BVB - VfL Wolfsburg 3:0: Borussia Dortmund gewinnt Selbstvertrauen - und verliert Reus

Thorgan Hazard (r.) und Raphael Guerreiro feiern einen BVB-Treffer.
© getty

Der BVB hat seinem Trainer Lucien Favre zum 62. Geburtstag drei Punkte geschenkt. Borussia Dortmund gewann am 10. Spieltag der Bundesliga mit 3:0 (0:0) gegen den VfL Wolfsburg. Kapitän Marco Reus verletzte sich jedoch - wie auch der Schiedsrichter.

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Ähnlich wie im DFB-Pokal wachte der BVB offensiv erst spät auf. Brandt war es, der der Borussia das Weiterkommen sicherte. Im Duell mit dem VfL Wolfsburg war es die Leistungsexplosion von Hazard, die zum Sieg führte.

"Ich bin sehr, sehr zufrieden mit seiner Leistung. Er findet langsam seine Position und kann auf vielen Positionen spielen", sagte Favre über den Belgier, der das 1:0 selbst erzielte und das 2:0 vorbereitete.

Bitter aus Dortmunder Sicht: Nach einer halben Stunde musste Reus mit einer Sprunggelenksverletzung runter. "Er hat einen Schlag bekommen und konnte nicht mehr weiterspielen. Wir wissen noch nicht genau, was er hat", sagte Favre.

BVB - VfL Wolfsburg: Die Stimmen zum Spiel

Lucien Favre (Trainer Borussia Dortmund): "Wir haben klar verdient gewonnen, hatten in der zweiten Halbzeit viele Torchancen. Das war schön zu sehen. Wir haben einfacher und schneller gespielt und uns gut bewegt zwischen den Linien."

Oliver Glasner (Trainer VfL Wolfsburg): "Aus meiner Sicht ist der Sieg des BVB zu hoch ausgefallen. Wir haben ihn uns selbst zuzuschreiben. In der ersten Halbzeit haben wir viel weggehalten von unserem Tor, dann haben wir uns nicht mehr gut verhalten. Wenn du in Dortmund deine Chancen nicht nutzt, kannst du auch nicht gewinnen."

BVB - VfL Wolfsburg: Die Analyse

Favre gewährte dem zuletzt etwas platt wirkenden Witsel eine Pause und gab Dahoud im Zentrum neben Weigl eine Chance. Auch Reus (Erkältung) und Hummels (Magen-Darm-Infekt) kehrten zurück in die Startelf. Beim VfL feierte Nmecha sein Startelfdebüt.

Der deutsche U21-Nationalspieler sorgte für das erste Highlight der Partie, als er sich im hohen Tempo gegen Hummels durchsetzte und den Ball über Hitz hinweg an die Latte lupfte (22.).

Sieben Minuten später war für Reus das Spiel nach kurzer Behandlung am Sprunggelenk bereits wieder beendet. Götze ersetzte den angeschlagenen BVB-Kapitän. Gleichzeitig kam es aufgrund eines Schiedsrichterwechsels zu einer Unterbrechung. Der bis dahin leicht verbesserte BVB fand im Anschluss gegen robuste Wölfe nur schwer wieder in die Partie. Stattdessen verpasste Brooks nach einer Ecke kurz vor der Pause knapp die Wolfsburger Führung.

Es war ein zerfahrenes, von Fouls geprägtes Spiel zweier harmloser Teams - bis zur 52. Minute. Erstmals spielte der BVB eine Umschaltsituation vernünftig zu Ende und ging durch Hazard in Führung. Nur sieben Minuten später erhöhte Guerreiro auf 2:0. Dortmund nutzte nun die Freiräume, die der schlecht sortierte VfL der Favre-Elf gewährte.

Durch den Doppelschlag schien das Selbstbewusstsein der Borussia von Minute zu Minute zu wachsen. Der BVB ließ nicht nach, sondern spielte mit Druck und deutlich sicherer auf den dritten Treffer. Wolfsburg bewies Moral, lief an, blieb aber gegen den starken Hitz glücklos. In der 88. Minute stellte Götze per Handelfmeter auf 3:0.

Die Daten des Spiels Borussia Dortmund gegen VfL Wolfsburg

Tore: 1:0 Hazard (52.), 0:2 Guerreiro (59.), 3:0 Götze (88./HE)

  • Nur zweimal gab es in der laufenden Bundesliga-Saison in einer ersten Halbzeit mehr Fouls als in diesem Spiel (20).
  • Thorgan Hazard erzielte sein erstes Pflichtspieltor für den BVB - zuletzt hatte er auf Vereinsebene beim 4:0 der Gladbacher in Nürnberg am 11. Mai getroffen (33. Spieltag).
  • Der BVB traf im 30. Bundesliga-Heimspiel in Folge und baute damit den Vereinsrekord weiter aus.
  • Seine letzten fünf Bundesliga-Tore erzielte Guerreiro allesamt im Signal-Iduna-Park - immer abwechselnd mit links (3) und rechts (2).
  • Wolfsburg blieb im 6. Bundesliga-Spiel in Folge gegen den BVB torlos - so eine Serie hatten weder Wolfsburg noch Dortmund je zuvor gegen einen Gegner in der Bundesliga.

Der Star des Spiels: Thorgan Hazard (Borussia Dortmund)

Wie die gesamte Dortmunder Mannschaft im ersten Durchgang wenig zielstrebig. Im zweiten Durchgang wie ausgewechselt. War mit seinen Tempodribblings neben Hakimi die treibende Kraft in Dortmunds Offensive. Traf erstmals in einem Pflichtspiel für den BVB und bereitete das 2:0 vor. Verpasste in der Schlussphase seinen zweiten Treffer.

Der Flop des Spiels: Joao Victor (VfL Wolfsburg)

Ähnlich wie Nmecha bei Piszczek und Guerreiro abgemeldet. Hatte 34 Ballaktionen, verlor jeden dritten Ball und zwei Drittel seiner Zweikämpfe. Vergab in der 69. Minute freistehend vor Hitz.

Der Schiedsrichter: Tobias Welz und Dr. Martin Thomsen

Kuriose Szenen im Signa Iduna Park. Nach 28 Minuten ging es für Hauptschiedsrichter Welz nicht mehr weiter (Wadenprobleme). Linienrichter Dr. Martin Thomsen übernahm die Spielleitung, da er nach Welz der Ranghöchste ist. Für ihn war es der erste Einsatz in der Bundesliga. Kein einfaches Debüt in solch einem hektischen Spiel. Machte seine Sache aber mehr als ordentlich. Leistete sich keine großen Fehler, der Handelfmeter gegen Bruma ging völlig in Ordnung.

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