Spitzenreiter! FCB schlägt zehn Leipziger

James Rodriguez brachte den FC Bayern München gegen RB Leipzig in Führung
© Getty

Der FC Bayern München hat erstmals in dieser Saison die Tabellenführung in der Bundesliga übernommen. Am 10. Spieltag gewann der Rekordmeister zu Hause gegen RB Leipzig mit 2:0 (2:0).

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Die Bayern spielten im 4-3-3 mit Javi Martinez als alleinigem Sechser, Thiago und Rudy agierten auf den Halbpositionen davor. Aus dieser Grundausrichtung hatten die Hausherren von Beginn an leichte Vorteile, besonders die Außen Robben und James waren direkt gut im Spiel.

Der Knackpunkt der Partie war die frühe Rote Karte gegen Leipzigs Willi Orban. Die Münchner nutzten die kurze Unordnung in der neuformierten Leipziger Hintermannschaft und gingen durch einen fein herausgespielten Angriff in Führung, bevor Ralph Hasenhüttl reagierte und wieder einen zweiten gelernten Innenverteidiger ins Team brachte.

In der Folge dominierten die Gastgeber, verpassten es zunächst jedoch nachzulegen. Nach einer halben Stunde verringerte der FCB den Aufwand und zeigte kein zielstrebiges Überzahlspiel mehr. Genau in der Phase, als Leipzig daran arbeitete, durch schnelle Gegenstöße wieder ins Spiel zu finden, erhöhten die Bayern nach starkem Martinez-Pass durch Lewandowski auf 2:0 und sorgten damit bereits vor der Pause für die Vorentscheidung.

Nachdem Lewandowski aufgrund von Oberschenkelproblemen ausgewechselt werden musste, besetzten Thiago und Vidal im Wechsel die Spitze. Im zweiten Durchgang taten sich die Bayern wie unter der Woche schwer, die Überzahlsituation besser auszuspielen und kamen so kaum zu zwingenden Torchancen. Da sie jedoch gut gegen den Ball arbeiteten und diesen früh eroberten, hielten sie Leipzig dennoch weit vom eigenen Tor weg. Entsprechend litt die Attraktivität des Spiels.

Die Daten zum Spiel

Tore: 1:0 James (19.), 2:0 Lewandowski (38.)

Rote Karte: Orban (13., Notbremse)

  • Bayern bezwingt Leipzig im vierten Pflichtspiel zum dritten Mal, hinzukommt der Sieg im Elfmeterschießen im Pokal (statistisch ein Remis) - Leipzig kassierte gegen kein anderes Team im Profifußball mehr Niederlagen (wie gegen Augsburg, Ingolstadt und St. Pauli).
  • Der FC Bayern verlor keines der letzten 28 Bundesligaspiele unter Jupp Heynckes (24 Siege, 4 Remis) - die letzte Bundesliga-Niederlage unter Don Jupp gab es allerdings auf den Tag genau vor fünf Jahren: 1:2 gegen Bayer 04 Leverkusen am 28.10.2012.
  • Der FCB traf im 60. Pflichtspiel in der Allianz Arena in Serie, eine längere Heimserie dieser Art hatten die Bayern zuletzt von 1979 bis 1982 (77 Pflichtspiele). Zuletzt gelang im Mai 2015 gegen Augsburg kein Tor (0:1-Niederlage).
  • Lewandowski traf auch im fünften Bundesliga-Heimspiel in dieser Saison - in den ersten fünf Heimspielen zu treffen, schafften zuletzt Bas Dost für Wolfsburg und Pierre-Emerick Aubameyang für Dortmund in der Saison 2015/16.
  • RB Leipzig gab nur drei Torschüsse ab - weniger waren es für RB in der Bundesliga noch nie (wie in Dortmund im Februar 2017).

Der Star des Spiels: James Rodriguez

Klebte nicht an der Seitenauslinie, sondern interpretierte den Linksaußen eher in den Räumen zwischen Außenverteidiger und rechten Innenverteidiger. Hatte dort einen großen Einfluss auf die Partie. Schlug starke Flanken (u.a. bei Lewandowskis Kopfballchance) und sorgte mit seinen Ecken immer wieder für Gefahr. Gab die meisten Torschüsse (sechs) ab, legte die meisten Torschüsse auf (vier) und brachte 94 Prozent seiner Pässe an den Mann. Dazu mit einem guten Laufwerk und perfekten Abschluss beim Führungstor.

Der Flop des Spiels: Willi Orban

Kurzer, aber fataler Auftritt: Führte zwei Zweikämpfe, verlor sie beide. Verursachte mit seiner Notbremse, für die er berechtigterweise die Rote Karte sah, früh einen entscheidenden Nachteil, von dem sich seine Kollegen nicht erholten.

Der Schiedsrichter: Daniel Siebert

War bereits in der Anfangsphase gefordert. Zeigte Orban für dessen Notbremse gegen Robben nach eigener Sichtung der TV-Bilder zu Recht die Rote Karte. Bei den persönlichen Strafen ansonsten zurückhaltend, zeigte etwa Thiago nach einer Grätsche keinen Karton. Kam ohne Verwarnung aus. Insgesamt mit einer angenehm zurückhaltenden Spielleitung.

Die Reaktionen der Trainer

Jupp Heynckes (Trainer Bayern München): "Nach dem Pokalfight am Mittwoch über 120 Minuten haben wir sehr motiviert und engagiert begonnen. Wenn man in solch einem Match nach 14 Minuten mit zehn Mann agieren muss, ist das natürlich ein Nachteil. Wichtig ist, dass wir defensiv gut stehen, ein gutes Positionsspiel haben. Wir hätten natürlich noch höheres Tempo gehen können. Das war mir aber nicht so wichtig, weil wir die drei Punkte geholt haben."

Ralph Hasenhüttl (Trainer RB Leipzig): "In der Halbzeit hätten wir nach Hause gehen können, denn da war das Spiel eigentlich gelaufen. Wir haben in den Verwaltungsmodus geschaltet, der Gegner hat aber ebenfalls zwei Gänge zurückgeschaltet."

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