Dortmunder Kantersieg in Bremen

Dortmunds Robert Lewandowski traf erstmals wieder seit dem 14. Spieltag in Mainz
© Getty

Borussia Dortmund hat am 20. Spieltag der Bundesliga mit 5:1 (2:0) bei Werder Bremen gewonnen. Damit hat der BVB die letzten sechs Partien gegen die Grünweißen allesamt gewonnen - bei 16:2 Toren.

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Vor 42.100 Zuschauern im ausverkauften Weserstadion ging der BVB durch Robert Lewandowski in Führung (26.), der erstmals seit fast 500 Minuten wieder ins Tor traf.

Eine Viertelstunde später markierte Henrikh Mkhitaryan das 2:0, der in der 62. Minute einen weiteren Treffer erzielte. Kurz nach der Pause schoss Manuel Friedrich sein erstes Tor im Trikot der Borussia und erhöhte auf 3:0.

Lewandowski traf zum 5:0 (85.), kurz vor dem Ende markierte Bundesligadebütant Levent Aycicek den Bremer Ehrentreffer.

Reaktionen:

Robin Dutt (Trainer Bremen): "Nach dem 0:1 waren da Dinge, die wir nicht aufhalten konnten. Ich habe letzte Woche die Wettkampfmentalität meiner Mannschaft kritisiert. Heute hat es nicht an der Einstellung gelegen. Das Ergebnis tut weh."

Jürgen Klopp (Trainer Dortmund): "Es war ein großartiges Spiel meiner Mannschaft. Das war das, was wir jede Woche sehen wollen und hoffentlich auch wieder sehen werden. Wir waren bärenstark im Gegenpressing und es gibt sehr wenig zu meckern."

SPOX-Spielfilm:

Vor dem Anpfiff: Bei Bremen feiert Neuzugang Obraniak sein Debüt für den SVW. Di Santo spielt im Sturm für Petersen, Lukimya Innenverteidiger neben Prödl. Caldirola rückt für den gesperrten Garcia auf links. Auch Hunt und Bargfrede sind wieder mit dabei.

Der BVB mit zwei Änderungen: Für den verletzten Hummels verteidigt Friedrich erstmals 2014 im Zentrum. Dazu ersetzt Piszczek Großkreutz auf der Rechtsverteidigerposition. Neuzugang Jojic sitzt auf der Bank.

11.: Hunt an der linken Eckfahne gegen zwei Dortmunder mit der Hacke auf Elia. Der zieht in den Strafraum und passt zu di Santo, der dann allerdings nicht zum Abschluss kommt.

18.: Reus und Mkhitaryan kombinieren sich in den Strafraum. Kurz vor Wolf klärt Caldirola sauber zur Ecke, die nichts einbringt.

26., 0:1, Lewandowski: Elia schenkt den Ball an der linken Eckfahne an Schmelzer her. Der passt zu Lewandowski, der im Strafraum von halblinks trocken ins lange Eck abschließt.

31.: Eckball Werder von links durch Obraniak. In der Mitte steigt Prödl ungehindert hoch und köpft nur knapp über das Gehäuse.

32.: Hunt wartet links auf Obraniak, der dann angespielt wird und aus vollem Lauf nach innen flankt. Am kurzen Pfosten ist di Santo vor Sokratis am Ball, aber Weidenfeller entschärft dessen Kopfball.

35.: Reus flankt von halblinks auf den langen Pfosten zu Aubameyang, der Prödl entwischt ist. Der Gabuner köpft Richtung linken Pfosten. Mkhitaryan schießt den Ball dort aus spitzem Winkel ans Außennetz.

41., 0:2, Mkhitaryan: Lewandowski passt von halb links in die Zentrale zu Mkhitaryan. Der geht ein paar Meter, zieht auf und schließt leicht halbrechts trocken ins linke Eck ab. Keine Chance für Wolf!

48., 0:3, Friedrich: Eckball von links durch Reus. Am kurzen Pfosten verlängert Bargfrede per Kopf zum langen Pfosten. Dort drückt Friedrich die Kugel über die Linie.

51.: Reus geht mit Tempo auf die Viererkette zu. Lewandowski kreuzt, bekommt die Kugel und nagelt sie rechts im Strafraum über den Kasten.

56.: Piszczek wird rechts freigespielt, hat viel Platz und knallt einfach mal drauf. Sein Schuss trifft die Latte, Wolf wäre chancenlos gewesen.

62.; 0:4, Mkhitaryan: Konter des BVB über Mkhitaryan, der links Reus mitnimmt und dann selbst in den Strafraum zieht. Reus bedient den Armenier per Hacke und dieser schiebt von rechts unten ein.

64.: Lukimya steckt durch auf Petersen, Sokratis pennt. Der Bremer Stürmer scheitert aber alleine vor Weidenfeller am Keeper, der gut herausgelaufen kommt.

75.: Kobylanski fasst sich aus der Zentrale heraus ein Herz und schießt aus 22 Metern aufs Tor. Weidenfeller fliegt und pariert.

85., 0:5, Lewandowski: Langer Pass von Hofmann auf Lewandowski, der allein aufs Tor zustürmt, Wolf auswackelt und dann die Kugel durch Prödls Beine hinweg ins Tor schiebt.

89., 1:5, Aycicek: Erster Bundesligaeinsatz, erstes Tor: Dem eingewechselten Aycicek springt über Friedrich die Kugel vor die Füße, Schmelzer ist zu weit weg. Trockener Flachschuss ins linke Eck.

Fazit: Hochverdienter und ungefährdeter Sieg des BVB, der gegen in der Offensive planlose Bremer mehr als eine Klasse besser war.

Der Star des Spiels: Henrikh Mkhitaryan traf doppelt und war damit erstmals seit acht Partien wieder an einem Treffer beteiligt. Dazu sehr bissig in der Balleroberung, mit vielen gut überlegten Pässen im vorderen Drittel und laufstärkster Spieler auf dem Feld - nach langer Zeit mal wieder eine überzeugende Vorstellung des Neuzugangs.

Der Flop des Spiels: Eljero Elia konnte in der Offensive keinerlei Akzente setzen und blieb vollkommen farblos. Verzeichnete nur 21 Ballkontakte, verlor jeden zweiten Zweikampf und musste nach 55 Minuten runter.

Der Schiedsrichter: Es sah zu Beginn danach aus, als würde auf Günter Perl einiges zukommen, da beide Teams häufig Foul spielten und die Bremer auch ein paar Mal ordentlich hinlangten. Das beruhigte sich aber aufgrund der Zwischenstände mehr und mehr. Unter dem Strich eine gute Leistung des Schiris, der auch richtig dabei lag, im Duell zwischen Caldirola und Lewandowski keinen Elfmeter für den BVB zu pfeifen. Auch Sahins Missgeschick, sich im eigenen Strafraum an die Hand zu schießen, wurde regelkonform nicht geahndet.

Das fiel auf:

  • Bremen in der Anfangsphase mit einer besseren Körpersprache als noch beim blutleeren Auftritt in Augsburg. Das Team ging entschlossen und robust in die Zweikämpfe und rotierte bei Ballbesitz relativ häufig. Junuzovic, Obraniak und di Santo wechselten mehrfach die Positionen, Hunt betätigte sich als Ballschlepper.
  • Das Problem: Wenn Werder im Vorwärtsgang die Kugel früh verlor, war die Ordnung gegen den Ball dahin und es entstanden vor allem im Zentrum große Räume. Bargfrede als alleiniger Mann vor der Abwehr war dann damit überfordert, die Löcher zuzulaufen.
  • Dortmund initiierte seine Angriffe anfangs mehrfach über die rechte Seite und den umtriebigen Piszczek. Das lag auch daran, dass sich Reus viel im Zentrum aufhielt und Friedrich sich scheute, einen Diagonalball auf die linke Seite auszupacken. Piszczek zeigte sich besonders häufig in der Offensive, brachte Tempo ins Flügelspiel und stellte Überzahlsituationen her.
  • Allerdings ließ Bremen den Gästen auf links auch viel Freiraum, der jedoch vom BVB nicht durchgängig genutzt wurde. Da Werder sich sehr auf das Verschieben in Ballnähe konzentrierte, hatte Schmelzer auf links einige Male eine große Brachfläche vor sich liegen - wie beim Führungstreffer der Borussia.

Bremen - Dortmund: Die Statistik zum Spiel