BVB - Borussia Dortmunds neue defensive Stabilität: "Endlich wieder ruhig schlafen"

Von Max Schrader
Vor allem Dan-Axel Zagadou stabilisierte die Defensive.
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Borussia Dortmund hat dank des 2:0-Erfolgs bei Werder Bremen zum zweiten Mal hintereinander in der Bundesliga zu Null gespielt. Nach einigen katastrophalen Defensivleistungen scheint sich der BVB zu stabilisieren.

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Im Gegensatz zum enttäuschenden Pokal-Aus vor knapp zweieinhalb Wochen (2:3) war die Stimmung der BVB-Spieler nach diesem Auswärtsspiel in Bremen wesentlich besser. Anstatt nur Ersatztorwart Marwin Hitz hielten diesmal mehrere Spieler in der Mixed Zone an, um über die aktuelle Situation der Borussia zu sprechen. Der grundsätzliche Tenor: Endlich hält die Abwehr.

Nach der 3:4-Pleite vor zwei Wochen in Leverkusen klagte Trainer Lucien Favre noch: "Seitdem ich Trainer bin, hatte ich selten eine Mannschaft, die solche Schwierigkeiten hat." Es war nach dem 5:3 beim FC Augsburg und dem Pokalspiel in Bremen die dritte katastrophale Defensivleistung innerhalb kürzester Zeit. Anschließend sei laut Bürki in der Mannschaft die Erkenntnis angekommen, dass sie nicht "jedes Mal fünf Tore schießen kann, um ein Spiel zu gewinnen".

In den vergangenen drei Pflichtspielen (gegen Eintracht Frankfurt und Paris Saint-Germain sowie in Bremen) fing sich Dortmund zusammengerechnet nur ein Gegentor. "Wir haben sehr gut verteidigt, vor allem im Kollektiv. Ich kann endlich wieder gut schlafen", scherzte Torhüter Roman Bürki nach der Partie in Bremen. "Jeder arbeitet, auch ohne Ball", sagte Axel Witsel und Sportdirektor Michael Zorc lobte: "Wir standen hinten sehr solide und sicher. Wir haben es sehr souverän zu Ende gespielt."

Zagadou glänzte im Spielaufbau und traf zum 1:0

Dortmund agierte in Bremen mit einer Dreierkette bestehend aus Dan-Axel Zagadou, Mats Hummels und Lukasz Piszczek. Hummels überzeugte als zentraler Abwehrchef, Piszczek präsentierte sich grundsolide und Zagadou steigerte sich nach wenigen Wacklern in der Anfangsphase sehr. Er glänzte vor allem im Spielaufbau, spielte die meisten Pässe (106) und brachte 90 Prozent dieser an den Mann. "Er war früher in Frankreich Sechser. Von daher ist er gut im Spielaufbau. Er macht das momentan sehr, sehr gut", lobte Favre. Mit seinem Treffer zum zwischenzeitlichen 1:0 krönte Zagadou seine Leistung.

Der defensiv oftmals anfällige rechte Außenbahnspieler Achraf Hakimi leistete sich in Bremen zunächst zwar einige Fehlpässe, stabilisierte sich dann aber genau wie Zagadou. War ihm beim Pokalspiel Milot Rashica noch ein ums andere Mal entwischt, hatte er ihn diesmal gemeinsam mit Piszczek gut im Griff. Hakimis zehn Balleroberungen waren Bestwert beim BVB.

BVB: Untypische Probleme in der ersten Halbzeit

Untypisch für den ansonsten stets so stürmischen BVB war dagegen die erste Halbzeit an der Weser. "Da hatten wir Probleme im Vorwärtsgang und dabei, uns Chancen herauszuspielen", sagte Zorc. Gegen die hoch pressenden Gastgeber fand die Borussia kaum Lösungen. Diagonalpässe auf die aufgerückten Hakimi und Guerreiro wurden verpasst.

Doch die Dortmunder blieben ruhig und konzentriert. "Es ist klar, dass wir mit unserer Qualität in der Offensive zu Chancen und Toren kommen werden", analysierte Bürki. Vor allem Erling Haaland und Jadon Sancho sind immer - und waren das auch in Bremen - für entscheidende Geistesblitze gut. Da die Defensive sicher stand und die Null hielt, reichten diesmal zwei Treffer zu einem ungefährdeten Sieg.

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