Union Berlin: Kommerzialisierung im Fußball? "Wollen dem Spiel eine gewisse Würde lassen"

Von Christian Guinin
Christian Arbeit
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Als einer der wenigen Klubs in Europa stellt sich Union Berlin gegen die rasante Kommerzialisierung im Fußball. Der Medienchef der Eisernen, Christian Arbeit, möchte das auch in Zukunft so beibehalten.

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"Wir denken nicht jeden Tag darüber nach, wie besonders wir sind. Denn für uns ist es unser Verein. Die meiste Zeit denken wir darüber nach, wie wir selbst den Fußball leben wollen", erzählte Arbeit im FootballCo Business Podcast.

Man müsse sich in die Lage der Fans hineinversetzen und sich die Frage stellen, "wie soll der Fußball aussehen, wie soll es sich anfühlen? Wie soll es sich im Stadion anfühlen?", so Arbeit weiter. "Es muss uns Spaß machen. Dennoch schauen wir uns um und alle sagen: 'Wow, die sind so besonders'. Für uns ist das ganz normales Geschäft."

Für Union Berlin stehe in einer Welt, in der der Fußball immer mehr zu einem ein Kommerzialisierungs-Werkzeug mutiert, der einzelne Anhänger immer an erster Stelle. "Die wichtigste Person ist diejenige, die jeden Spieltag ins Stadion kommt. Wir wollen dem Spiel eine gewisse Würde lassen und es nicht nur für viel Werbung nutzen. Der Fußball soll im Mittelpunkt des Spieltags stehen. Wir wollen nicht, dass das den Fußball verdirbt."

Dennoch würde die mit der wachsenden Bekanntheit auftretenden Probleme auch vor den Eisernen nicht Halt machen. "Wenn man in einer der größten Fußballligen der Welt an der Tabellenspitze steht, zieht man die Aufmerksamkeit anderer Länder auf sich", so Arbeit.

Union Berlins Problem: Nicht genug Tickets für alle

Das bekämen dann vor allem die Fans zu spüren. "Das Problem für die meisten Leute ist, dass sie keine Eintrittskarten mehr bekommen. In den frühen 1990er-Jahren hatten wir Spiele unserer ersten Mannschaft vor weniger als 1000 Zuschauern im Stadion. Da brauchte man sich lange Zeit keine Sorgen zu machen."

Mit der steigenden Bekanntheit und dem sportlichen Höhenflug von Union Berlin "ist es jetzt eine Art Lotterie geworden", an Tickets zu kommen.

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