HSV - Borussia Mönchengladbach 2:1: Hamburg steigt erstmals aus der Bundesliga ab

Der HSV verabschiedet sich nach 19.985 Tagen ununterbrochener Bundesligazugehörigkeit.
© Getty

Der Hamburger SV ist zum ersten Mal in der Geschichte aus der Bundesliga abgestiegen. Am 34. Spieltag gewann der HSV zwar zu Hause gegen Borussia Mönchengladbach mit 2:1 (1:1), geht wegen des zeitgleichen Sieges vom VfL Wolfsburg gegen den 1. FC Köln allerdings als Tabellen-17. erstmals in die 2. Liga. Zum Spielende sorgten Teile der Hamburger Anhänger für einen Eklat, als sie durch das Abbrennen von Feuerwerkskörpern für eine minutenlange Spielunterbrechung sorgten.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Der HSV begann druckvoll und störte den Gladbacher Spielaufbau durch aggressives Anlaufen. Den Gästen fehlte es an Präzision, zudem war die defensive Raumaufteilung schwach.

Der frühe Führungstreffer durch einen verwandelten Handelfmeter von Hunt ließ die ohnehin gute Unterstützung der Fans noch weiter hochkochen. Die Hamburger bestimmten die Partie weiterhin, boten jedoch große Räume zum Kontern an. Einen solchen nutzte Gladbach dank einer schnellen Kombination zum Ausgleich durch Drmic.

Trotz des Rückschlags blieb der HSV das bestimmende und spielerisch stärkere Team. Im Laufe des zweiten Durchgangs häuften sich die Torchancen, doch Sommer hielt mehrfach stark. Beim Stand von 1:1 rettete Sakai gegen einen Schuss von Gladbachs Wendt auf der Linie. Wenige Minuten später schloss Holtby nach starker Vorlage von Ito zur erneuten Führung ab.

Obwohl Wood den HSV durch seine Gelb-Rote Karte unnötig schwächte, blieben die Hamburger überlegen, von der Borussia kam überhaupt nichts mehr. Weil sich die Nachricht über die Wolfsburger Führung nach und nach verbreitete, waren die letzten 20 Minuten von Trauer auf der Tribüne geprägt. Am Ende reichte der verdiente Sieg nicht, um den Relegationsplatz noch zu erreichen.

Kurz vor dem Ende der zweiminütigen Nachspielzeit brannten Teile der Hamburger Fans zahlreiche Feuerwerkskörper ab, sodass die Partie minutenlang unterbrochen werden musste.

HSV - Borussia Mönchengladbach: Die Highlights im Video

Die Daten zum Spiel HSV - Borussia Mönchengladbach

Tore: 1:0 Hunt (11./Handelfmeter), 1:1 Drmic (28.), 2:1 Holtby (63.)

Gelb-Rote Karte: Wood (71./wiederholtes Foulspiel)

  • Die Uhr steht still, nach 54 Jahren und 261 Tagen: In der 55. Bundesliga-Saison hat es den HSV erstmals erwischt - der letzte Dauerbrenner der Bundesliga-Historie muss erstmals in die 2. Liga absteigen.
  • Mehr als 50 Gegentore in einer Bundesliga-Saison kassierte Mönchengladbach zuletzt 2010/11 (65), als die Fohlen erst in der Relegation den Klassenerhalt sicherten.
  • Josip Drmic traf in seinem dritten Bundesliga-Einsatz in Folge, das schaffte er zuvor nur in seiner ersten Saison im Oberhaus im Trikot des 1. FC Nürnberg 2013/14.
  • Lewis Holtby traf in fünf der acht Bundesliga-Spiele unter Christian Titz. Mit sechs Saisontoren ist er zudem bester Torschütze der Hamburger.
  • Der HSV spielte mit nur 31 Punkten die zweitschlechteste Saison seiner Bundesliga-Geschichte (8 Siege, 7 Remis, 19 Niederlagen). Nur in der Saison 2013/14 war Hamburg mit 27 Punkten noch schlechter, rettete sich damals aber in der Relegation (gegen Greuther Fürth).

Der Star des Spiels: Tatsuya Ito (HSV)

Machte auf dem linken Flügel enorm viel Wirbel und schlug gefährliche Flanken. Hatte bei einem abgefälschten Schussversuch Pech, dass Sommer stark parierte. Bereitete kurz danach das 2:1 durch Holtby mit großer Übersicht vor.

Der Flop des Spiels: Bobby Wood (HSV)

Hatte deutlich die wenigsten Ballaktionen beim HSV, gewann nur einen von elf Zweikämpfen und vergab eine Großchance in der ersten Hälfte kläglich. Hätte nach seiner überharten Grätsche gegen Vestergaard bereits Rot sehen können, holte sich später mit einem weiteren ungestümen Einsteigen Gelb-Rot ab.

Der Schiedsrichter: Dr. Felix Brych

Unverständlich, dass er das klare Handspiel von Zakaria nicht direkt mit einem Elfmeter bestrafte. Tat dies schließlich zu Recht nach Ansicht der TV-Bilder. Hätte Wood für dessen übermotivierte Grätsche gegen Vestergaard Rot zeigen können, wenn nicht sogar müssen (35.). Später stellte er Wood nach einem erneuten harten Einsteigen zu Recht mit Gelb-Rot vom Platz.

Artikel und Videos zum Thema