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Beinahe zwölf Jahre lang agierte Michael Preetz als Manager der Hertha. Im Juni 2009 übernahm er das Amt vom zurückgetretenen Dieter Hoeneß. Unter Preetz stiegen die Berliner zweimal ab. In seiner Ära gab es 14 Hertha-Trainer – wir zeigen sie.
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2009: Lucien Favre (3 Monate unter Preetz im Amt) - 3 Siege, 1 Unentschieden, 8 Niederlagen
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Preetz saß bereits zwei Jahre neben Favre auf der Bank, ehe er ihn in seiner neuen Rolle nach dem Horrorstart in der Bundesliga (3 Punkte aus 7 Spielen) entließ. Die Hertha war zudem in der 2. Runde des Pokals gescheitert – an 1860 München.
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Eine Woche vor seinem Aus als Hertha-Trainer wurde Favre von Preetz öffentlich zugesichert, dass er "der richtige Trainer am richtigen Ort" sei. Das war allerdings vor dem Aus gegen die Löwen und der darauffolgenden 1:5-Klatsche gegen Hoffenheim.
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2009: Karsten Heine (5 Tage im Amt) – 1 Niederlage
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Heine übernahm interimsweise. Der U23-Trainer leitete die Profis nur in einem Spiel an: gegen Sporting Lissabon in der Europa-League-Gruppenphase. Ja, die Hertha erreichte in der Vorsaison Platz vier unter Favre. Gegen Sporting verlor Heine 0:1.
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2009 - 2010: Friedhelm Funkel (9 Monate im Amt) – 7 Siege, 10 Unentschieden, 16 Niederlagen
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Es kam in Funkel Preetz' Wunschlösung. Die beiden duzten sich schon damals. Funkel erhielt einen Vertrag bis Saisonende, der sich verlängert hätte, wäre ihm der Nichtabstieg gelungen. Doch es sollte anders kommen.
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Trotz seiner "18 Jahre Erfahrung als Trainer" (Preetz) schaffte das "Kind der Bundesliga" nicht den "Turnaround" (Preetz) mit der Hertha. Funkel blieb dennoch bis zum bitteren Abstieg am Steuer. Als Tabellenletzter ging es in die Zweitklassigkeit.
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2010 – 2011: Markus Babbel (18 Monate im Amt) – 30 Siege, 13 Unentschieden, 12 Niederlagen
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Preetz kündigte Babbel als "ausgewiesenen Fußball-Fachmann" an. Als "jung, dynamisch und erfahren". Das gemeinsame Ziel sei der Wiederaufstieg. Dafür verlängerte Hertha auch mit Leistungsträger Levan Kobiashvili.
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Preetz' Babbel-Plan ging auf. Die Hertha kassierte nur sechs Niederlagen in Liga zwei und stieg souverän zurück in die Bundesliga auf. Ein Großteil des Erfolgs wurde Preetz zugeschrieben, woraufhin dessen Vertrag verlängert wurde – bis 2014.
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Nach dem Aufstieg aber versank die Hertha im Chaos. Trotz Platz elf nach 17 Spielen musste Babbel gehen. Es war die Folge einer Reihe an Anschuldigungen und öffentlichen Lügen-Vorwürfen. Am Ender der Schmonzette war Babbel arbeitslos.
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2011: Rainer Widmayer (7 Tage im Amt) – 1 Sieg
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Babbels Co-Trainer sprang in die Bresche, bis Preetz die neue Trainer-Lösung präsentierte. Unter Widmayer gewann Hertha das überaus wichtige Pokal-Achtelfinale gegen den 1. FC Kaiserslautern mit 3:1. Dann kam Skibbe.
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2011 - 2012: Michael Skibbe (47 Tage im Amt) – 5 Niederlagen
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Das Projekt Skibbe wurde im Nachhinein als "größter Trainer-Irrtum der Bundesliga" (Bild) betitelt. Skibbe erhielt 500.000 Euro Abfindung. Unter ihm verlor die Hertha fünf Spiele in Serie, darunter das Pokal-Aus, bei einem Torverältnis von 1:12.
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Die Hertha rutschte auf Rang 15 in der Bundesliga ab. Zuvor hatte Preetz mit Skibbe noch das "obere Tabellendrittel" als Ziel ausgerufen. Nach der Entlassung von Skibbe attestierte die Welt dem "Trainer-Killer" Preetz eine "verheerende Bilanz".
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2012: Rene Tretschok (6 Tage im Amt) – 1 Niederlage
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Gegen den amtierenden Meister Borussia Dortmund standen mit Rene Tretschok und Ante Covic zwei Juniorentrainer an der Seitenlinie. Die Hertha verlor das Spiel gegen den Favoriten, allerdings nur mit 0:1. Kevin Großkreutz traf zum Sieg für den BVB.
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2012: Otto Rehhagel (5 Monate im Amt) – 3 Siege, 3 Unentschieden, 8 Niederlagen
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Preetz zauberte Trainer-Legende Rehhagel aus dem Hut und versicherte, "dass das die richtige Maßnahme ist". Rehhagel wurde intern als "Ikone" (Tretschok) gefeiert, sein letzter großer Erfolg war der EM-Coup mit Griechenland 2004.
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Rehhagel scheiterte krachend. Er führte die Hertha geradewegs in Richtung 2. Liga. Nach dem Wiederaufstieg folgte der Wiederabstieg. Der Spiegel beschrieb Rehhagel als "hilflosen Hofnarren". Preetz stand stark in der Kritik.
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Präsident Werner Gegenbauer hielt dennoch weiter an Preetz fest. Auch Preetz selbst versicherte, die Geschicke der Hertha weiter leiten zu wollen. Sein Vertrag gelte für beide Ligen.
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2012 - 2015: Jos Luhukay (32 Monate im Amt) – 40 Siege, 21 Unentschieden, 31 Niederlagen
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Mit Luhukay gelang Preetz ein echter Glücksgriff. Der damals 48 Jahre alte Niederländer hatte gerade den Klassenerhalt mit dem FC Augsburg geschafft und sein Engagement beim FCA auf eigenen Wunsch beendet, ehe er bei der Hertha anheuerte.
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Unter Luhukay gelang den Berlinern der souveräne Wiederaufstieg (2 Niederlagen). Zurück in der Bundesliga stabilisierte sich die Hertha weiter und landete auf Rang elf. In seiner dritten Saison als Hertha-Trainer war jedoch Schluss für Luhukay.
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Die Luft war raus. Die Hertha stand nach 19 Spieltagen mit 18 Zählern auf Rang 17. Nur der BVB holte weniger Punkte (16). Wieder rückte auch Preetz in den Fokus der Kritik. Er galt schon damals als das "Gesicht des Niedergangs" (Tagesspiegel).
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2015 – 2019: Pal Dardai (52 Monate im Amt) – 65 Siege, 42 Unentschieden, 65 Niederlagen
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Mit Dardai übernahm einer die Hertha, der schwor, "bis zum Tode zu arbeiten". Zunächst rettete er die Hertha vor dem drohenden Abstieg. Danach führte er sie auf Platz 7, 6, 10 und 11. Dardai genießt noch immer ein hohes Ansehen bei den Fans.
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Nach dem 29. Spieltag in der Saison 2018/19, einem 0:2 gegen Hoffenheim, verkündete Preetz die im Sommer wirksam werdende Trennung von Dardai. Er forderte eine Weiterentwicklung der Mannschaft, doch die blieb aus.
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Oldschooler Dardai passte außerdem nicht mehr wirklich in die Marken-Offensive der Hertha, insziniert vom bei den eingefleischten Fans unbeliebten Paul Keuter, der Slogans wie "Das älteste Start-up Berlins" zu etablieren versuchte.
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2019: Ante Covic (5 Monate im Amt) – 5 Siege, 2 Unentschieden, 7 Niederlagen
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Covic war wie Dardai langjähriger Hertha-Spieler und hatte zuvor schon fünf Jahre lang im Nachwuchsbereich der Berliner als Trainer gearbeitet. Preetz kündigte einen "offensiveren und aktiveren" Fußball unter Covic an.
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Erfolgreicher war dieser Fußball aber nicht wirklich. Nach zwölf Spielen stand die Hertha auf Rang 15 – mit nur elf Zählern auf dem Konto. Ein 0:4 in Augsburg war Covics letztes Spiel als Trainer. Es kam zur Trennung.
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2019 – 2020: Jürgen Klinsmann (76 Tage im Amt) – 3 Siege, 3 Unentschieden, 4 Niederlagen
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Aufsichtsratsmitglied Klinsmann übernahm den Trainerposten – mit Alexander Nouri an seiner Seite. Der ehemalige Bundestrainer sollte zum vielleicht größten Trainerflop der Hertha-Geschichte avancieren.
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Klinsmann verbesserte die Herthe um einen Platz in der Tabelle, ehe er im Februar 2020 ohne Rücksprache mit dem Verein auf Facebook seinen Rücktritt verkündete. Es war der Beginn einer Seifenoper, die unter die Gürtellinie ging.
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Klinsmanns Tagebuch, seine kuriosen Spielerbewertungen ("kein Mehrwehrt"), seine Anschuldigungen gegenüber der Hertha-Führung: Klinsmann machte den von Investor Lars Windhorst angestrebten "Big City Club" zur Lachnummer.
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Preetz ging aus dem recht einseitigen Gefecht zumindest intern gestärkt hervor. Klinsmann lenkte den Fokus schließlich vollkommen auf sich. Er war erneut, wie schon 2012, Manager auf Bewährung. Nur befreite er sich nun nicht mehr aus dem Abwärtstrend.
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2020: Alexander Nouri (56 Tage im Amt) – 1 Sieg, 2 Unentschieden, 1 Niederlage
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Mit fünf Punkten aus den nächsten vier Spielen führte Nouri die Hertha auf Platz 13. Die Spiele waren jedoch schauderhaft anzusehen. Eigentlich sollte Nouri als Interimstrainer bis zum Sommer bleiben. Doch Preetz beendete die Zusammenarbeit vorzeitig.
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2020 – 2021: Bruno Labbadia (10 Monate im Amt) – 8 Siege, 6 Unentschieden, 14 Niederlagen
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Der Trainerwechsel von Nouri zu Labbadia war nicht befreit von Kuriosität. Die Hertha meldete Vollzug inmitten der Corona-Pause im Frühjahr. Dabei war Labbadia wohl nur Plan B hinter Wunschtrainer Niko Kovac, der der Hertha mehrmals absagte.
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Labbadia wollte "die Zukunft gestalten" und nicht nur "Feuerwehrmann" spielen. Letzteres gelang ihm (Platz 10), ersteres nicht. Trotz des teuren Kaders taumelt Hertha auf Platz 14. Labbadia allein trifft die Schuld freilich nicht.
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