"Weggeputzt haben wir sie trotzdem"

Thomas Müller traf beim Bayern-Sieg gegen Frankfurt einmal
© getty

Thomas Müller hatte nach dem 3:0 des FC Bayern München gegen Eintracht Frankfurt gute Laune, auch wenn ihm ein reguläres Tor aberkannt wurde. Im Interview spricht der 25-Jährige über diese Szene, schwierige Morgenstunden und Manuel Neuers blondiertes Haar.

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Frage: Thomas Müller, Trainer Josep Guardiola hatte vor der Partie gegen Eintracht Frankfurt ein paar Sorgenfalten. Sie waren nach dem Spiel in Leverkusen müde. Davon hat man auf dem Platz aber wenig gesehen.

Thomas Müller: Wir haben das gut kaschiert. Wir waren müde und es ist nicht einfach, nach 120 Minuten in Leverkusen morgens aufzustehen und zu sagen: "Heute putzen wir Frankfurt weg." Na gut, weggeputzt haben wir sie trotzdem. Das ist unsere Arbeit und wenn der Ball rollt, dann geht's auch. Auch wenn es heute etwas zäh war am Anfang. Aber was willst du machen, wenn der Ball läuft, das Wetter schön ist und 70.000 im Stadion sind? (lacht)

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Frage: Wie haben Sie die Szene bei Ihrem vermeintlichen 2:0 empfunden? Der Schiedsrichter hat das Tor annulliert.

Müller: Ich fand es komisch. Für den Linienrichter war es aus 30 Meter Entfernung schwer zu sehen, wer zuletzt am Ball war. Grundsätzlich ist es leichter, keine Entscheidung zu treffen, aber er hat ja eine klare Entscheidung getroffen. Er war sich absolut sicher. Ich hätte nicht den Mut, solche Entscheidungen zu treffen.

Frage: Sie haben einige Verletzte. Mit Robert Lewandowski, Mario Götze und Ihnen gibt es derzeit nur drei fitte Spiele für die Offensive. Geht es an die Substanz?

Müller: Wir sind alle jung, alle unter 30. Wenn es jetzt nicht geht, wann dann?

Lewandowski-Gala: Alle auf die Nummer 9

Frage: Jung ist auch Thiago. Er hat heute sein Startelf-Comeback gegeben. Wie wichtig ist er?

Müller: Thiago hilft jeder Mannschaft - auch uns. Es ist vor allem schön, dass er nach seiner Verletzung so schnell wieder auf das gleiche Level kommt. Natürlich kann er noch nicht 90 Minuten Vollgas durchziehen, aber das war schon eine gute Leistung.

Frage: Sie fahren jetzt nach Porto. Ist es ein Nachteil, dass der Gegner aus einer Liga kommt, die man nicht so oft sieht?

Müller: Das ist kein Vorteil oder Nachteil. Porto ist eine gute Mannschaft, das sind wir auch. Ich habe noch nie in Porto gespielt, daher bin ich gespannt auf die Atmosphäre im Stadion. Wir fahren mit breiter Brust hin, aber ich gehe nicht davon aus, dass wir dort 5:0 gewinnen. Das wird ein enges Match. Für mich als Fußball-Ästhet steht das "Wie" nicht so im Vordergrund. Für mich zählt, dass wir mit einem brauchbaren Ergebnis heimkommen.

Frage: Sie waren noch nie in Porto, Manuel Neuer einst mit dem FC Schalke 04 dagegen schon. Er hat damals ein riesen Spiel gemacht und zwei Elfmeter gehalten. Können Sie sich an das Spiel erinnern?

Müller: Ja, absolut. Er hatte damals noch blondierte Haare, oder?

Frage: Ja, in der Tat.

Müller: Sehen Sie, ich kann mich erinnern (lacht). Es würde nicht schaden, wenn er wieder so spielt, aber ich hoffe, dass er diesmal nicht so viele Schüsse aufs Tor bekommt und Elfmeterschießen brauchen wir auch keines.

Frage: Spielen Franck Ribery und Bastian Schweinsteiger?

Müller: Keine Ahnung. Ich bin der Müller ohne Wohlfarth.

Thomas Müller im Steckbrief

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