Last-Minute! Bullen besiegen Leverkusen

RB Leipzig traf am 28. Spieltag auf Bayer Leverkusen
© Getty

RB Leipzig hat am 28. Spieltag mit 1:0 (0:0) gegen Bayer Leverkusen gewonnen. Will Orban wurde kurz vor Schluss mit Gelb-Rot vom Platz gestellt.

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Die 42.558 Zuschauer in der Red Bull Arena sahen eine durchaus unterhaltsame Partie, wobei Yussuf Poulsen in der Nachspielzeit der einzige Treffer der Partie gelang (90.+3). Der Leipziger Willi Orban sah in der 88. Minute die Gelb-Rote Karte. Es war sein erster Platzverweis im 29. Bundesligaspiel.

RB Leipzig hat damit den dritten Sieg in Folge eingefahren. Da Hoffenheim parallel verlor, hat RBL nun sieben Punkte Vorsprung auf die TSG.

Aus den fünf Bundesligapartien unter Tayfun Korkut sammelte Leverkusen lediglich fünf Punkte. Überhaupt ist es mit 35 Zählern nach 28 Spielen die schwächste Saison der Werkself seit 2002/03, als es zum gleichen Zeitpunkt sogar nur 30 Punkte waren.

Der Spielfilm:

Vor dem Anpfiff: Bei RBL gibt es im Vergleich zum 3:2-Sieg in Mainz drei Startelfwechsel: Für Halstenberg (nicht im Kader), Poulsen und Upamecano (beide Bank) beginnen Werner, Burke und Compper.

Leverkusen tritt mit derselben Startelf an, die zuletzt einen 2:0-Sieg in Darmstadt feierte. Leverkusen ohne Startelfwechsel in der Bundesliga, das gab es zuletzt im Dezember 2014 beim 1:1 gegen Mönchengladbach.

3.: Werner setzt sich rechts durch und schlägt den Ball flach und scharf in den Strafraum. Sabitzer nimmt den Ball am kurzen Pfosten mit der Hacke, doch Leno wehrt den Versuch zur Ecke ab.

10.: Forsberg schüttelt im Mittelfeld zwei Leverkusener ab und steckt 30 Meter vor dem Tor nach rechts auf Sabitzer durch. Der Österreicher zieht aus spitzem Winkel ab, aber Leno entschärft den Schuss.

28.: Forsberg spaziert unbedrängt durch das Leverkusener Mittelfeld und passt auf Werner, der den Ball behauptet und zentral zurücklegt. Der Versuch von Forsberg von der Strafraumlinie geht haarscharf am rechten Pfosten vorbei.

49.: Aus dem zentralen Mittelfeld steckt Forsberg auf Werner durch, der sich aber nach rechts abdrängen lässt. Der Schuss aus spitzem Winkel rauscht dennoch nur knapp am langen Pfosten vorbei.

67.: Baumgartlinger schlägt aus dem rechten Halbfeld einen perfekten Seitenwechsel auf Bailey. Der Flügelspieler gewinnt am Strafraumeck den Zweikampf gegen Ilsanker, sein wuchtiger Schuss gerät aber zu zentral und Gulacsi lenkt den Ball über die Latte.

68.: Nach einem Leverkusener Eckball legt sich Werner an der Mittellinie den Ball an Hilbert vorbei und geht halbrechts alleine auf das gegnerische Tor zu. Im Strafraum wird Werner aber von Kampl bedrängt und verzieht den Abschluss.

88., Gelb-Rot, Orban: Der bereits verwarnte Orban bringt Volland an der Seitenlinie zu Fall und Kampa zeigt ihm die Ampelkarte.

90.+3, 1:0, Poulsen: Da ist der Treffer! Sabitzer mit einem Steilpass, den Forsberg aufnimmt. Der Angreifer dribbelt Richtung Grundlinie und legt in die Mitte. Am zweiten Pfosten verwandelt Poulsen per Grätsche.

Fazit: Leverkusen hielt im zweiten Durchgang gut dagegen, konnte Leipzigs Lucky Punch aber nicht verhindern.

Der Star des Spiels: Emil Forsberg. Der Schwede war der auffälligste Akteur der Leipziger (5 Torschussvorlagen) und bereitete in der Nachspielzeit den Siegtreffer stark vor.

Der Flop des Spiels: Oliver Burke. Hatte die wenigsten Ballaktionen seines Teams, verlor zwei Drittel seiner Zweikämpfe und konnte das Offensivspiel der Leipziger nicht bereichern (nur 1 Torschussvorlage). Die Auswechslung in der 73. Minute war die logische Konsequenz.

Der Schiedsrichter: Dr. Robert Kampa. Unauffällige Spielleitung des Unparteiischen. Vertretbar, in der 33. Minute bei Ilsankers Handspiel nicht auf den Punkt zu zeigen, da die Hand des Leipzigers angelegt war und er aus kürzester Distanz angeschossen wird. Ebenfalls vertretbar, Orban für dessen Vergehen die zweite Gelbe Karte zu zeigen.

Das fiel auf:

  • Die beiden technisch versierten Teams legten großen Wert auf spielerische Lösungen, wodurch ein unterhaltsames Match entstand. Leipzig war das dominante Team, überbrückte das Mittelfeld phasenweise zügig und erarbeitete sich so aussichtsreiche Torchancen. Insgesamt mangelte es aber beiden Teams im letzten Drittel an Kreativität und Präzision, um die Defensiven dauerhaft in Bedrängnis zu bekommen.
  • Dabei attackierte RBL, das wie gewohnt in einem variablen 4-4-2 auflief, die Gäste situativ tief in der gegnerischen Hälfte. Nach Ballgewinnen schalteten die Bullen sofort um und suchten häufig den vertikalen Pass.
  • Leverkusen, das sich in einem starreren 4-4-2 formierte, empfing Leipzig deutlich tiefer. Dabei war die Korkut-Elf stets darum bemüht, die Abstände zwischen den beiden Viererketten so klein wie möglich zu halten. Nach Ballverlusten im Spielaufbau waren die Leverkusener allerdings in der Zentrale zu offen.
  • Im zweiten Durchgang kam Leverkusen besser ins Spiel - auch bedingt durch Leipzigs schwächere Passquote. Während sie in der Offensive zwar zwingender wurden, offenbarten sich bei Leipziger Konter viel Raum. Der Gastgeber verpasste es, aus diesen Situationen mehr Kapital zu schlagen.

Leipzig - Leverkusen: Die Statistik zum Spiel

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