Bundesligisten lehnen Super League weiterhin ab

Von Marcus Blumberg
Hans-Joachim Watzke hält weiterhin nichts von einer Super League im Fußball.
© getty

Unter neuer Leitung soll ein weiterer Anlauf für die Gründung einer Super League im Fußball unternommen werden. Die erhoffte Unterstützung aus Deutschland hingegen wird es dabei wohl weiterhin nicht geben.

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Unter der Führung des früheren RTL-Chefs Bernd Reichart und dessen Agentur A22 Sport Management soll nach Wunsch von Real Madrid, Real Madrid und Juventus ein neuer Versuch gestartet werden, die Super League einzuführen. Das wurde am Mittwoch bekannt.

"Sie ist weiterhin lebendig", sagte Reichart über die Super League gegenüber Cadena Ser. "Es gibt europäische Klubs, die die Vision von Juventus, Real Madrid und Barcelona teilen. Jetzt haben sie die Möglichkeit, ihre Meinung kundzutun."

Doch auch weiterhin ist die Begeisterung darüber bei den deutschen Spitzenklubs eher mau. Oliver Kahn, der Vorstandsvorsitzende des FC Bayern, sagte gegenüber Bild zu den neuerlichen Plänen: "Der Versuch einer Super League ist vor eineinhalb Jahren krachend gescheitert. Wir haben seitdem unsere Position immer wieder klar kommuniziert."

Und auch BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke, seines Zeichen auch Aufsichtsratsvorsitzender bei der DFL, äußerte sich klar zur Causa: "Die Champions League ist ein absolut überragendes Format, vor allem ab 2024! Darüber hinaus fühle ich mich bei der UEFA sehr gut aufgehoben, da sie auch die kleineren Klubs im Blick hat."

Jene Champions League steht ab 2024 vor einer Reform und wird auf 36 (bisher 32) Klubs aufgestockt. Zudem wird es künftig acht statt der bisherigen sechs Vorrundenspiele geben, die auch nicht mehr in Gruppen, sondern in einer Liga ausgetragen werden.

Hans-Joachim Watzke hält weiterhin nichts von einer Super League im Fußball.
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Hans-Joachim Watzke hält weiterhin nichts von einer Super League im Fußball.

Super League: Auch Eintracht Frankfurt dagegen

Das alles soll die Einnahmen für die Klubs nochmal deutlich erhöhen. Die Reform war letztlich eine Folge der Super-League-Pläne.

RB Leipzigs Geschäftsführer Oliver Mintzlaff hielt ebenfalls an seiner bisherigen Haltung fest: "Wir hatten uns bereits im April 2021, als es zuletzt solche Bestrebungen gab, dazu klar geäußert und die Pläne zur Gründung einer Super League rundherum abgelehnt. An unserer Haltung hat sich seitdem nichts geändert."

Und auch beim erstmaligen CL-Teilnehmer Eintracht Frankfurt scheinen die Macher der Super League keine offenen Türen einzurennen. Vorstand Axel Hellmann wird mit den Worten zitiert: "Ich bin in keinster Weise überzeugt vom Konzept einer Super League. Auch etwaige Angebote in Richtung einer Durchlässigkeit, um nicht den Eindruck zu erwecken, dass es sich um eine geschlossene Liga mit Europas Top-Klubs handelt, halte ich ohne konstruktives Miteinander mit der UEFA für nicht darstellbar."

Immerhin: Fernando Carro von Bayer Leverkusen fand positive Worte zu Reichart, den er aus gemeinsamen Tagen bei der Bertelsmann-Gruppe kennt: "Egal wo es mit dieser Initiative hingeht, sie haben in Bernd Reichart einen Top-Manager für sich gewonnen."

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