VfB Stuttgart - SC Freiburg 2:2: Hitorisch schlechter VfB kassiert Last-Minute-Ausgleich

Von SPOX
Ging nach dem Last-Minute-Ausgleich hart mit Schiedsrichter Aytekin ins Gericht: VfB-Trainer Markus Weinzierl.
© getty

Der krisengeplagte VfB Stuttgart hat im Bundesliga-Abstiegskampf einen weiteren Rückschlag hinnehmen müssen. Durch ein Tor von Florian Niederlechner (90.+4) in der Nachspielzeit gelang dem SC Freiburg noch ein 2:2 (1:0) im brisanten schwäbisch-badischen Kellerduell bei den Schwaben, die durch Tore von Emiliano Insua (75.) und Daniel Didavi (83.) 2:1 geführt hatten. VfB-Trainer Markus Weinzierl haderte anschließend mit zwei "spielentscheidenden" Schiedsrichterentscheidung. Die Highlights im Video.

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Die Lage nach zuletzt vier Niederlagen und dem fünften sieglosen Spiel in Folge wird für den VfB immer prekärer, da der Rückstand auf einen Nichtabstiegsplatz durch den Sieg des FC Augsburg sogar auf drei Punkte angewachsen ist.

Weinzierl verpasste seinen vierten Sieg im 13. Spiel (neun Niederlagen). Magere 15 Punkte nach 20 Spieltagen bedeuten zudem die schlechteste Bilanz in der Vereinshistorie. Lediglich 16 Saisontore sind ebenso Minusrekord.

"In der letzten Minute so ein Tor zu bekommen, war natürlich sehr bitter. Wir waren auch nicht die Bombenmannschaft und haben sie an die Wand gespielt, aber wir waren trotzdem mit siebzig Prozent Ballbesitz überlegen", sagte Weinzierl im Anschluss an die Partie bei Sky und echauffierte sich besonders über den Platzverweis gegen Mario Gomez in der Schlussphase und die fünfminütige Nachspielzeit.

Weinzierl stürmte nach Abpfiff sogar auf Schiedsrichter Deniz Aytekin zu, der jedoch von den Beschwerden Weinzierls nichts hören wollte. "Er hat gesagt, ich soll ihn in Ruhe lassen", beschrieb Weinzierl die Situation nach Spielende. In zwei strittigen Szenen, an denen Gomez beteiligt war, zweimal Gelb zu zeigen sei für Weinzierl "definitiv zu hart" und am Ende "spielentscheidend" gewesen: "Elf gegen Elf hätten wir das Spiel heute definitiv gewonnen", stellte der 44-Jährige klar.

SC Freiburg erwischt Start nach Maß - Stuttgart einfallslos

Vor 50.000 Zuschauern erwischten die spielerisch besseren Gäste wie schon beim 3:3 im Hinspiel einen Start nach Maß. Auf Vorarbeit von Nationalspieler Nils Petersen ließ Haberer VfB-Torwart Ron-Robert Zieler mit einem platzierten Schuss keine Chance.

Weinzierl hatte in seiner Startformation erstmals wieder den lange verletzten Weltmeister Benjamin Pavard aufgeboten, dafür erneut auf Torjäger und Freiburg-Spezialist Gomez verzichtet, der in seinen bisherigen zwölf Spielen gegen die Breisgauer zwölfmal getroffen hat. "Nach vorne brauchen wir noch mehr Wucht, Geradlinigkeit und Abschlüsse", begründete Weinzierl diese Maßnahme.

Doch diese Wucht ging dem VfB wie schon so oft in dieser Saison vor der Pause ab. Die dicht gestaffelte SC-Defensive hatte kaum Mühe, die meist einfallslosen Angriffsbemühungen der Schwaben abzuwehren.

Die beste Chance hatte Winterzugang Alexander Esswein bei einem Konter. Doch seinen Schuss wehrte Alexander Schwolow gekonnt ab (32.). Ansonsten herrschte ohne Gomez (Sturm-)Flaute.

Freiburg wartete auf Fehler der Stuttgarter, um dann schnelle Gegenangriffe zu starten. Dies hätte in der 21. Minute fast zum 2:0 geführt, doch Lucas Höler traf in aussichtsreicher Position den Ball nicht richtig.

Weinzierl bringt Gomez für Donis - Gelb-Rot in der 89.

Nach der Pause reagierte Weinzierl und brachte für den schwachen Anastasios Donis Gomez. Der VfB hatte aber erst einmal Glück, dass es elf Sekunden nach Wiederbeginn nicht gleich 0:2 hieß. Der agile Höler verfehlte um Zentimer das Tor. Kurz danach parierte Zieler gegen Vincenzo Grifo.

Der VfB schaffte es kaum, Druck aufzubauen. Auch Gomez konnte sich wenig in Szene setzen. Die beste Chance hatte Nicolas Gonzalez (57.), ehe Insua nach einer Unachtsamtkeit der SC-Abwehr fast aus dem Nichts traf und Didavi nachlegte. Anschließend sah Gomez (89.) noch die Gelb-Rote Karte wegen wiederholten Foulspiels. Niederlechner schockte dann den VfB in der Nachspielzeit.