Thomas Müller über Problematiken bei Cyber-Taktik-Besprechungen: "Man will ja testen, ob es auch funktioniert"

Seit Montag trainieren die Spieler des FC Bayern München in Kleingruppen am Trainingsgelände an der Säbener Straße.
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Kraft- und Ausdauertraining lassen sich in Zeiten der Coronakrise mittels Cyber-Einheiten von zuhause relativ einfach umsetzen - und öffentlichkeitswirksam verbreiten. Doch wie sieht es im taktischen Bereich aus? Thomas Müller hat sich zum Vorgehen beim FC Bayern München und den Problematiken geäußert.

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Hin und wieder hat der FC Bayern in den vergangenen Wochen Videoschnipsel zur Verfügung gestellt, die die Profis beim sogenannten Cyber-Training zeigten. Manchmal sah man sie da mit zugeschalteten Ex-Kollegen wie Arjen Robben oder Bastian Schweinsteiger scherzen. Meistens aber auf diversen Gerätschaften laufen oder radeln, auf Sportmatten dehnen, pumpen oder Gewichte stemmen.

"Ich habe selten so eine gute Bauchmuskulatur gehabt", verkündete Thomas Müller bei einer Cyber-Pressekonferenz am Donnerstag angesprochen auf die Auswirkungen der Cyber-Einheiten durchaus stolz. Kraft- und Ausdauertraining stehen im Fokus - körperlich fit sind die Spieler des FC Bayern also weiterhin und werden es auch dann sein, wenn die Bundesligasaison weitergeht.

Aber wie sieht es im taktischen Bereich aus? Videos von Cyber-Taktik-Besprechungen zwischen den Spielern und dem Trainerteam um Hansi Flick hat der Verein bisher jedenfalls keine verbreitet: Weil sie zu geheim sind, oder weil es sie nicht gibt? "Wir haben das schon gemacht", erklärte Müller. Doch dabei gäbe es zwei Problematiken.

Die Probleme mit Kommunikation und Umsetzung

Erstens: Die Kommunikation. "Das ist natürlich deutlich einfacher, wenn man vor dem gleichen Bildschirm sitzt und die Szenen gemeinsam vor und zurück spulen kann", erklärte Müller. "Dann muss man nicht die ganze Zeit fragen 'Hörst du mich? Hörst du mich? Und passt es auch mit dem Bild?', sondern kann die Besprechung einfach durchziehen."

Und zweitens: Die Umsetzung. "Man will immer aktuelle Ereignisse besprechen und sie dann drei Tage später beim Spiel oder vielleicht noch am gleichen Tag bei der Trainingseinheit umsetzen. Man will ja testen, ob es auch wirklich funktioniert, was man sich vor dem Bildschirm überlegt hat", sagte Müller. "Aktuell fehlt aber die Transformation auf den Platz."

Trainingseinheiten mit der gesamten Mannschaft gibt es auf absehbare Zeit nicht, seit Montag darf aber immerhin in Kleingruppen an der Transformation gearbeitet werden - jedoch nur unter Einhaltung der geltenden Mindestabstände. Beim Verschieben müssen also nicht nur die Vorgaben von Trainer Flick, sondern auch die aktuellen Gesetzeslagen beachtet werden.

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