Hertha BSC - FC Schalke 04 0:0: Ganz müde Nullnummer bei Piateks Hertha-Debüt

Von SPOX/SID
Krzysztof Piatek kam in der zweiten Halbzeit ins Spiel.
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Schalke 04 hat im Kräftemessen mit der neureichen Hertha aus Berlin einen Prestigesieg verpasst. Das Team von Trainer David Wagner musste sich im Auswärtsspiel am Freitagabend mit einem zähen 0:0 begnügen und droht im Kampf um die Champions-League-Plätze noch mehr den Anschluss zu verlieren.

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Die Berliner, die im Winter allein an Ablöse rund 80 Millionen Euro für neue Spieler ausgegeben haben, aber immer noch um den Klassenerhalt bangen müssen, dürften mit dem Unentschieden etwas zufriedener sein.

"Natürlich wollten wir gewinnen. Aber wir sind auch froh, dass wir die Null gehalten haben. Hertha stand sehr tief und hat nur auf Konter gewartet. Für und war es wichtig, eine Reaktion auf das Bayern-Spiel zu zeigen", sagte Schalkes Abwehrspieler Daniel Caligiuri sechs Tage nach dem deftigen 0:5 gegen München bei DAZN.

Schalke-Torhüter Alexander Nübel war bei seiner Rückkehr nach der Rotsperre und der Bekanntgabe seines Wechsels zu Bayern München weitestgehend beschäftigungslos und wurde von den eigenen Fans ohne die befürchteten Beschimpfungen empfangen.

Von Herthas vier Winter-Transfers spielte vor rund 50.000 Zuschauern im Olympiastadion nur Santiago Ascacibar als Mittelfeld-Abräumer von Beginn an. Der polnische Nationalstürmer Krzysztof Piatek wurde in der 63. Minute unter großem Jubel eingewechselt und erzielte um ein Haar sein erstes Tor, während Cunha aktuell mit der U23-Auswahl Brasiliens um ein Olympia-Ticket spielt. Lucas Tousart wurde für die Rückrunde sofort wieder an Olympique Lyon zurückverliehen.

Schalke-Fans protestieren gegen Hertha-Investor Windhorst

Die Gäste-Fans verdeutlichten zum Spielbeginn auf einem großen Plakat den ihrer Meinung nach größten Unterschied zwischen Schalke und Hertha, an dem Investor Lars Windhorst 49,9 Prozent der Anteile erworben hat: "Eingetragener Verein".

Auf dem Rasen fanden die Königsblauen, die vor einer Woche bei Bayern München noch mit 0:5 unter die Räder gekommen waren, etwas besser ins Spiel. Angetrieben von einem quirligen, im Passspiel aber oft fehlerhaften Amine Harit versuchten die Schalker, das Abwehr-Bollwerk der Herthaner zu knacken. Bis auf den Schuss von Weston McKennie (45.+1), den die Herthaner Maximilian Mittelstädt und Rune Jarstein noch über die Latte lenkten, kam dabei aber zunächst nichts heraus.

Hertha-Neuzugang Piatek scheitert knapp

Auf der anderen Seite hatte Nübel in der ersten Hälfte praktisch nichts zu tun, die Berliner wagten sich kaum in den gegnerischen Strafraum. Dodi Lukebakio lief für den am Freitag zu Werder Bremen gewechselten Davie Selke als Stoßstürmer auf. Der Belgier wich aber auch oft auf die Flügel aus oder ließ sich ins Mittelfeld fallen und fehlte dadurch oft als Anspielstation im Sturmzentrum.

Nach dem Seitenwechsel gingen beide Teams etwas mehr ins Risiko, was zu Chancen auf beiden Seiten führte. Die größte vergab Schalke-Stürmer Benito Raman (58.) nach einem kapitalen Fehlpass von Hertha-Verteidiger Dedryck Boyata. In der 52. Minute hatte Schalkes Innenverteidiger Ozan Kabak Glück, dass Schiedsrichter Sascha Stegemann sein Trikothalten im Strafraum gegen den schnellen Javairo Dilrosun nicht mit Strafstoß ahndete. Pech hatte Piatek, als zehn Minuten nach seiner Einwechslung ein Kopfball knapp neben dem Tor landete (73.).

"Für ihn ist es auch nicht leicht, so schnell zu uns zu kommen. Er hat es aber gut gemacht. Er wird uns sehr helfen", sagte Hertha Kapitän Per Skjelbred zum neuen Herthaner.