Peter Stögers BVB-Serie hält: Joker Batshuayi sichert Last-Minute-Sieg für Dortmund

Das 1:0: Ein Eigentor von Marco Russ brachte den BVB in Führung.
© Getty

Borussia Dortmund bleibt unter Peter Stöger in der Bundesliga weiterhin ungeschlagen. Der BVB gewann sein Heimspiel am 26. Spieltag gegen Eintracht Frankfurt nach einer wahnsinnigen Schlussphase mit 3:2 (1:0) und bleibt damit auf Tabellenplatz drei.

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Der BVB ohne Batshuayi, Götze, Weigl und Sokratis in jeder Hinsicht stark verbessert gegenüber der Salzburg-Enttäuschung - in Sachen Intensität, Vertikalspiel und offensiven Laufwegen. Besonders über die rechte Seite und den agilen Pulisic fuhren die Hausherren ihre Angriffe, Salcedo und Chandler hatten mit dem Tempo große Probleme. Dortmund hatte in Dahoud zudem einen umsichtigen Ballverteiler in seinen Reihen, der immer wieder Angriffe in die Tiefe initiierte. Ergebnis nach knapp über 20 Minuten: 5:0 Torschüsse und über 60 Prozent Spielanteile für die Westfalen.

Frankfurt operierte im Offensivspiel fast ausschließlich mit langen Bällen, die die Borussia jedoch gut verteidigte. Auch im Kampf um die zweiten Bälle hatte die Eintracht, die im eigenen Ballbesitz zu viele leichte Fehler beginn, häufiger das Nachsehen. Mitte der ersten Halbzeit gelang es den Hessen allerdings besser, mannorientierter zu verteidigen und besonders im Mittelfeld die Räume zuzustellen. Dortmund wurde so der Schwung nach vorne komplett genommen.

Das fand im zweiten Durchgang verstärkt seine Fortsetzung. Die Eintracht stellte mit der Hereinnahme von de Guzman um, schob Boateng neben Haller und Wolf mehr ins Zentrum. Frankfurt drückte in der Folge auf den Ausgleich und hatte schon nach drei Minuten dreimal so viele Torschüsse (3) wie in der ersten Halbzeit (1) zu Buche stehen. Auch die Ballbesitzverhältnisse kehrten sich um, zudem blieb Frankfurt bei Standards im Ansatz gefährlich.

Der BVB in Sachen Ballbesitz und Passstärke nun immer schwächer, spielerische Entlastung fand kaum noch statt. Die Gäste blieben bissig und pressten gut, so dass Dortmunds eigene Angriffe frühzeitig unterbunden wurden. Dass aus dieser Gemengelage das 1:1, nach einem sehr schwach verteidigten Freistoß, entstand, war beinahe schon zwangsläufig. Dortmund schlug jedoch 125 Sekunden später mit der einzig durchdachten Aktion im zweiten Abschnitt zurück - und kam in einer dramatischen Schlussphase doch noch zu einem schmeichelhaften Dreier.

Die Daten zum Spiel

Tore: 1:0 Russ (10., Eigentor), 1:1 Jovic (75.), 2:1 Batshuayi (77.), 2:2 Blum (90.+1), 3:2 Batshuayi (90.+4)

  • Philipp stand erstmals seit seiner Verletzung am 14. Spieltag in Leverkusen in einem Pflichtspiel in der Startelf. Batshuayi dagegen saß erstmals nach neun Pflichtspielen für den BVB auf der Bank.
  • Russ traf zum fünften Mal in seiner BL-Karriere ins eigene Netz. Mehr Eigentore erzielten in der Bundesliga nur Nikolce Noveski und Manfred Kaltz (je 6). Zudem traf Russ beim Relegations-Hinspiel gegen Nürnberg 2015/16 (1:1) ins eigene Netz.
  • Frankfurt konnte keines der vergangenen zehn Auswärtsspiele zu null spielen. Eine längere Serie gab es zuletzt zwischen Mai 2014 und Mai 2015 (17 Auswärtsspiele).
  • Fünf Gelbe Karten in der 1. Halbzeit - mehr gab es in der Bundesliga letztmals im November 2014 zwischen Hamburg und Leverkusen (7).
  • Mit vier Joker-Toren ist Jovic der Top-Joker dieser Saison. Es war sein insgesamt fünftes Saisontor - in nur 462 Spielzeit.

Der Star des Spiels: Michy Batshuayi

Saß erstmals von Beginn an draußen. Kam nach einer Stunde in die Partie, leitete seinen Treffer zum wichtigen 2:1 selbst ein und schoss den BVB in letzter Sekunde zum Sieg - so geht Joker.

Der Flop des Spiels: Ante Rebic

War vollkommen abgemeldet, nicht durchsetzungsstark und ohne Torschuss - Kovac nahm ihn zur Pause runter.

Der Schiedsrichter: Deniz Aytekin

Sehr gute und unaufgeregte Spielleitung in einer teils rustikalen Partie. Lag daher richtig, frühzeitig zur Tasche zu greifen und insgesamt fünf Mal Gelb im ersten Durchgang zu zücken.

Die Reaktionen der Trainer

Peter Stöger (Trainer Borussia Dortmund): "In der ersten Hälfte hat man gesehen, dass wir guten Fußball spielen können. In der zweiten Hälfte sind die Frankfurter stärker geworden, haben viel über ihre körperliche Robustheit gemacht; alles kannst du da nicht verteidigen. Wir haben in der zweiten Halbzeit gefightet. Ich hatte das Gefühl, dass die Jungs alles unternehmen, was ihnen möglich ist - und dann wirst du auch mal spät belohnt, wenn du den Faktor Glück auch noch auf deiner Seite hast."

Niko Kovac (Trainer Eintracht Frankfurt): "Natürlich ärgert mich das, weil meine Mannschaft in der zweiten Halbzeit ein richtig gutes Siel gemacht hat. In der ersten Halbzeit Dortmund, in der zweiten wir. Jedes Mal, wenn wir ein Tor gemacht haben, haben wir postwendend einen Gegentreffer kassiert. Nach dem 2:2 hatten wir zu viel Adrenalin."

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