeldt-Elf zu überspielen und Gefahr im letzten Drittel zu kreieren. Nur ein Kopfball von Piatek in der 19. Minute, der die Latte touchierte, sorgte zunächst für Aufsehen.

Kurz vor der Pause aber schlich sich ein Hauch Nachlässigkeit ins Defensivspiel der Hausherren ein. Das bestrafte das Labbadia-Team eiskalt. Erst assistierte der Berliner Linksverteidiger (Mittelstädt) dem Berliner Rechtsverteidiger (Pekarik) mit einer scharfen, perfekt getimten Hereingabe an den zweiten Pfosten, die der von seinem Gegenspieler Sargent vergessene Slowake in sein zweites Bundesliga-Tor überhaupt ummünzte (42.).

Dann schaltete Darida nach einer Balleroberung gegen Eggestein in der Bremer Vorwärtsbewegung schnell und schickte Lukebakio, der im Eins-gegen-Eins mit Pavlenka kompromisslos blieb und den Ball am Werder-Keeper vorbei ins Tor hämmerte (45.+2).

Werder erholt sich nicht mehr von Hertha-Doppelschlag

Von diesem Doppelschlag, der aus psychologischer Sicht zur absoluten Unzeit kam, erholten sich die Bremer nach dem Seitenwechsel nicht mehr.

Hertha verteidigte die Führung bissig - und legte nach einem Konter durch den umtriebigen Cunha nach (62.). Mit Selkes Kopfballtreffer sieben Minuten nach der Pause sandte Werder zwar immerhin ein kleines Lebenszeichen, für eine Aufholjagd reichte es angesichts der fehlenden Ideen im Offensivspiel aber nicht mehr.

Im Gegenteil: Der eingewechselte Neuzugang Jhon Cordoba machte den Berliner Traumstart mit seinem Tor in der letzten regulären Spielminute perfekt.

Cunha führte Hertha BSC zu einen perfekten Start in die neue Saison.
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Cunha führte Hertha BSC zu einen perfekten Start in die neue Saison.

Werder Bremen - Hertha BSC: Die Aufstellungen

Werder: Pavlenka - Gebre Selassie, Friedl, Moisander, Augustinsson - Klaassen (63. Füllkrug), M. Eggestein - Chong (63. Woltemade), Sargent, Osako (46. Bittencourt) - Selke

Hertha: Schwolow - Pekarik (81. Zeefuik), Boyata, Torunarigha, Mittelstädt - Tousart, Stark (81. Maier) - Lukebakio (81. Leckie), Darida, Cunha - Piatek (61. Cordoba)

Werder Bremen - Hertha BSC: Die Daten des Spiels

  • Tore: 0:1 Pekarik (42.), 0:2 Lukebakio (45.+2), 0:3 Cunha (62.), 1:3 Selke (69.), 1:4 Cordoba (90.)
  • Bester Berliner Bundesliga-Start seit 2013/14 - damals gab es zum Auftakt ein 6:1 gegen Frankfurt.
  • Hertha traf in der achten Bundesliga-Saison in Folge zum Auftakt.
  • Bremen behielt in der siebten Bundesliga-Saison in Folge keine Weiße Weste zum Saisonstart.

Der Star des Spiels: Cunha (Hertha BSC)

Es macht immer wieder Spaß, dem technisch versierten Brasilianer zuzusehen. Cunha war nicht nur wegen seines Tores zum zwischenzeitlichen 3:0 der auffälligste Mann bei den Berlinern, er bestritt auch die mit Abstand meisten Zweikämpfe (34), von denen er starke 59 Prozent gewann.

Der Flop des Spiels: Maximilian Eggestein (Werder Bremen)

Unglücklicher Auftritt des Mittelfeldspielers. Eggestein setzte kaum Akzente im Spiel nach vorne und gewann nur 24 Prozent seiner Zweikämpfe. Besonders bitter: sein Ballverlust vor dem zweiten Berliner Tor in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit. Ebenfalls schwach: Osako, der wie die meisten Bremer Offensivspieler nahezu unsichtbar blieb und bereits zur Pause ausgewechselt wurde.

Der Schiedsrichter: Sascha Stegemann

Stegemann hatte alles im Griff und lag fast immer richtig. Die Gelbe Karte für Eggestein kurz nach der Pause war mehr als vertretbar.

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