Eintracht Frankfurt - Werder Bremen 1:2: Freistoß-Tor in der 96.! SVW siegt last minute

Kevin Trapp konnte den Gegentreffer zum 1:2 in der 96. Minute nicht verhindern.
© getty

Eintracht Frankfurt hat beim Comeback von Nationaltorhüter Kevin Trapp in letzter Minute verloren. Der Pokalsieger unterlag Werder Bremen aufgrund eines Freistoß-Tores in der 96. Minute mit 1:2 (0:1). Zuvor hatte die Eintracht in Unterzahl ausgeglichen.

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Nach einer flotten Anfangsphase mit schnellen Angriffen auf beiden Seiten markierte der verletzungsbedingte Ausfall von Frankfurts Innenverteidiger Salcedo einen Einschnitt. In der Folge wurde Werder spielbestimmend. Zunächst ließ Kruse eine Großchance freistehend aus, wenig später traf Osako zur Führung.

Die Eintracht schaffte es nicht, sich vernünftig vor das gegnerische Tor zu kombinieren, dazu machten die Hausherren in dieser Phase zu wenig aus ihren Standardsituation. Nach einer Tätlichkeit gegen Gebre Selassie flog SGE-Verteidiger Willems vom Platz. In Unterzahl taten sich die Frankfurter noch schwerer, ihr Spiel durchzudrücken.

Zu Beginn der zweiten Hälfte leistete sich Augustinsson mit einer verunglückten Rückgabe einen bösen Fehler, Gacinovic ging dazwischen und wurde von Pavlenka gefoult. Der Werder-Keeper verletzte sich beim Zusammenstoß und musste ausgewechselt werden. Haller verwandelte den berechtigten Strafstoß und glich aus.

Durch das 1:1 drehte sich die Partie. Plötzlich war die Eintracht für einige Minuten überlegen und drückte die geschockt wirkenden Bremer in die eigene Hälfte. Erst in der Schlussphase kam Werder wieder ins Spiel und drängte doch noch auf die Entscheidung. Ein direkt verwandelter Freistoß in der 96. Minute brachte doch noch den Sieg.

Die Daten des Spiels Eintracht Frankfurt gegen SV Werder Bremen

  • Tore: 0:1 Osako (22.), 1:1 Haller (54./Foulelfmeter), 1:2 Rashica (90.+6)
  • Rote Karte: Willems (33./Tätlichkeit)
  • Die SGE hat noch nie ein Bundesliga-Spiel gewonnen, wenn sie zurücklag und dann noch einen Platzverweis gesehen hat.
  • Eintracht Frankfurt hat erstmals seit sechs Jahren (September 2012 2:1-Sieg in Nürnberg) schon zweimal in der ersten Halbzeit in einem Bundesliga-Spiel gewechselt.
  • Rashicas 2:1 war Bremens spätestes Bundesliga-Tor seit Datenerfassung 2004/05 (95:32). Zuvor hatte es Nils Petersen in Hamburg im September 2013 erzielt (93:48).

Der Star des Spiels: Niklas Moisander (Werder Bremen)

Stand defensiv sehr souverän und überzeugte mit kluger Zweikampfführung. Hatte darüber hinaus mit Abstand die meisten Ballaktionen, spielte die meisten Pässe und brachte 90 Prozent davon zum Mann. Beim Gegentor unbeteiligt. Starke Leistung in der Innenverteidigung.

Der Flop des Spiels: Jetro Willems (Eintracht Frankfurt)

Hatte zwar in der ersten halben Stunde die meisten Ballaktionen, machte daraus aber zu wenig. Brachte keine seiner Flanken nicht einmal zwei Drittel seiner Pässe an den Mann. Mit seiner Unbeherrschtheit gegen Gebre Selassie und dem daraus resultierenden Platzverweis schwächte er seine Mannschaft ungemein.

Der Schiedsrichter: Sören Storks

Hatte in einer emotional hitzigen Partie viel zu tun und meisterte das dafür absolut solide. Verwehrte Osakos Führungstreffer zunächst wegen einer vermeintlichen Abseitsstellung die Anerkennung, gab es dann jedoch nach Rücksprache mit dem VAR Deniz Aytekin. Osako hatte beim Zuspiel nicht im Abseits gestanden, die Entscheidung war korrekt. Richtig, Willems für seinen Schlag aufgrund einer Tätlichkeit mit Rot vom Platz zu stellen. Dass er Werder nach Torros Aktion gegen Eggestein keinen Foulelfmeter zusprach, war regelkonform. Der Strafstoß für die Eintracht war unstrittig, wenngleich sich Pavlenka beim Zusammenstoß mit Gacinovic verletzte. Traf die korrekte Entscheidung, Osakos zweiten Treffer wegen Abseits nicht zu geben.

Die Stimmen zum Spiel Eintracht Frankfurt - Werder Bremen

Adi Hütter (Trainer Eintracht Frankfurt): "Ich würde die Niederlage als sehr unglücklich einschätzen. Wir haben 60 Minuten in Unterzahl heroisch gekämpft. Mir hat imponiert, wie meine Mannschaft zurückgekommen ist, sie wollte das Spiel umdrehen. Es tut mir Leid für die Mannschaft und die Fans, dass wir hier als Verlierer vom Platz gehen."

Florian Kohfeldt (Trainer Werder Bremen): "Aufregend, kann man wohl sagen. In einem rasanten Spiel sind wir am Ende der Sieger. Wir haben über die Dauer des Spiels gegen einen aufopfernd kämpfenden Gegner gespielt. Mit der Roten Karte ist das Spiel gekippt, Frankfurt hat das dann sehr gut gespielt. Auch wenn es in der letzten Minute mit Glück zu tun hat, ein durchaus verdienter Sieg für uns gegen eine starke Frankfurter Mannschaft."

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