Wölfe besiegen RBL - Keita ins Krankenhaus

Mario Gomez erzielte für den VfL Wolfsburg gegen RB Leipzig das einzige Tor der Partie
© Getty

Der VfL Wolfsburg hat am 24. Spieltag der Bundesliga mit 1:0 (1:0) gegen RB Leipzig gewonnen. Damit hat Andries Jonker im zweiten Spiel seinen ersten Sieg als Cheftrainer der Wölfe eingefahren.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Vor 42.558 Zuschauern in der Red Bull Arena Leipzig erzielte Mario Gomez früh das einzige Tor der Partie (9.). Damit hat Gomez in jedem Bundesliga-Spiel getroffen, in dem Jonker auf der Bank saß (11 Tore in 7 Spielen).

Nachdem der VfL in den ersten drei Auswärtsspielen 2017 nur einen Zähler holte, gewinnen die Wölfe erstmals im neuen Jahr auf fremdem Platz.

Die Sachsen warten hingegen seit sieben Spielen auf eine Weiße Weste - solange mussten sie in dieser Saison noch nie auf ein zu-Null-Spiel warten.

Die Wölfe hingegen haben im zweiten Anlauf den ersten Sieg unter Trainer Andries Jonker geholt. Während Wolfsburg damit wichtige Punkte im Abstiegskampf sammelt, liegt Leipzig nun zehn Punkte hinter Tabellenführer Bayern.

Nach dem Spiel erlitt Leipzigs Naby Keita einen Kreislaufkollaps. Der Spieler wurde noch im Stadion stabilisiert, wurde aber vorsorglich ins Krankenhaus eingeliefert.

Vor dem Bundesligaspiel ist ein Fan vor dem Stadion zusammengebrochen und wenig später im Krankenhaus an Herzversagen gestorben.

Der Spielfilm:

Vor dem Anpfiff: Bei RB gibt es im Vergleich zum 2:2 in Augsburg eine Änderung in der Startelf: Kaiser beginnt für den gesperrten Ilsanker.

Bei den Wölfen tauscht Jonker nach dem 1:1 in Mainz ebenfalls einmal: Gerhardt beginnt für den verletzten Bruma.

9., 0:1, Gomez: Starker Angriff der Wölfe! Malli setzt sich am Mittelkreis stark gegen Schmitz und Keita durch und schickt rechts Didavi auf die Reise. Dieser spielt den Ball auf Strafraumhöhe flach nach innen auf Gomez. Der Stürmer wuchtet den Ball mit links aus kurzer Distanz unhaltbar unter die Latte.

15.: Demme wird im Mittelfeld nicht angegriffen und hält aus 25 Metern halbrechter Position drauf. Casteels hat aber aufgepasst und fischt den Ball aus dem langen Eck.

30.: Nach einem kurz ausgeführten Freistoß schlägt Luiz Gustavo eine scharfe Flanke ins Zentrum. 20 Meter vor dem Tor köpft Gomez perfekt in den Lauf von Malli. Dieser zieht aus halblinker Postion flach ab, doch Gulacsi wehrt den Ball zur Ecke ab.

49.: Aus der Zentrale heraus schickt Forsberg Werner, der am rechten Strafraumeck frei zum Schuss kommt. Sein harter Schuss aus spitzem Winkel geht aber über das Tor.

54.: Was für eine Riesenchance für die Wölfe. Gomez verlängert einen Kopfball auf Didavi, der den Ball vom Strafraumeck auf das lange Eck hebt. Der Ball springt vom Pfosten zurück zu Didavi, der aus fünf Metern am hereinspringenden Gulacsi scheitert. Der Abpraller landet bei Gomez, der aus kurzer Distanz wieder am Pfosten scheitert. Dann begräbt der Keeper den Ball unter sich. Unfassbar!

74.: Nach einem flachen Zuspiel hat Sabitzer am linken Strafraumeck die Chance zum Ausgleich. Der Österreicher macht noch einen Haken und schließt bedrängt von Knoche ab. Der Abschluss gerät viel zu zentral und Casteels fängt den Ball sicher.

Fazit: In einem Spiel mit vielen kleinen Fouls erkämpft sich Wolfsburg den Sieg mit viel Einsatz.

Der Star des Spiels: Mario Gomez. Blieb beim Treffer eiskalt und war auch danach sehr emsig. Leitete mit dem Kopf die Großchancen von Malli und Didavi ein. Ebenfalls stark: Daniel Didavi.

Der Flop des Spiels: Dominik Kaiser. Schwache Partie des Mittelfeldspielers, der dem Geschehen zu keinem Zeitpunkt seinen Stempel aufdrücken konnte. Symptomatisch: Kaiser war an keinem Torabschluss seines Teams beteiligt.

Der Schiedsrichter: Benjamin Brand. Keine einfache Partie für den Unparteiischen, der in einigen Situationen nicht sattelfest wirkte. Großzügig aber durchaus vertretbar, beim harten Einsteigen von Keita im ersten Durchgang nur Gelb zu zeigen. Richtig, in der 58. Minute nicht auf Handelfmeter zu entscheiden.

Das fiel auf:

  • Nach Ballgewinnen im gegnerischen Aufbauspiel schalteten beide Teams zu Beginn schnell um. Dadurch war zwar viel Tempo im Spiel, allerdings wurden einige Kontermöglichkeiten überhastet vergeben. Im Laufe der ersten Halbzeit verflachte das Match zunehmend, viele Unterbrechungen bremsten den Spielfluss.
  • Mit der Führung im Rücken agierte Wolfsburg deutlich defensiver. Attackierten sie die Bullen anfangs noch in der gegnerischen Hälfte, ließen sie sich Mitte der ersten Halbzeit bis zum eigenen Strafraum fallen. Besonders die zwei Sechser waren darum bemüht, den Abstand zur Abwehrreihe nicht zu groß werden zu lassen. So machten sie die Zentrale dicht.
  • Leipzig leistete sich auffallend viele Ungenauigkeiten im eigenen Spielaufbau. Dadurch war das Angriffsspiel der Bullen sehr behäbig und kam - bedingt durch Wolfsburgs starke Organisation in der Defensive - im letzten Drittel nur selten zu schnellen Passstafetten. In der Folge mangelte es RBL an Überraschungsmomenten.
  • Durch die teils großen Lücken im Mittelfeld entwickelte sich ein sehr laufintensives Spiel. Sowohl Leipzig (122.46 km) als auch Wolfsburg (122.64 km) stellten einen neuen vereinsinternen Saisonrekord auf.
  • Bei den Wölfen, die im 4-2-3-1 aufliefen, begann Rodriguez in der Innenverteidigung. Nach seiner Verletzung orderte Jonker Luiz Gustavo in die Viererkette. Auch als Leipzig immer drückender wurde, ließen sich die Gäste nicht zu tief fallen und blieben ihrem System treu. So konnten sie sich nach Ballgewinnen immer wieder befreien und ihrerseits einen Konter starten.
  • Im zweiten Durchgang wurde Leipzig offensiver, die Spielanlage blieb aber zu vorhersehbar. So spielten sie beispielsweise den Großteil ihrer Angriffe über rechts (über 44 Prozent), kamen allerdings nur selten in aussichtsreiche Flankenpositionen. Das machte sich auch in der Schlussphase bemerkbar: Ab der 74. Minute gab Leipzig keinen Torschuss mehr ab.

Leipzig - Wolfsburg: Die Statistik zum Spiel