SC Freiburg - Borussia Mönchengladbach 1:0: Joker Petersen und Doppel-Rot! Bitterer Abend für BMG

SID
Freud und Leid liegen nah beieinander: Für den SC Freiburg traf Joker Nils Petersen mit dem ersten Kontakt nach seiner Einwechslung - Alassane Plea sah kurz danach Gelb-Rot.
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Super-Joker Nils Petersen und eigene Aussetzer haben Borussia Mönchengladbach Big Points gekostet: Die Rheinländer unterlagen zum Auftakt des 30. Spieltags der Fußball-Bundesliga 0:1 (0:0) beim SC Freiburg. Damit hat Gladbach den Breisgau-Bann erneut nicht gebrochen und der Konkurrenz im Königsklassen-Vierkampf eine Steilvorlage geliefert.

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Durch die Niederlage verpasste die Borussia, die seit über 18 Jahren auf einen Sieg in Freiburg wartet, den Sprung auf Platz drei und bleibt vorerst Vierter.

Petersen (59.) bestrafte mit seinem Tor kurz nach seiner Einwechslung die Mannschaft von Trainer Marco Rose, die am kommenden Spieltag bei Bayern München ran muss. "Wir haben eine hervorragende erste Halbzeit gespielt. Wir hatten extrem viel Dominanz", sagte Rose nach dem Spiel: "Dann bekommen wir einen völlig unnötigen Standard, den wir richtig schlecht verteidigen. Den Schuh müssen wir uns anziehen."

Dass es am Ende mit einer Aufholjagd nichts wurde, den Schuh musste sich wohl oder übel auch Alassane Plea anziehen, der im ersten Durchgang unnötigerweise wegen Ballwegschlagens Gelb sah und kurz nach dem Freiburger Führungstreffer ein taktisches Foul beging, in dessen Folge er mit Gelb-Rot vom Platz flog.

Über den Platzverweis echauffierte sich Sportdirektor Max Eberl nach Bild-Informationen derartig beim Vierten Offiziellen Timo Gerach ("Du redest nur Scheiße hier!"), dass er von Schiedsrichter Markus Schmidt ebenfalls mit der Roten Karte bedacht wurde - ein Novum für einen Verantowrtlichen in der Bundesliga.

"Es wird jetzt nicht einfacher, heute hätten Punkte gut getan, keine Frage", sagte Gladbachs Patrick Herrmann bei DAZN: "Dabei haben wir eines unserer besseren Spiele gemacht, besonders die erste Halbzeit war super. Aber beim Gegentor waren wir unachtsam, das darf nicht passieren."

Die Gladbacher, die sich mit Borussia Dortmund, RB Leipzig und Bayer Leverkusen um die drei freien Plätze in der Champions League hinter den Bayern streiten, ließen besonders im ersten Durchgang reihenweise gute Chancen liegen. Das rächte sich am Ende.

"Es war extrem schwierig. Gladbach ist unglaublich ballsicher und hat ein überragendes Positionsspiel", erklärte Freiburg-Trainer Christian Streich im Nachgang: "Aber wir haben mit allem dagegengehalten. Jetzt steigen wir nicht mehr ab."

Borussia Mönchengladbach und der Chancenwucher

Beim Geisterspiel im Schwarzwaldstadion ging es gleich in den ersten Minuten lebhaft zu. Gladbach bestimmte das Geschehen, Freiburg lauerte auf Konter. Luca Waldschmidt vergab die erste Chance für den SC (8.). Die Gäste, die ohne Breel Embolo, Fabian Johnson, Tobias Strobl und Denis Zakaria auskommen mussten, machten zunächst zu wenig aus ihrer Feldüberlegenheit. Die Freiburger, bei denen Manuel Gulde fehlte, verteidigten geschickt.

In der 16. Minute war die SC-Abwehr dann aber doch überlaufen. Nach starker Vorarbeit des Gladbacher Kapitäns Lars Stindl scheiterte Torjäger Plea am Freiburger Torwart Alexander Schwolow. Nach dieser Szene lag die Borussen-Führung in der Luft, die Gäste machten im Freiburger Regen gewaltig Druck.

Florian Neuhaus hatte nach einem Fehler des Freiburgers Roland Sallai die Führung auf dem Fuß (26.). Als der Mittelfeldspieler im zweiten Versuch traf, stand er im Abseits. Das torlose Remis nach einer halben Stunde war glücklich für Freiburg.

In der 37. Minute war es erneut Neuhaus, der eine Großchance nicht nutzen konnte. Die Vorarbeit kam wieder vom überragenden Stindl. Auf der Gegenseite prüfte Lucas Höler in der Nachspielzeit der ersten Hälfte den Gladbacher Torwart Yann Sommer.

SC Freiburg verbessert - Gladbach mit Doppel-Rot

Zu Beginn des zweiten Durchgangs war es SC-Nationalspieler Robin Koch, der mit einem Distanzschuss für Gefahr sorgte (49.). Grundsätzlich änderte sich aber nichts am Spielverlauf, Gladbach dominierte die Partie.

Dennoch war es Petersen, der Sekunden nach seiner Einwechslung per Kopf einen Freistoß des früheren Gladbachers Vincenzo Grifo verwertete. Kurz darauf flog erst Plea mit Gelb-Rot vom Platz, dann sah auch Eberl wegen Meckerns Rot und musste den Innenraum verlassen.

Freiburg vs. Gladbach: Die Aufstellungen

  • Freiburg: Schwolow - Kübler (57. Schmid), Lienhart, Heintz, Günter - Koch, Höfler - Sallai (57. Petersen), Grifo (88. Kwon) - Höler (88. Frantz), Waldschmidt (83. Haberer). - Trainer: Streich
  • Mönchengladbach: Sommer - Lainer, Ginter, Elvedi (81. Traore), Bensebaini - Hofmann (81. Benes), Neuhaus - Stindl (81. Raffael) - Herrmann (72. Wendt), Plea, Thuram. - Trainer: Rose

Bundesliga-Tabelle: Freiburg darf hoffen - Gladbach muss Federn lassen

PlatzTeamSp.ToreDiffPkt.
1.Bayern München2986:285867
2.Borussia Dortmund2980:354560
3.RB Leipzig2974:314358
4.Borussia M'gladbach3057:362156
5.Bayer Leverkusen2954:361856
6.Wolfsburg2941:36542
7.TSG Hoffenheim2940:48-842
8.SC Freiburg3039:41-241
9.Hertha BSC2943:50-738
10.Schalke 042934:46-1237
11.Eintracht Frankfurt2949:53-435
12.1. FC Köln2946:56-1034
13.FC Augsburg2940:56-1631
14.1. FC Union Berlin2934:52-1831
15.1. FSV Mainz 052937:62-2528
16.Fortuna Düsseldorf2931:58-2727
17.Werder Bremen2930:62-3225
18.SC Paderborn 072932:61-2919
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