Hertha BSC: Ex-Geschäftsführer Michael Preetz schießt gegen Jürgen Klinsmann und Investor Lars Windhorst

Von Jochen Tittmar
Jürgen Klinsmann und Michael Preetz arbeiteten einst bei Hertha zusammen.
© getty

Michael Preetz, ehemaliger Geschäftsführer bei Hertha BSC, hat sich zum plötzlichen Ende von Jürgen Klinsmann in Berlin geäußert. Der ehemalige Bundestrainer kündigte im Februar 2020 per Facebook seinen sofortigen Rücktritt als Cheftrainer an.

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"Der sportliche Erfolg war leidlich, der Griff nach der Macht im Verein relativ ausgeprägt, die wollte ihm aber keiner geben", sagte Preetz im Sport1-Doppelpass über Klinsmann. "Das mündete dann in einer der unverantwortlichsten Aktionen, die die Bundesliga wahrscheinlich je erlebt hat, indem er nämlich einfach seine Tasche gepackt hat und vom Hof geritten ist - in einer Situation, wo er alle Verantwortung getragen hat für die Mannschaft."

Auch zu Klinsmanns Aussage, Preetz sei "die größte Pfeife unter der Sonne" äußerte sich der langjährige Herthaner: "Dass es keine Kommunikation mehr gibt seit dem Tag, als er uns den Rücken gekehrt hat, ist klar. Jürgen und ich haben keinen Kontakt. Was ich nicht antizipieren konnte, war, dass jemand Verantwortung bei einem Bundesligaverein übernimmt und dann über Nacht den Bettel hinschmeißt."

Zudem thematisierte Preetz die Konflikte mit dem umstrittenen Investor Lars Windhorst: "Als wir die Investmentgruppe rund um Lars Windhorst an Bord geholt hatten, ist eine Dynamik entstanden, die darin mündete, dass Windhorst beschloss, Klinsmann als seinen Berater zu holen und ihn auch in den Aufsichtsrat des Klubs zu entsenden. Das hatte Windhorst weder mit mir noch mit sonst jemandem im Klub abgesprochen. Dass die Zusammenarbeit gescheitert ist, war vor allem ein kommunikatives Problem. Das hat von Anfang an nicht funktioniert."

Preetz, der im Januar 2021 nach 25 Jahren seinen Hut in Berlin nehmen musste und seitdem ohne Job blieb, ist mittlerweile bereit für einen Wiedereinstieg in den Fußball: "Hertha ist das längste Kapitel meines Arbeitslebens gewesen, das ist nun abgeschlossen und verarbeitet. Ich bin fit, erholt und voller Tatendrang und habe Lust auf eine neue Aufgabe."

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