FC Bayern München - FC Augsburg 2:0: Tabellenführung ausgebaut! FCB siegt trotz schwacher erster Halbzeit

Die Spieler des FC Bayern München bejubeln Thomas Müllers Treffer zum 1:0.
© Getty

Der FC Bayern München hat am 25. Spieltag seinen Vorsprung an der Tabellenspitze der Bundesliga auf vier Punkte ausgebaut. Gegen den FC Augsburg gewann die Mannschaft von Trainer Hansi Flick mit 2:0 (0:0). Der war nach dem Spiel allerdings nicht zufrieden.

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Der FC Bayern zeigte in den beiden Halbzeiten zwei Gesichter: Nachdem in der ersten Halbzeit lediglich zwei Abschlüsse gelangen, waren es in der zweiten 16. Thomas Müller (53.) und Leon Goretzka (90.+1) sorgten mit ihren beiden Treffern letztlich für den Sieg.

In der Tabelle liegen die Bayern mit 55 Punkten nun vor dem BVB auf Rang zwei (51 Punkte), Leipzig (50) ist Dritter, Leverkusen (47) Vierter. Am kommenden Samstag treten die Bayern bei Union Berlin an.

FC Bayern München gegen FC Augsburg: Die Stimmen

Hansi Flick (Trainer FC Bayern): "Wir wussten, dass es schwer wird, die erste Halbzeit hat gezeigt, dass wir da richtig liegen. Wir haben kein Tempo im Spiel gehabt, aber es war klar, dass solche Spiele kommen, wir haben viel in den Beinen. In der zweiten Halbzeit haben wir versäumt, den Sack zuzumachen, dann hatte Augsburg die Riesenchance. Das 2:0 war eine gewisse Erlösung. Unterm Strich bleiben die drei Punkte, das wollten wir."

Martin Schmidt (Trainer FC Augsburg): "Wir nehmen ein kleines Lob mit nach Hause, aber es hat leider nicht gereicht. Wir mussten nach dem Gegentor einen Tick mehr riskieren, aber wenn man was holen will, muss das Ding von Niederlechner rein. Die Qualität hat am Ende gesiegt. Die Spiele, die uns angehen, die kommen jetzt, da müssen wir den Fuß reinkriegen. Die Mentalität stimmt, die Art und Weise stimmt, es war ein Schritt in die richtige Richtung."

Thomas Müller (FC Bayern): "Wir haben in der ersten Halbzeit nicht genug in die Läufe investiert. Wir haben uns verbal gepusht, aber es nicht geschafft, den Schalter umzulegen und uns zu quälen. Dann tust du dir schwer, wenn du das 1:0 nicht erzwingen, sondern erhoffen willst. Ich hätte kurz vor der Pause auf 1:0 stellen müssen. Aus der Halbzeit sind wir gut rausgekommen, aber die 100-prozentige Killermentalität haben wir vermissen lassen. So mussten wir uns trotz drückender Überlegenheit bei Manuel bedanken, dass es in der 85. nicht 1:1 steht. Das ist nicht unser Niveau der letzten Wochen, nicht das Niveau, das wir zeigen wollen. Wir meckern aber auf ganz hohem Niveau. Es ist nicht das Gefühl, das wir nach einem Spiel haben wollen."

Florian Niederlechner (FC Augsburg): "Es war eine super Leistung von uns. Wir hatten am Ende die Chance zum Ausgleich. Den muss ich machen und das tut mir auch für die Mannschaft leid. Ich muss ihn nur in die Ecke legen."

FC Bayern München gegen FC Augsburg: Die Analyse

Flick machte seine beiden Startelfwechsel vom 1:0-Sieg beim DFB-Pokalspiel auf Schalke (Goretzka und Tolisso für Boateng und Zirkzee) rückgängig und schickte seine Mannschaft wie zuletzt in Hoffenheim auf den Platz. Bei Augsburg ersetzte Luthe im Tor überraschend den eigentlich fitten Koubek - der neue Keeper hatte zunächst jedoch überhaupt nichts zu tun.

Der FC Bayern dominierte das Geschehen zwar von Beginn an, erspielte sich jedoch keine Chancen. Es mangelte an Ideen und Zielstrebigkeit. Der erste Torschuss gelang dem FC Bayern erst in der 39. Minute und somit später als in jedem anderen Bundesligaspiel dieser Saison. Erstmals gefährlich wurde es in der 45.+1, als Müller knapp drüberschoss. Augsburg stand defensiv stabil und kam vor allem in der Anfangsphase einige Male in den Strafraum des FC Bayern, ohne dabei jedoch für Torgefahr zu sorgen.

Ab der Pause agierte der FC Bayern zwingender und ging mit dem ersten Schuss aufs Tor durch Müller folgerichtig in Führung (53.). Mit einigen guten Paraden verhinderte Luthe in der Folge weitere Treffer des FC Bayern, der nun nicht nur dominant, sondern auch torgefährlich auftrat. Insgesamt schlossen die Münchner in der zweiten Halbzeit 16 Mal ab.

Völlig aus dem Nichts kam Augsburg aber in der 80. durch Niederlechner zu einer Doppelchance auf die Führung: Zunächst scheiterte er an Neuer, dann verzog er knapp. Neun Minuten später versenkte er den Ball zwar im Tor, der Treffer zählte wegen einer Abseitsstellung jedoch korrekterweise nicht. Der eingewechselte Goretzka sorgte nach toller Kombination mit Gnabry im Gegenzug für die Entscheidung (90.+1).

FC Bayern München gegen FC Augsburg: Die Aufstellungen

FC Bayern: Neuer - Pavard, Boateng, Alaba, Davies - Kimmich, Thiago (85., Martinez) - Gnabry, Müller (56., Goretzka), Coutinho (85., Hernandez) - Zirkzee (70., Goretzka). - Trainer: Flick.

Augsburg: Luthe - Framberger, Gouweleeuw, Jedvaj, Iago - Khedira, Baier - Richter, Löwen (76., Finnbogason), Max (67., Vargas) - Niederlechner. - Trainer: Schmidt.

Die Daten des Spiels FC Bayern München gegen FC Augsburg

  • Tore: 1:0 Müller (53.), 2:0 Goretzka (90.+1)
  • Ohne Torschuss aufs gegnerische Tor vor der Pause blieb der FC Bayern zuletzt im September 2018 bei Hertha BSC.
  • Müller erzielte in 15 Bundesligaspielen unter Flick sechs Tore. Genauso viele wie in 42 unter Kovac.
  • Augsburg steht nach 25 Spielen bei 52 Gegentore. So viele waren es in der vereinseigenen Bundesligageschichte noch nie. Die 21 Gegentore in der bisherigen Rückrunde sind Ligahöchstwert.
  • Martinez wurde in der Schlussphase eingewechselt und kam so zu seinen ersten Einsatzminuten im Kalenderjahr 2020.
  • Mit der fünften Auswärtsniederlage in der Bundesliga in Folge stellte Augsburg den negativen Vereinsrekord ein (zuletzt im Frühjahr 2015).
  • Flick holte 37 Punkte aus seinen ersten 15 Bundesligaspielen als FC-Bayern-Trainer. Nur Guardiola gelangen mehr (41 von maximal 45 möglichen).

Der Star des Spiels: Jerome Boateng (FC Bayern München)

Kehrte nach seinem krankheitsbedingten Ausfall auf Schalke in die Startelf zurück und überzeugte sowohl im Defensiv- als auch im Offensivspiel. Mit einem traumhaften Flugball bereitete er Müllers Treffer zum 1:0 vor. Stark seine Passquote von etwa 96 Prozent.

Der Flop des Spiels: Philipp Max (FC Augsburg)

Abgesehen von der Anfangsphase setzte Augsburg kaum offensive Akzente, vor allem Max auf Linksaußen enttäuschte auf voller Linie. Bis zu seiner Auswechslung Mitte der zweiten Halbzeit berührte er den Ball lediglich 21 Mal. Sein einziger Abschluss blieb ungefährlich.

Die Schiedsrichterin: Bibiana Steinhaus

Die Partie wurde äußerst fair geführt und stellte Steinhaus vor keine größeren Herausforderungen. Richtig war es Niederlechners Tor wegen einer Abseitsstellung nicht anzuerkennen.

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