BVB nur remis - Kuba schwer verletzt

Das 1:0: Sven Bender köpft ein und erzielt sein 4. Tor in der Bundesliga
© Getty

Borussia Dortmund hat am 18. Spieltag der Bundesliga wieder Punkte liegen lassen. Gegen den FC Augsburg kam der BVB nur zu einem 2:2 (1:0). Dortmunds Jakub Blaszczykowski wurde mit Verdacht auf Kreuzbandriss frühzeitig ausgewechselt.

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Vor 80.645 Zuschauern im ausverkauften Signal Iduna Park ging der BVB früh durch ein Kopfballtor von Sven Bender in Führung (5.). Derselbe Spieler sorgte auch für den Ausgleich, indem er ein Eigentor erzielte (56.).

Nuri Sahin brachte die Westfalen mit einem direkt verwandelten Freistoß wieder in Front (66.). Nur sechs Minuten später traf Dong-Won Ji, der ab Sommer in Dortmund spielen wird, zum erneuten Ausgleich.

Der Borussia scheint das Verletzungspech treu zu bleiben: Jakub Blaszczykowski verletzte sich nach bereits vier Minuten am rechten Knie und musste ins Krankenhaus eingeliefert werden. Beim Polen besteht der Verdacht auf Riss des vorderen Kreuzbands. Eine Diagnose wird am Sonntagnachmittag erwartet.

Schlechte Nachrichten auch auf Seiten der Fuggerstädter: Halil Altintop musste nach einem Foul von Bender frühzeitig ausgewechselt werden und wurde mit Verdacht auf schwere Gehirnerschütterung ebenfalls ins Krankenhaus gebracht.

Unterdessen gab es noch ein Jubiläum zu feiern: Roman Weidenfeller absolvierte sein 300. Bundesligaspiel für Dortmund.

Reaktionen:

Jürgen Klopp (Trainer BVB): "Wir hatten uns viel vorgenommen und das führte zur Verkrampfung. Wir haben zwar unsere Chancen gehabt, diese aber nicht gemacht. Der Gegner war stark und so kommt ein 2:2 zu Stande. Es ist kein Traumstart, aber wir müssen damit umgehen."

Markus Weinzierl (Trainer FCA): "Als das 1:2 fiel, hat wahrscheinlich jeder gedacht das Spiel ist entschieden. Doch wir haben immer ans uns geglaubt und sind nochmal zurückgekommen."

SPOX-Spielfilm:

Vor dem Anpfiff: Dortmund spielt mit Bender neben Sokratis in der Innenverteidigung. Kehl rückt auf die Sechs. Schmelzer läuft hinten links auf, Durm ist aufgrund eines Atemweg-Infekts nicht im Kader - wie auch Friedrich. Blaszczykowski erhält den Vorzug vor Aubameyang.

Der FCA baut wie erwartet auf die Erfolgself, die die Hinrunde auf einem hervorragenden achten Platz abschloss. Die Neuzugänge Esswein und Kohr sitzen ebenso auf der Bank wie Bald-Dortmunder Ji.

5., 1:0, Bender: Reus führt einen Freistoß von halblinks schnell aus. Bender hat sich auf der Gegenseite davongeschlichen. Ostrzolek und Keeper Hitz pennen und Bender nickt den Aufsetzer ein.

24.: Lewandowski verarbeitet einen hohen Ball stark und schickt dann Aubameyang rechts in den Strafraum. Hitz ist rechtzeitig da und vereitelt eine Großchance.

25.: Schon wieder ist es Lewandowski, der halbrechts seinem Gegenspieler entwischt und dann frei durch ist. Hitz ist erneut zur Stelle und wehrt den Schuss des Polen mit dem rechten Arm ab.

29.: Mkhitaryan spielt mittig vor dem Strafraum Doppelpass mit Lewandowski und kommt dann links im Sechzehner mit links zum Abschluss - rechts vorbei.

39.: Dortmund stellt vorne gut zu, Klavan vergeigt die Kugel an Reus. Der hat kurz hinter dem Strafraum freie Bahn, schießt aber aus rund 16 Metern deutlich daneben - schwach.

47.: Großkreutz ist rechts an der Grundlinie und flankt flach nach innen. Am kurzen Pfosten verpasst Aubameyang und Verhaegh rettet kurz vor der Linie.

56., 1:1, Bender (Eigentor): Verhaegh treibt den Ball rechts nach vorne und spielt Hahn an der Außenlinie frei. Der flankt scharf nach innen. Bender drückt den Ball vor Milik per Grätsche ins eigene Tor.

66., 2:1, Sahin: Nach einem Foul an Reus gibt es Freistoß für den BVB von halbrechts. Sahin zwirbelt die Kugel sehenswert ins rechte obere Eck - Dortmunds viertes direktes Freistoßtor in dieser Saison.

72., 2:2, Ji: Hahn hat rechts viel Platz und flankt nach innen. Dort stehen vier Dortmunder und der soeben eingewechselte Ji. Der Ball landet auf Höhe des kurzen Pfostens und hinter Sokratis. Ji ist vor Bender zur Stelle und köpft ins lange Eck ein.

75.: Aubameyang ist auf rechts durch und flankt von der Grundlinie hoch nach innen. Lewandowski kommt herangerauscht und köpft den Ball im Duell mit Vogt über den Kasten.

85.: Guter Pass von Lewandowski in den Lauf von Reus, der halbrechts freie Bahn hat und zum Abschluss kommt. Hitz wehrt ab.

Fazit: Augsburg reichte letztlich eine disziplinierte Defensivleistung, um einen Punkt aus Dortmund mitzunehmen. Der BVB hatte mehr vom Spiel, pennte aber zweimal und traf vorne nicht.

Der Star des Spiels: Marwin Hitz kam zwar beim 0:1 zu spät, sein alleiniger Fehler war dies aber nicht. Zeigte im Anschluss eine tadellose Partie und wehrte zahlreiche Schüsse des BVB auf seinen Kasten ab. Strahlte dabei eine große Ruhe aus und war besonders in der Luft bärenstark.

Der Flop des Spiels: Marcel Schmelzer brachte in der Offensive nichts Brauchbares zustande und leistete sich in der Defensive zwei schwerwiegende Fehler. Ließ vor dem 1:1 den späteren Vorlagengeber Hahn aus den Augen, als er unnötig nach innen rückte. Stand auch vor der Flanke zum 2:2 gegen Hahn viel zu weit weg vom Augsburger.

Der Schiedsrichter: Keine souveräne Leistung von Tobias Welz. Der Polizist legte bei der Beurteilung von Zweikämpfen und den persönlichen Strafen teilweise unterschiedliche Maßstäbe an den Tag. Hätte Baier für ein taktisches Foul an Sahin zwingend Gelb zeigen müssen (38.). Diese Karte hätte auch Callsen-Bracker nach dessen Ellbogeneinsatz gegen Lewandowski verdient gehabt (42.). Dagegen war die Verwarnung von Sokratis im Duell mit Hahn (44.) überzogen.

Das fiel auf:

  • Dortmund überließ dem FCA den Ballbesitz, der nach einer Viertelstunde knappe 70 Prozent betrug. Der BVB war zu Beginn sehr darauf bedacht, defensiv stabil zu stehen und nach Ballgewinn schnell ins Vertikalspiel zu kommen - das funktionierte auch gut.
  • Augsburg wusste mit dem Ballbesitz nämlich nur wenig anzufangen, Dortmund stellte das Zentrum gut zu. Auch das Spiel über die Flügel lahmte zunächst, weil der FCA dort seine Schnelligkeit nicht auf den Platz bekam.
  • Der BVB im Spielaufbau relativ variabel. Reus, Mkhitaryan und auch Lewandowski ließen sich teils tief fallen, um die Bälle abzuholen und diesen Job nicht nur Sahin zu überlassen.
  • Allerdings wurde dann zu häufig quer oder nach hinten gepasst, anstatt einmal einen Risikopass auszupacken. So wurde Dortmund nur im Umschaltspiel gefährlich, aus dem eigenen Ballbesitz heraus fehlte es an der Tiefe.
  • Augsburg schob nach der Pause und vor allem dem Ausgleich etwas weiter nach vorne und provozierte damit einige leichtfertige Fehlpässe im Dortmunder Aufbauspiel. Der letzte zielstrebige Pass ins vordere Drittel blieb zwar meist aus, doch zweimal kam er an - und zweimal klingelte es im Dortmunder Kasten.
  • Die Borussia nach den beiden Ausgleichstoren nicht mehr klar genug im Spiel nach vorne. Besonders die Bemühungen im letzten Drittel waren zu hektisch und fehlerbehaftet. Dortmund rieb sich auf engstem Raum in zahlreichen Zweikämpfen im Zentrum auf, das Spiel in die Breite war so kaum gegeben und wenn dann zu vorhersehbar. Augsburg verteidgte diese Bemühungen diszipliniert.

Dortmund - Augsburg: Die Statistik zum Spiel