Bayer 04 Leverkusen - VfL Wolfsburg 1:4: Wölfe feiern Kantersieg gegen schwache Werkself

Von sid/SPOX
Der VfL Wolfsburg hat deutlich gegen Leverkusen gewonnen.
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Krachendes Ende der Super-Serie: Bayer Leverkusen hat nach 115 Tagen wieder eine Pleite kassiert und muss um den Einzug in die Champions League bangen. Das Team von Trainer Peter Bosz unterlag dem VfL Wolfsburg nach desolater Leistung überraschend mit 1:4 (0:1) und konnte die Big Points aus dem Duell mit Borussia Mönchengladbach (3:1) nicht veredeln.

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Zur Qualifikation für die Königsklasse ist die Werkself sechs Spieltage vor Saisonende damit wieder auf Schützenhilfe angewiesen. "Es war heute eine berechtigte Niederlage. Wolfsburg war viel besser als wir, es geht auch in der Höhe in Ordnung", sagte Bosz. "Es war in allen Bereichen schlecht. Wir haben weder gegen den Ball noch mit dem Ball aggressiv gespielt. Dann wird es schwierig. Wir haben nach der Coronapause zwei gute Spiele gemacht, der Unterschied zu heute war extrem."

Marin Pongracic (43., 75.), Maximilian Arnold mit einem abgefälschten Freistoß (64.) und Renato Steffen (67.) sorgten für die erste Heimpleite der Werkself 2020. Sechs der vergangenen sieben Spiele hatte Bayer gewonnen. Der VfL festigte seinerseits Rang sechs und untermauerte eindrucksvoll seine Europa-League-Ambitionen. Das Tor von Julian Baumgartlinger (85.) änderte daran gar nichts.

Pongracic: "Ich wusste gar nicht, dass ich Tore schießen kann"

"Das sind meine ersten beiden Profi-Tore. Ich wusste gar nicht, dass ich welche schießen kann", sagte Pongracic bei Sky einigermaßen verdutzt. "Vielleicht feiere ich das ein bisschen mit meiner Freundin."

Die "Wölfe" standen sehr kompakt und zogen den Leverkusenern mit geschicktem Mittelfeldpressing den Zahn. Die Bosz-Elf streute ungewohnt viele haarsträubende Fehlpässe in ihr Kombinationsspiel ein und lud den VfL zum Kontern ein. Joao Victor tauchte nach schnellem Umschaltspiel gleich zweimal allein vor Hradecky auf, fand aber jeweils im Finnen seinen Meister (15., 36.).

Bosz versuchte, von außen lautstark auf seine Spieler einzuwirken, doch es half wenig. Nachdem Edmond Tapsoba gleich mehrmals im eigenen Strafraum in höchster Not geklärt hatte, nutzte Pongracic eine perfekte Freistoßflanke des starken Arnold kurz vor der Pause zur Führung.

Bayer-Offensive um Kai Havertz nahezu abgemeldet

Die hochgelobte Bayer-Offensive um Topstar Kai Havertz war nahezu abgemeldet. Eine direkte Ecke auf die Latte von Nadiem Amiri (37.) sowie ein Kopfball von Havertz aufs Tornetz (38.) blieben vor dem Wechsel die einzigen Torannäherungen. Auch ein Dreifachwechsel brachte keine Besserung.

Leverkusen kam kaum einmal in die Nähe des Tores von Koen Casteels, während die Niedersachsen ihrerseits weiter äußerst gefährlich konterten. Josip Brekalo (47.) und Steffen (63.) scheiterten zunächst noch im Eins-gegen-eins an Hradecky, ehe den "Wölfen" binnen drei Minuten doch ein Doppelschlag gelang.

Beim Freistoßtreffer von Arnold fälschte Havertz in der Mauer entscheidend ab, kurze Zeit später köpfte Steffen am zweiten Pfosten eine Flanke von Joao Victor unbedrängt ein. Pongracic besorgte mit seinem zweiten Kopfballtreffer nach Arnold-Freistoß schließlich die Entscheidung.

Bayer Leverkusen - VfL Wolfsburg: Die Aufstellungen

  • Leverkusen: Hradecky - Weiser (46. Baumgartlinger), Sven Bender (46. Dragovic), Tapsoba, Wendell - Aranguiz, Demirbay (65. Alario) - Bellarabi (46. Wirtz), Amiri, Diaby (74. Bailey) - Havertz.

  • Wolfsburg: Casteels - Mbabu, Pongracic, Brooks (82. Knoche), Roussillon - Schlager, Arnold - Steffen (76. Marmoush), Brekalo (65. Ginczek), Joao Victor - Weghorst.

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