Ungeschlagenes Hoffenheim überholt Hertha

1899 Hoffenheim hat nun in zehn der elf Pflichtspiele dieser Saison ins Tor getroffen
© Getty

Die TSG 1899 Hoffenheim bleibt auch nach dem 9. Spieltag der Bundesliga ungeschlagen. Die Mannschaft von Trainer Julian Nagelsmann gewann ihr Heimspiel gegen Hertha BSC mit 1:0 (1:0) und rückt in der Tabelle nun auf den dritten Platz vor.

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Vor 28.015 Zuschauern in der Wirsol Rhein-Neckar-Arena schoss Niklas Süle mit seinem 1. Saisontreffer das Tor des Tages (31.). Für den Abwehrspieler war es der erste Treffer seit Ende November 2014.

Hoffenheim gewann somit vier der letzten fünf Bundesliga-Spiele gegen die Hertha und holte unter Nagelsmann in 23 Bundesligapartien 42 Punkte.

Auch die letzten fünf Ligaspiele haben die Kraichgauer nun gewonnen und stellten damit den Vereinsrekord ein.

Hertha dagegen gewann von den saisonübergreifend letzten zehn Auswärtsspielen in der Bundesliga lediglich eines (drei Remis, sechs Niederlagen) und kassierte ihre 300. Auswärtsniederlage in der Bundesliga.

Die Reaktionen:

Julian Nagelsmann (Trainer 1899 Hoffenheim): "Wir waren klar überlegen. Abgesehen von den zehn Minuten nach der Halbzeit bin ich sehr zufrieden. Wir nehmen alles mit. Wir reden aber nicht von einem Tabellenplatz, sondern nur von unserer Leistung."

Pal Dardai (Trainer Hertha BSC): "Die erste Halbzeit ist eigentlich gut gelaufen, dann bekommen wir ein Tor nach einem Standard. Nach der Pause kommen wir besser rein, ein Unentschieden wäre mit etwas Glück drin gewesen."

Der Spielfilm:

Vor dem Anpfiff: Eine Änderung bei Hoffenheim gegenüber der Niederlage im Pokal gegen Köln: Kaderabek spielt für Amiri (auf der Bank).

Hertha stellt nach dem 2:0-Pokalerfolg bei St. Pauli vier Mal um: Esswein, Allan, Haraguchi und Lustenberger spielen für Kalou (auf der Bank), Plattenhardt, Langkamp (beide angeschlagen und nicht im Kader) sowie Stocker (Rot-Sperre). Baak steht erstmals in einem Pflichtspiel der Profis im Kader und sitzt zunächst auf der Bank.

3.: Nach einem Eckball von rechts durch Demirbay kommt Süle links im Strafraum zum Kopfball. Der Ball geht Richtung rechtes Toreck und senkt sich gefährlich. Lustenberger klärt per Kopf auf der Linie.

14.: TSG-Keeper Baumann steht zum ersten Mal im Blickpunkt. Haraguchi setzt sich halblinks durch und passt flach entlang der Strafraumgrenze zu Allan. Der schießt sofort ins linke untere Eck, Baumann entschärft.

27.: Demirbay schickt Rupp in die Schnittstelle der Berliner Viererkette, der Ball rutscht glücklich durch. Rupp geht allein auf Jarstein zu, doch sein Schuss prallt von Jarsteins Schulter zurück zu ihm - Abstoß.

29.: Eine Rupp-Flanke wird von Stark nur unzureichend abgewehrt. Die Kerze landet beim heranstürmenden Kaderabek, der aus 13 Metern an die Latte köpft.

31., 1:0, Süle: Demirbay bringt einen Freistoß von links an den langen Pfosten, wo Süle Bewacher Pekarik abgeschüttelt hat und einen Meter über der Grasnarbe zur Führung einnickt.

33.: Nächste Großchance für die Gastgeber! Aus der Tiefe wird Kramaric per Lupfer geschickt, doch Jarstein kann seinen Schuss von halblinks aufs kurze Ecke so eben noch zur Ecke lenken.

51.: Ibisevic fällt der Ball am Elfmeterpunkt vor die Füße. Nach einem Schritt nach rechts hat er gegen vier Mann freie Schussbahn, aber Baumann im Tor der TSG bleibt cool und hält auf der Linie.

71.: Rupp setzt sich links vom Strafraum gegen Weiser durch und passt nach innen zum eingerückten Wagner. Dessen Schuss aus sieben Metern fälscht Jarstein stark und ein wenig glücklich am linken Pfosten vorbei ab.

77.: Rupp erobert den Ball im Halbfeld und schickt Kramaric auf links in den Strafraum. Der Stürmer zieht gegen Lustenberger an die Grundlinie und sucht den Abschluss aus ganz spitzem Winkel, aber Jarstein wehrt ab.

88.: Rudy schickt Amiri aus dem Zentrum links in den Strafraum. Amiri passt nach innen zu Kramaric, der allein vor dem Kasten den stark reagierenden Jarstein anschießt - hundertprozentige!

Fazit: Hertha begann gefällig, hatte dann aber Glück, nur mit 0:1 in die Pause zu gehen. Auch im zweiten Abschnitt kam zu wenig von den Berlinern, Hoffenheim verdiente sich den Sieg dank einer disziplinierten Gemeinschaftsleistung.

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Der Star des Spiels: Lukas Rupp. Offensivstärkster Spieler auf dem Platz mit insgesamt fünf Torschüssen, einigen guten Läufen im Angriffsdrittel und erfolgreichen Dribblings. Dazu immer wieder mit dem Auge für die Mitspieler und solide gegen den Ball.

Der Flop des Spiels: Alexander Esswein. Wenig durchsetzungsfähig und mit einigen unnötigen Ballverlusten. Traf letztlich zu viele falsche Entscheidungen, kein glücklicher Auftritt des Mittelfeldspielers. Musste nach rund einer Stunde gehen.

Der Schiedsrichter: Benjamin Cortus. Keine schlechte, aber auch keine wirklich überzeugende Spielleitung. Lag hin und wieder mit kleineren (Zweikampf-)Entscheidungen daneben, die jedoch allesamt keinen entscheidenden Charakter hatten. Fiel auf Wagners Faller im Herthaner Strafraum nicht rein. Das Duell zwischen Vogt und Ibisevic im Hoffenheimer Strafraum nicht zu ahnden, war ebenso korrekt.

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Das fiel auf:

  • Hoffenheim fand etwas schwer in die Partie. Die Hertha presste den Aufbau der TSG-Dreierkette mit mehreren Spielern. Vor allem Ibisevic, Esswein und Haraguchi liefen früh an und sorgten dafür, dass die Hausherren nicht geordnet ins Zentrum passen konnten. Stattdessen ging der Ball auf die Außen, die Berliner verschoben aber gut, doppelten und hielten die TSG vom eigenen Tor fern.
  • Nagelsmanns Elf schaffte es aber nach rund 20 Minuten, sich besser aus diesem Pressing zu lösen. Demirbay und Rupp boten sich tiefer an und bildeten in Zusammenarbeit mit Sechser Rudy bessere Verbindungen für die Ballzirkulation. Durch die höhere Präsenz im Zentrum gelang es Hoffenheim häufiger, den Ball auf die Außen zu leiten und dort Tempo aufzunehmen.
  • Die Gäste in der Folge kaum mehr in der Lage, das Passspiel der Hoffenheimer effizient zu stören und mit Problemen bei der Übergabe der Gegenspieler. Die Kompaktheit ging verloren, die Abstände zueinander gerierten zu groß. Die TSG kam so in schneller Abfolge zu mehreren Abschlüssen. Nach Minute 19 sammelte Hoffenheim bis zur Pause 7:0 Torschüsse an.
  • Mit der Hereinnahme von Linksverteidiger Toljan nach einer guten Stunde stellte Nagelsmann auf Viererkette um. Vogt rückte ins Mittelfeld an die Seite von Rudy, Kaderabek kippte stärker in die Defensive ab. Hoffenheim gab im Zentrum kaum mehr etwas preis und trug von dort aus weiter seine Angriffe über die Flügel vor.
  • Bei Hertha blieb vieles Stückwerk. Die Hoffenheimer erwiesen sich letztlich als durchsetzungsstärker in den direkten Duellen, im Angriffsdrittel agierten die Hauptstädter deshalb kaum einmal wirklich zielstrebig. Die TSG stand kompakt gegen den Ball und Herthas Passtempo war zu gering, um daraus größeren Raumgewinn zu erzielen.

Hoffenheim - Hertha: Die Statistik zum Spiel