HSV - FC Schalke 04 3:2: Hunts Sonntagsschuss beschert HSV den Dreier

Jubel in Hamburg: Der HSV ist nach dem Sieg über Schalke nicht mehr Letzter.
© Getty

Der Hamburger SV hat am 29. Bundesliga-Spieltag den ersehnten Heimsieg im Abstiegskampf gepackt. Gegen Schalke 04 gab es nach einer ganz starken Leistung ein 3:2 (1:1). Schalke verpasste den Klubrekord von sieben Siegen in Folge.

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Der HSV spielte eine erste Hälfte, die mit dem eigenen Tabellenplatz so überhaupt nichts zu tun hatte: Lauffreudig, variabel, zweikampfstark und mit enormem Offensivdrang schnürte man die Gäste von Beginn an in deren Hälfte ein und ließ sich dabei auch vom frühen Gegentor durch Naldo, bei dessen Kopfball wohl auch die Hand mit ihm Spiel war, beeindrucken.

Dabei setzte Trainer Christian Titz in der Spieleröffnung wieder auf das Konzept mit Keeper Pollersbeck als elftem Feldspieler zwischen den beiden Innenverteidigern, die Außenverteidiger machten das Spiel breit. Damit wurde die Offensivreihe der Schalker schnell überspielt, auch mit dem ein oder anderen hohen Ball. Die übrigen Mitspieler verschoben sich weit in die Schalker Hälfte, warfen sich in die Zweikämpfe und sorgten so sofort für Gefahr - Holtby (29.) und Waldschmidt (37.) vergaben gute Möglichkeiten.

Tedesco wechselte nach 45 Minuten mit nur einem Torschuss zweifach, aber das brachte keinerlei Entlastung. Wie entfesselt schwärmten die Hamburger teilweise aus, nach dem 2:1 durch Holtby vergab Waldschmidt volley aus sieben Metern die Vorentscheidung. Und wieder brauchte Königsblau nur eine Chance, um auszugleichen. Trotz der kalten Dusche spielte Hamburg weiter nach vorn, 20 Minuten vor dem Ende ließen die Kräfte allerdings langsam nach.

In der Schlussphase wurde dann auch Schalke noch durch den einen anderen Konter gefährlich, beim HSV ging eigentlich nicht mehr viel. Doch dann fasste sich Hunt ein Herz und jagte einen Sonntagsschuss in den Winkel. In der Nachspielzeit hielt Pollersbeck den Sieg gegen Naldo fest.

Die Daten zum Spiel HSV - Schalke 04

Tore: 0:1 Naldo (9.), 1:1 Kostic (17.), 2:1 Holtby (52), 2:2 Burgstaller (63.), 3:2 Hunt (84.)

  • Erster Sieg für Titz: HSV-Trainer Christian Titz feiert im 3. BL-Spiel seinen ersten Sieg und übertrifft damit seine beiden Vorgänger Bernd Hollerbach (7 sieglose Spiele) und Markus Gisdol (erster Sieg im 8. BL-Spiel) deutlich.
  • Kommt der Sieg zu spät? Mit maximal 22 Zählern nach 29 Partien hielt nur eine von 38 Mannschaften die Klasse: Der FC Homburg 1986/87 in der Relegation, allerdings sprang Homburg damals am 29. Spieltag auf den Relegationsplatz.
  • Schalkes Serie von 6 Siegen nimmt ein jähes Ende, es ist die erste Niederlage seit dem 1:2 in München am 22. Spieltag. Damit verpassen die Knappen ausgerechnet gegen das zuvor 15 Spiele sieglose Kellerkind aus Hamburg den neuen Vereinsrekord.
  • 3 Gegentore hatte Schalke zuletzt zu Jahresbeginn kassiert, als es am 18. Spieltag ein 1:3 in Leipzig gab.

Der Star des Spiels: Tatsuya Ito (Hamburger SV)

Quirliger Auftritt des Flügelspielers, den die Schalker kaum stoppen konnten. Über links lief beim HSV sehr viel, das 2:1 bereitete Ito ganz stark vor. Führte die meisten Zweikämpfe beim HSV und gewann davon über 50 Prozent, legte drei Torschüsse auf und schlug die meisten Flanken aus dem Spiel heraus. Manchmal aber noch zu überhastet.

Der Flop des Spiels: Max Meyer (Schalke 04)

Musste nach 45 Minuten raus, hatte zuvor fast überhaupt keinen Zugriff auf die Partie. Nur 19 Ballaktionen und acht geführte Zweikämpfe, nach vorn kam ebenfalls nichts. Hamburg hatte ihn erfolgreich aus dem Spiel genommen, sodass Tedesco reagieren musste.

Der Schiedsrichter: Christian Dingert

Entschied sich für eine großzügige Linie, die vor allem der HSV mit seinem beherzten Einsteigen nutzen konnte - gleichzeitig aber jederzeit Herr der Lage. Lag bei den Gelben Karten richtig. Das Handspiel von Naldo beim 1:0 war erst durch Superzeitlupe zu identifizieren, deshalb kein Vorwurf.

Die Reaktionen der Trainer

Christian Titz (Trainer Hamburger SV): "Es war schon eine extreme Achterbahnfahrt, die wir gefahren sind. Ich hätte es mir etwas klarer gewünscht. Wir glauben daran, dass wir zurückkommen können, und geben uns noch nicht auf. Wir verfallen jetzt aber nicht in Euphorie."

Domenico Tedesco (Trainer Schalke 04): "Alles, was wir uns vorgenommen haben, hat der HSV umgesetzt. Wir haben im ersten Durchgang sehr, sehr schlecht gespielt, der HSV hat uns den Schneid abgekauft."

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