RB Leipzig und FC Bayern - Julian Nagelsmann: Das muss sich bei der Datenanalyse im Fußball verbessern

Julian Nagelsmann legt großen Wert auf Datenanalyse im Fußball.
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Datenanalyse im Fußball nimmt immer mehr zu - zur Freude von Julian Nagelsmann. Der Coach von RB Leipzig, der ab 1. Juli den FC Bayern übernehmen wird, definiert sich aber nicht als reiner "Laptop-Coach", wie er auf einem Online-Seminar des Münchner Datendienstleisters Kinexon klarstellte.

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"Ich bin nicht nur ein Laptop-Coach. Ich benutze auch meinen Kugelschreiber", sagte Nagelsmann während seines knapp 15-minütigen Auftritts.

Daten seien für ihn "nur eine Hilfestellung", das eigene Gefühl und die Kommunikation mit den Spielern stehen seiner Ansicht nach über allem. "Es ist wichtiger, mit Leuten zu arbeiten als mit Laptops", erklärte der 33-Jährige.

Dennoch würde er die eine oder andere neue Technologie begrüßen - allen voran, um seine Spieler taktisch weiterzubringen. "Was ist ein Ballgewinnmoment? Was ist ein Ballverlustmoment? Was ist Gegenpressing? Was ist ein Konter? Es wäre wichtig, dass das System solche Dinge lernt und wir die Spieler dementsprechend verbessern können, damit sie wissen, was sie in manchen Situationen und auf manchen Positionen zu tun zu haben", sagte Nagelsmann.

Julian Nagelsmann: Gegner-Analyse schwieriger geworden

Zudem sei es wichtig, die Daten noch schneller zu bekommen als bisher. "Wir bekommen die Daten auf iPads und analysieren sie nach den Trainingseinheiten auf unseren Laptops. Ich habe aber nicht den größten Einfluss, wenn ich die Daten erst nach der Trainingseinheit bekomme und nicht schon währenddessen. In dem Moment, in dem ich die Einheit mal unterbreche und meine Spieler verbessern möchte, wäre es toll, die Daten sofort zu haben. Das wäre ein großer Schritt für die Zukunft."

Verbesserungspotenzial sieht Nagelsmann auch bei der Analyse von Gegnern. "Als ich vor sechs Jahren angefangen habe, in der Bundesliga zu trainieren, hat fast jeder Gegner die gleiche Formation gespielt: 4-2-3-1. Da war es einfacher, sie zu analysieren. Jetzt ist das anders, fast jede Mannschaft hat einen anderen Stil und ein anderes System. Daten können uns helfen, uns besser auf unsere Gegner vorzubereiten."