BVB: Hans-Joachim Watzke mit scharfer Kritik an Karl Lauterbach: "Populismus in Reinkultur"

Von SPOX
Hans-Joachim Watzke könnte länger als geplant die Geschicke beim BVB leiten.
© imago images / Thomas Bielefeld

Borussia Dortmunds Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke (61) hat im Podcast von Sandra Maischberger den SPD-Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach scharf angegriffen und ihm Populismus vorgeworfen. Außerdem sprach der BVB-Boss über Kritik von Bayerns Ehrenpräsident Uli Hoeneß sowie die früheren BVB-Trainer Jürgen Klopp und Thomas Tuchel. Und er erklärte seine Abneigung gegenüber dem Aufstieg der TSG Hoffenheim unter Mäzen Dietmar Hopp.

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Lauterbach (57) hatte den Restart der Bundesliga und die Geisterspiele in der Corona-Pandemie über Monate stets kritisiert und das Konzept der DFL in Frage gestellt. Für Watzke ein Unding: "Zu Karl Lauterbach fällt mir ehrlich gesagt nichts Vernünftiges ein", erklärte er im Podcast der ARD-Moderatorin, schob dann aber hinterher: "Das ist Populismus in Reinkultur, das mag ich nicht."

Watzke hatte die Geisterspiele stets verteidigt und Ende Oktober noch gewarnt, im Falle einer Spielpause "könnten bei manch einem die Lichter ausgehen".

Lauterbach hat seine Meinung zum Sicherheitskonzept der DFL mittlerweile revidiert: Diese hätten "sich als sicherer erwiesen, als ich gedacht habe. Ich hatte gedacht, dass es um die Geisterspiele herum große Fan-Ansammlungen gibt und sich die Fans gegenseitig infizieren. Ich hatte auch mit einer höheren Zahl an infizierten Spielern gerechnet. In beiderlei Hinsicht lag ich falsch", sagte er am Montag zur dpa.

Wann die Zuschauer aufgrund der aktuellen Verschärfungen wieder in die Bundesliga-Stadion zurückkehren dürfen, ist derzeit noch unklar.

Watzke über Dietmar Hopp: "Muss mit negativen Begleiterscheinungen leben"

Der Aufstieg der TSG Hoffenheim, die aufgrund finanzieller Zuwendungen von Mäzen Dietmar Hopp 2008 den Sprung in die Bundesliga schaffte, ist Watzke weiterhin ein Dorn im Auge. "Mir passt es einfach nicht, wenn sich einfach einer so einen Klub schnappt und dann sind die oben", betonte er. Hopp ist gerade beim BVB-Anhang ein Feindbild, auch in anderen Bundesliga-Stadien wurde der 80-Jährige in der Vergangenheit mehrfach auf Plakaten beleidigt.

"Ich habe mich gegenüber Dietmar Hopp nie im Ton vergriffen", erklärte Watzke, er habe stets sachlich bleiben wollen. Hopp empfahl er ein dickeres Fell: "Ich sage, wenn du dich in den Fußball hineinbegibst, musst du auch mit den negativen Begleiterscheinungen leben."

So seien ihm selbst auf Schalke "vor fünf Jahren Dinge entgegengeschleudert worden. Dagegen war das, was dem Dietmar Hopp passiert ist, noch harmlos - auch wenn es schon schlimm genug war. Aber ich wusste einfach, das ist einfach dann so. Das war er nie bereit zu akzeptieren."

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Watzke über Tuchel: "Hat mit keinem Protagonisten funktioniert"

Der heutige Liverpool-Trainer Jürgen Klopp steht bei Watzke bis heute hoch im Kurs. "Mit dieser speziellen Art hat er es mir auch leichter gemacht. Wenn du so einen kongenialen Partner mit an Bord hast, ist das Leben deutlich angenehmer", erzählte er. "Er ist jemand, wenn er in den Raum kommt, strahlt sofort die Sonne."

Nicht ganz so positiv äußerte er sich über Klopps Nachfolger Thomas Tuchel, auch wenn er ihn als "schwierigen Mensch", aber "fantastischen Trainer" bezeichnete. Tuchel (47) stand zwischen 2015 und 2017 an der Seitenlinie im Signal Iduna Park, bevor man sich nach nur zwei Jahren aufgrund unterschiedlicher Auffassungen trennte.

Watzke sieht in diesem Fall noch immer die Schuld beim jetzigen PSG-Trainer. "Es heißt ja immer, man soll vor seiner eigenen Tür kehren. Aber ich sehe da bis heute nicht den großen Fehler bei mir", zeigte sich Watzke ohne Reue. Tuchel sei aus seiner Sicht die Optimal-Lösung nach Klopp gewesen, "es gibt aber manchmal Dinge, die harmonieren einfach nicht. Es hat ja mit keinem der Protagonisten beim BVB funktioniert. Aber ich würde jetzt Tuchel auch nicht zu meinen Feinden zählen."

Für den aktuellen BVB-Trainer Lucien Favre hatte Watzke dagegen nur Lob übrig: "Er ist ein sehr netter Mensch, sehr gut erzogen, sehr bescheiden." Favres Erfolge beim BVB könnten "sich durchaus sehen lassen."

Watzke über Uli Hoeneß: "Weiß nicht, warum er so ist"

Als Watzke-Feind wurde von den Medien immer der frühere Bayern-Präsident Uli Hoeneß hochstilisiert. Dem sei nicht so, auch wenn Hoeneß ihm "nie das 'Du' angeboten habe", verriet Watzke. Am Ende herrsche ein gesunder Respekt, wobei beide aber stets die Interessen ihrer Vereine vertreten würden.

"Wenn er zum Beispiel meinen Verein kritisiert, was meint er, was er dafür von mir bekommt? Lob etwa? Ich weiß auch nicht, warum er so ist", erklärte Watzke. "Das führt halt nicht dazu, dass ich sage: Toller Typ."

Den kompletten Podcast mit Hans-Joachim Watzke gibt es hier zu hören.

BVB: Spielplan bis zur Winterpause

DatumUhrzeitHeimAuswärtsWettbewerb
28.11.202015.30 UhrBorussia Dortmund1. FC KölnBundesliga
02.12.202021 UhrBorussia DortmundLazio RomChampions League
05.12.202015.30 UhrEintracht FrankfurtBorussia DortmundBundesliga
08.12.202018.55 UhrZenit St. PetersburgBorussia DortmundChampions League
12.12.202015.30 UhrBorussia DortmundVfB StuttgartBundesliga
15.12.202020.30 UhrSV Werder BremenBorussia DortmundBundesliga
19.12.202015.30 UhrUnion BerlinBorussia DortmundBundesliga
22.12.202020 UhrEintracht BraunschweigBorussia DortmundDFB-Pokal