Erkenntnisse des 9. Bundesliga-Spieltags: Bayern Münchens Spiel mit dem Feuer

Von Stefan Rommel
Hansi Flick plagen vor dem Champions-League-Spiel gegen Atletico Madrid große Personalsorgen.
© getty

Die Bayern bleiben in der Bundesliga auf Erfolgskurs, spielen aber weiter deutlich unter ihren Möglichkeiten und sogar ergebnistechnisch über ihre Verhältnisse. Wie lange geht das noch gut? Leipzig freut sich dagegen über seinen verkappten Top-Angreifer und Köln über das Ende der schwarzen Serie. Die Talking Points.

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Was ist der Kölner Erfolg in Dortmund wirklich wert?

Über eine Halbserie lang, genau 18 Spieltage am Stück, hat der 1. FC Köln kein Bundesligaspiel mehr gewonnen. Dann fährt der FC als Vorletzter nach Dortmund und gewinnt dort einfach mal mit 2:1 (Video: BVB - 1. FC Köln - die DAZN-Highlights). Der Sieg wirkte wie eine Erlösung, das konnte man allen Spielern, Manager Horst Heldt und natürlich Trainer Markus Gisdol ansehen. Die Punkte waren lebensnotwendig im Abstiegskampf, so viel lässt sich wohl jetzt schon sagen.

Aber was ist der Sieg darüber hinaus wert für die Mannschaft? Es klingt komisch, aber in der aktuellen Verfassung kam ein Gegner wie der BVB wohl gerade recht.

Dortmund definiert sich über Ballbesitz und spielerische Lösungen, will den Gegner dominieren und erdrücken. Der 1. FC Köln dagegen hat massive Probleme, selbst das Spiel zu machen, geschweige denn spielerische Lösungen gegen destruktive Gegner zu finden. Der Kern des Kölner Schaffens liegt in der emsigen Arbeit gegen den Ball. Die Mannschaft verbiss sich regelrecht in den Gegner, lief zum Beispiel knapp sechs Kilometer mehr als der BVB.

Vorne verhalfen zwei einstudierte Standards zu zwei Toren. In diesem einen Spiel ging ein ordentlicher Matchplan gegen einen insgesamt schwachen Gegner zu einhundert Prozent auf. Für die kommenden Wochen wird Köln aber mehr benötigen als nur einen funktionierenden Defensivplan und etwas Glück in der Offensive. Durch diesen einen Sieg sind schließlich nicht automatisch alle Probleme gelöst.

Ridle Bakus Durchbruch-Saison

Zehn Millionen Euro hat der VfL Wolfsburg im Sommer in die Hand genommen, um Ridle Baku aus Mainz zu holen. Eine ganze Stange Geld für einen Spieler, der bei seinem bisherigen Arbeitgeber zwischen Stammelf und Bank pendelte - zumal die Wölfe in William und Kevin Mbabu schon zwei Rechtsverteidiger im Kader haben.

Nach einem guten Viertel der Saison entpuppt sich Baku aber als sehr guter Griff. Schon jetzt hat der 22-Jährige in Wolfsburg halb so viele Scorerpunkte wie in vier Jahren und 50 Bundesligaspielen für Mainz gesammelt.

Baku hat sich auf Anhieb gegen die wirklich starke Konkurrenz auf seiner Position durchgesetzt und schiebt ein ganz entscheidendes Kriterium des Wolfsburger Spiels enorm an: Das Spiel über die Flügel. Mit seinem Nach- und Einrücken ist Baku aber nicht "nur" ein reiner Flankengeber, sondern taucht auch immer wieder in der gefährlichen Zone vor dem gegnerischen Tor auf. Und dass er offenbar auch einen ganz brauchbaren Abschluss hat, zumal mit seinem eigentlich schwächeren linken Fuß, hat er gegen Bremen einmal mehr bewiesen.

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