Ribery zaubert Bayern zum Sieg

Franck Ribery erzielt artistisch das 1:0 für die Bayern gegen Frankfurt
© imago

Der FC Bayern München hat am 28. Spieltag der Bundesliga einen weiteren Schritt Richtung Titelverteidigung gemacht. Gegen Eintracht Frankfurt gewann der Tabellenführer mit 1:0 (1:0).

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Vor 75.000 Zuschauern in der ausverkauften Allianz Arena brachte Franck Ribery den FC Bayern mit einem sehenswerten Seitfallzieher in Führung (20.) - sein erstes Tor im Jahr 2016.

Die Eintracht bleibt damit einer der Lieblingsgegner der Münchner. Zehn der letzten elf Heimspiele hat der Rekordmeister gewonnen (ein Remis). Das letzte Gegentor kassierten die Bayern gegen Frankfurt vor 757 Minuten. Die Eintracht bleibt mit nur neun Zählern das schwächste Team der Auswärtstabelle.

Reaktionen:

Pep Guardiola (Trainer Bayern): "Nach einer Länderspielpause ist es immer kompliziert. Wir haben gut angefangen. Die ersten 25 Minuten waren die besten, vor allem das Wahnsinnstor von Franck. Danach war der letzter Pass oft nicht präzise. In der Schlussphase haben sich die Spieler auch nicht mehr konzentriert. Jetzt fokussieren wir uns natürlich auf Benfica. Da hoffe ich auf eine bessere Performance der Mannschaft."

Niko Kovac (Trainer Frankfurt): "Ich kann mit dem Ergebnis nicht zufrieden sein, da wir verloren haben. Aber bin zufrieden mit der Art und Weise, wie meine Mannschaft gespielt hat. Wir haben es den Bayern sehr schwer gemacht und haben es über neunzig Minuten geschafft, kompakt zu stehen. Die Konter, die wir hatten, haben wir aber nicht gut zu Ende gespielt."

Der Spielfilm:

Vor dem Anpfiff: Beim FC Bayern gibt es im Vergleich zum 1:0-Sieg in Köln fünf Startelfwechsel: Für Coman (nicht im Kader) sowie Costa, Rafinha, Rode und Kimmich (alle Bank) spielen Ribery, Martinez, Götze, Lahm und Müller von Beginn an. Martinez damit mit seinem ersten Einsatz seit dem Rückrundenauftakt in Hamburg, danach fiel er mit Meniskusschaden aus.

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Kovac wechselt die Eintracht gegenüber dem 1:0-Sieg in Hannover auf drei Positionen. Für Russ und Reinartz (beide nicht im Kader) sowie Stendera (Bank) spielen Oczipka, Abraham und Hasebe.

20., 1:0, Ribery: Bayern findet Götze mit viel Raum zwischen den Linien. Er geht auf die Abwehr zu, Oczipka rutscht aus und macht somit noch mehr Platz. Götzes Abschluss mit der Pieke wehrt Hradecky mit dem Fuß ab. Den Abpraller haut Ribery per Seitfallzieher aus 15 Metern ins linke Eck.

52.: Sensationeller Freistoß von Alonso aus 24 Metern halbrechter Position. Der Ball fliegt über die Mauer und knapp neben dem Winkel an die Unterkante der Latte - von dort aber nicht hinter die Linie. Den Abpraller klärt die Eintracht.

54.: Diagonalball auf links hinter die Abwehr. Bernat nimmt ihn perfekt mit und geht allein auf Hradecky zu. Seinen Schuss aus sieben Metern pariert der Schlussmann mit dem Fuß. Ein Querpass wäre wohl die bessere Entscheidung gewesen, Müller war in der Mitte frei.

90.: Schnell ausgeführter Einwurf der Bayern. Müller geht allein auf Hradecky zu, wird von Zambrano verfolgt und im Strafraum bedrängt. Müller bringt den Ball im Stolpern aus sechs Metern nicht am Keeper vorbei.

Fazit: Die Bayern taten vor dem CL-Spiel gegen Benfica nur das Nötigste, fuhren gegen ein harmloses Frankfurt aber einen souveränen Sieg ein.

Der Star des Spiels: Franck Ribery. Wenn bei den Bayern etwas ging, hatte der Franzose seine Füße im Spiel. Machte mit Chandler, was er wollte und spielte einige gefährliche Bälle in den Strafraum. Überragend natürlich sein Treffer zum 1:0.

Der Flop des Spiels: Timothy Chandler. Bekam gegen Ribery und Bernat zwar wenig Unterstützung, machte aber auch viele einfache Fehler im Stellungsspiel und ließ seine Gegenspieler immer wieder im Rücken weglaufen, im Eins-gegen-eins ohnehin auf verlorenem Posten.

Der Schiedsrichter: Florian Meyer. Insgesamt mit einer extrem kleinlichen Linie und vielen Fehlern. Hatte das Spiel nicht immer im Griff. Ließ den Frankfurtern Abraham und Zambrano außerdem ihre vielen Nickligkeiten durchgehen.

Das fiel auf:

  • Bayern bei Ballbesitz in einem 3-2-2-3. Martinez bei seinem Comeback als rechter Verteidiger oft auch sehr offensiv an der Seitenlinie aktiv, da es anders als mit Ribery auf links keinen rechten Außenstürmer gab. Die Münchner zwar mit viel Kontrolle, aber insgesamt sehr verhalten, mit einigen ungewohnten Ungenauigkeiten und ohne großen Zug zum Tor. Götze und Thiago hinter der offensiven Dreierreihe kamen nur schwer ins Spiel.
  • Eintracht spielte gegen den Ball zwar mit einer Fünferkette, schob diese aber weit nach vorne und machte so den Raum im Mittelfeld recht eng. Die Bayern reagierten mit hohen Diagonalbällen hinter die Abwehr, die immer wieder gefährlich wurden, aber meistens knapp keinen Abnehmer fanden.
  • Offensiv fanden die Frankfurter so gut wie nicht statt (Null Torschüsse zur Halbzeit, vier nach 90 Minuten, keiner aufs Tor). Ballbesitz war meistens nur von kurzer Dauer und lange Bälle verteidigten die Bayern konsequent. Zur Unterstützung ließen sich Lahm und Alonso nach hinten fallen, so dass die Münchner in letzter Linie mit einer Fünferreihe verteidigten und jederzeit alles im Griff hatten.

Bayern - Eintracht Frankfurt: Die Statistik zum Spiel