RB Leipzig - 1. FC Union Berlin 3:1: Dank Werner - RB siegt und baut Tabellenführung aus

Von SPOX/SID
Timo Werner (l.) erzielte mit seinem 19. Saisontor das 1:1 für Leipzig gegen Union Berlin.
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RB Leipzig bleibt das Maß aller Dinge in der Bundesliga. Zum Rückrundenauftakt gab es gegen Aufsteiger Union Berlin nach Rückstand einen 3:1-Erfolg.

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Die Ovationen der Fans galten vor allem Timo Werner. Der Nationalspieler hatte mit einem Doppelpack maßgeblichen Anteil am 3:1 (0:1)-Erfolg des Herbstmeisters RB Leipzig gegen Union Berlin und dem erfolgreichen Start in der Rückrunde. Nicht alles lief nach Wunsch bei RasenBallsport, aber Werner beendete mit seinem fulminanten Ausgleichstreffer (51.) in den Torwinkel die Leipziger Lethargie.

"Die erste Halbzeit war nix, da haben wir verdient hintengelegen", sagte Werner bei Sky, "wir haben aber wieder Moral bewiesen wie gegen Augsburg und Dortmund. Wir wollten eine Schippe drauflegen, das haben wir gemacht." Mit 20 Saisontreffern ist der Nationalspieler nun auch Top-Torjäger in der deutschen Eliteklasse vor Münchens Robert Lewandowski (19).

In der zweiten Hälfte gab es kein Kraut mehr gegen den RB-Torjäger, der die Eisernen von einer Verlegenheit in die andere stürzte. Mehr als einmal war Werner nur durch Fouls in seinem Angriffselan zu stoppen. "Die Systemänderung war nötig", analysierte Werner und lobte die Umstellung von Trainer Julian Nagelsmann: "Er hat super reagiert. Er hat die Fehler gefunden und uns an die Hand gegeben, wir haben es dann umgesetzt." Die RB-Fans skandierten zufrieden: "Spitzenreiter, Spitzenreiter."

Leipzig baute den Vorsprung an der Tabellenspitze aus. Werner (51./83.) und Marcel Sabitzer (57.) sorgten für den zwölften Saisonsieg der Leipziger, die den Ausrutscher des ersten Verfolgers Borussia Mönchengladbach nutzten. RB liegt nun fünf Punkte vor den Fohlen. Bayern München hat am Sonntag aber noch die Chance, den Rückstand auf RB auf vier Zähler zu verkürzen.

Bei "interessanteren Tabellensituationen" könne man in der Zukunft vielleicht auch mal über den Titel sprechen, nach dem 18. Spieltag sei das allerdings nicht der Fall, betonte Nagelsmann im Aktuellen Sportstudio am Samstagabend.

Union verspielte bei der zehnten Niederlage in der Bundesliga einen Überraschungscoup. Mit 20 Punkten haben die Berliner, die durch Marius Bülter (10.) in Führung gegangen waren, aber weiter alle Möglichkeiten. "Leipzig hat das gut gemacht", sagte Bülter.

Begleitet wurde das Duell wie bereits in der Hinrunde von Protesten der Berliner Fans. Bereits zwei Stunden vor Anpfiff hatte sich ein selbst erklärter "Trauermarsch" aus Hunderten Fans vom Leipziger Hauptbahnhof zur Arena in Bewegung gesetzt. Dabei hielten sie Särge, Kreuze und ein Banner ("In Leipzig stirbt der Fußball") in die Höhe. Im Stadion betraten die Union-Fans erst fünf Minuten vor Anpfiff geschlossen den Gästeblock.

An den selbst auferlegten Stimmungsboykott in den ersten 15 Minuten hielten sich die Köpenicker dann aber nicht - aus gutem Grund: Bülter schloss einen Konter der Gäste mustergültig ab.

Unverdient war die Führung keineswegs. Während Union mit seinen klassischen Tugenden überzeugte und äußerst kompakt agierte, war vom gewohnten RB-Offensivspektakel nichts zu sehen. Leipzig zeigte ungewohnte Abstimmungsfehler, das Leipziger Spiel war statisch, der Angriff um Patrik Schick und Werner kam vor den Augen von Bundestrainer Joachim Löw nicht zur Entfaltung.

Auch die große individuelle Klasse der Leipziger blitzte nur vereinzelt auf. Nach erfolgreichen Dribblings fehlten spätestens am gegnerischen Strafraum die Ideen, die Pässe gingen ins Leere oder zum Gegner, mitunter stand sich RB auch selbst im Weg: Als Lukas Klostermann den Ball ins Tor schieben wollte, klärte RB-Abwehrchef Dayot Upamecano versehentlich für Union (39.).

Werner bewies bei seinen Treffern in der zweiten Hälfte, warum Nagelsmann und Bundestrainer Löw gleichermaßen auf den Torjäger setzen. Sabitzer reagierte beim Führungstor nach einer Ecke am schnellsten.

Die Daten des Spiels RB Leipzig gegen 1. FC Union Berlin

  • Tore: 0:1 Bülter (10.), 1:1 Werner (51.), 2:1 Sabitzer (57.), 3:1 Werner (83.)
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