Der HSV verliert gegen Eintracht Frankfurt: Die Scheiße mit der Punkteausbeute

Der Hamburger SV haderte nach dem 1:2 gegen Eintracht Frankfurt mit der eigenen Chancen- und Punkteausbeute
© Getty

Der Hamburger SV hat gegen Eintracht Frankfurt trotz einer starken zweiten Halbzeit verloren und ist damit erstmals seit dem 10. Spieltag wieder auf Relegationsplatz 16 abgerutscht. Nach der Niederlage haderten die Hanseaten mit ihrer Effizienz.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Diesmal hatte Matthias Sammer nichts zu meckern. Anderthalb Wochen ist es her, dass der ehemalige Sportvorstand des FC Bayern den Hamburger SV in der Luft zerriss: "Die Hamburger sollen doch den Antrag stellen, dass sie ohne Ball spielen. Eine Mannschaft, die so gut im Rhythmus ist und hier dann so auftritt, das ist für mich für die Bundesliga zu wenig", sagte der Eurosport-Experte nach dem mageren 0:0 gegen den SC Freiburg. Aussagen, die ein Nachspiel hatten.

Anderthalb Wochen später trat der HSV im heimischen Volksparkstadion ganz anders auf. Aber: Die Ausbeute aus der Partie gegen Eintracht Frankfurt war eben ein Punkt weniger als noch gegen den Sportclub.

Frustrierender Abend für den HSV

"Es ist ein frustrierender Abend", resümierte Sportdirektor Jens Todt: "Ich kann mich an kaum ein Spiel mit so vielen Chancen erinnern. Leider haben wir sie nicht genutzt."

Tatsächlich machten die Hamburger gegen die Eintracht vor allem in der zweiten Halbzeit ein starkes Spiel und erarbeiteten sich mit ansehnlichem Offensivfußball zahlreiche Chancen. In Zahlen: 21:10 Torschüsse, 65 Prozent Ballbesitz, 61 Prozent gewonnene Zweikämpfe, 74 Prozent angekommene Pässe im Gegensatz zu 55 Prozent bei der SGE.

Diekmeiers erstes Bundesligator aberkannt

Unter dem Strich stand aber ein 1:2, die Punkte nahmen die Gäste mit nach Hessen, die den Hamburger Tiefschlaf zwischen der 15. und der 40. Minute bestraften. In dieser Phase hätte die Eintracht gegen eine vogelwilde HSV-Abwehr sogar noch höher in Führung gehen können. "Wir waren heute fast 20 Minuten gar nicht im Spiel. Das war extrem scheiße", befand Dennis Diekmeier.

Zwar spielten nach der Pause nur die Hausherren, doch es reichte eben nicht mehr.

"Es ist natürlich zum Kotzen heute, weil einfach mehr drin war", raunzte Diekmeier. Der erneut umtriebige und fleißige Rechtsverteidiger erzielte in seinem 197. Bundesligaspiel endlich sein langersehntes erstes Tor. Der Jubel war jedoch nur von kurzer Dauer, da der Treffer aufgrund einer Abseitsstellung nicht zählte. Eine Millimeterentscheidung, die korrekt war und wie die Faust aufs Auge zum fehlenden Hamburger Fortune an diesem Abend passte.

Der Frust war vor allem Diekmeier im Anschluss an die neunte Saisonniederlage (nur Köln verlor häufiger) deutlich ins Gesicht geschrieben: "Es ist ein bitteres Ergebnis für uns. Wir spielen besser als in der letzten Saison, machen aber keine Schritte bei der Punkteausbeute."

Euphorie nach acht Punkten aus sechs Spielen erstmal verflogen

Die Euphorie der drei gegentorlosen Partien zuletzt gegen Hoffenheim, Freiburg und Wolfsburg war zumindest an diesem Abend verflogen. Ja, acht Punkte aus den letzten sechs Spielen sind eine vernünftige Ausbeute für einen Abstiegskandidaten.

Doch in dieser Phase der Saison leidet der HSV darunter, dass auch die Konkurrenz mit Ausnahme des Effzeh regelmäßig punktet und teilweise noch besser in Form ist (Freiburg, Werder).

Und so stand am Dienstagabend erstmals seit dem 10. Spieltag Tabellenplatz 16 zu Buche. Da bringt auch eine spielerische Steigerung im Gegensatz zu den letzten Wochen wenig außer vielleicht ein paar Fleißkärtchen. Kein Wunder, dass das Wort "Frust" die Lieblingsvokabel der Hamburger war.

Artikel und Videos zum Thema